CATL klotzt statt zu kleckern und hat die Investitionen in seine deutsche Batteriefabrik auf 1,8 Milliarden Euro erhöht, bevor der Baubeginn überhaupt begonnen hat. Doch auch diesem steht nun nichts mehr im Weg, denn Umweltministerin Anja Siegesmund hat dem chinesischen Konzern den Bescheid zum vorzeitigen Baubeginn Ende der Woche übergeben.
Insgesamt wird CATL mehr als sieben Mal soviel Geld in die Hand nehmen als ursprünglich geplant. Im Juli 2018 hatte CATL angekündigt, 240 Millionen Euro in den Bau einer Produktionsstätte für Elektroautobatterien und einer Forschungs- und Entwicklungsbasis in Deutschland zu investieren. Im Februar 2019 deutete CATLs Europachef Matthias Zentgraf bereits an, dass das Batteriewerk in Erfurt deutlich größer werden könnte. Was sich dann im Juli des gleichen Jahres bestätigte.
Wahrscheinlich Grund genug dafür, dass man sich vonseiten der Politik ein wenig gesputet hat, um dem chinesischen Konzern CATL den Bescheid zum vorzeitigen Baubeginn seines Batteriezellenwerks am Erfurter Kreuz übergeben. Damit ist der Weg frei für den baldigen Spatenstich.
„Wir freuen uns über die Investition in Innovation. Die Speichertechnologie ist ein wichtiger Baustein für eine gelingende Energiewende. Ein Batteriezellenwerk passt genau zu den fortschreitenden Anstrengungen Thüringens für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Mit den neuen Perspektiven für Arnstadt und die Region kommen auch hier Wirtschaftskraft und Klimaschutz zusammen.“ – Anja Siegesmund, Umweltministerin Thüringen
Die Ãœbergabe des Bescheids erfolgt im Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN), der zuständigen Genehmigungsbehörde (Immissionsschutzbehörde). Mario Suckert, Präsident des TLUBN, gab zu verstehen, dass das Vorhaben von CATL von Anfang an ambitioniert gewesen sei. Dies zeigte sich dadurch, dass ein stetiger Austausch zwischen CATL und dem TLUBN stattgefunden habe, welcher zur schnellen Erteilung des Bescheids führte. „In enger Zusammenarbeit auch mit den beteiligten Behörden wurde die Antragstellung vorbereitet und das Verfahren durchgeführt“, so Suckert weiter.
Erst vor kurzem gab ein CATL-Manager zu verstehen: „Wir fangen jetzt in Erfurt an, das ist eine große Aufgabe, aber dann gibt es auch Raum für Expansion“. Das Unternehmen beobachte weiter, wie sich der Bedarf der Autobauer hierzulande entwickle.
CATL will aber nicht nur Batteriezellen für Elektroautos liefern. Zusammen mit dem deutschen Zulieferkonzern Bosch, der sich nach langem Abwägen gegen eine eigene Batteriezellfertigung entschieden hatte, wollen die Chinesen künftig auch Akkus für Mildhybride mit 48-Volt-Technik produzieren. Diese Technologie soll den Verbrauch und CO2-Ausstoß von Autos mit Verbrennungsmotoren senken.
Quelle: Thüringer Ministerium – Umweltministerin übergibt Bescheid zum vorzeitigen Baubeginn für das Batteriezellenwerk von CATL am Erfurter Kreuz