Während man bei uns noch darüber diskutiert, ob und wie man Diesel-Fahrzeugen künftig umgeht, macht man in Belgien bereits Nägel mit Köpfen. So spricht die belgische Hauptstadt Brüssel spätestens ab 2030 ein komplettes Fahrverbot für alle Diesel aus. Darauf habe sich die Regionalregierung geeinigt. Wie bekannt, ist der belgische Markt für Elektroautos und Plug-in-Hybride noch schwach entwickelt, soll aber in den kommenden Jahren kräftig wachsen. Dies begünstigen auch die starke Wirtschafts- und Kaufkraft, die hohe Bevölkerungsdichte und die oft kurzen Wege. Mehr dazu in diesem Beitrag: Elektromobilität in Belgien: Die Zeichen stehen auf Wachstum.
Grund für das Diesel-Verbot, sowie die fortschreitende Elektrifizierung des Verkehrs ist auch in Brüssel die hohe Luftverschmutzung. Die Stadt hat deshalb bereits Teilverbote für Diesel beschlossen. Des Weiteren hat man bereits einen Auftrag über 90 elektrifizierte Busse aus Brüssel an Volvo erteilt. Seit dem 01. Januar dürfen die ältesten Modelle mit Schadstoffklasse null oder eins nicht mehr in die Stadt fahren. Bis 2025 werden schrittweise auch neuere Diesel ausgeschlossen. Geht man von der aktuellen Rechtslage aus, dann dürfen dann nur noch Euro-6-Diesel nach Brüssel hineinfahren.
Auch auf Unternehmensebene kann Veränderung geschehen. Zeigt dies doch Audi spürbar. Im März 2018 wurde bekannt, dass die belgische Prüfgesellschaft Vinçotte Audi Brussels das Zertifikat „CO2-neutraler Standort“ verliehen hat. Dieses Zertifikat wurde dem Brüssler Standort zuteil, da entstehende Emissionen, sämtlicher Prozesse innerhalb der Fertigung sowie alle anderen emissionsverursachende Prozesse im Werk durch erneuerbare Energien (rund 95 Prozent) oder durch Umweltprojekte (rund 5 Prozent) abgedeckt werden.
Quelle: Automobilwoche – Bis 2030: Stadt Brüssel will alle Diesel aussperren