Bosch gebe zwar „Vollgas bei der Elektromobilität, und zwar vom Fahrrad bis zum schweren Lkw“, wie Bosch-Chef Volkmar Denner in einem Interview mit der Welt sagte. Dennoch sei er dafür, bei der Entwicklung von alternativen Antrieben technologieoffen zu bleiben. Den Fokus auf rein batteriebetriebene Elektromobilität hält er nicht für zielführend oder nachhaltig.
Der Vorstandschef von Bosch sprach sich dafür aus, zugunsten des Klimaschutzes den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen künftig unter realen Straßenbedingungen zu messen. Obwohl die neue WLTP-Norm dem Realverbrauch deutlich näher gekommen sei, weichen die beiden Werte dennoch immer noch viel zu weit voneinander ab. Das gelte auch für Elektroautos, die beim heutigen deutschen Strommix auf der Straße mehr CO2 verursachen als auf dem Papier.
Ein Elektroauto sei fürs Klima nur dann gut, wenn der Strom komplett von erneuerbaren Energien stamme. Dies sei jedoch auch mit Verbrennungsmotoren zu schaffen, sofern man auf künstlich erzeugte Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels setze: „Die wären nämlich komplett CO2-neutral.“
Bei Bosch gehe man davon aus, dass 2030 noch 75 Prozent aller verkauften Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor haben werden. Neueste Dieselantriebe seien mittlerweile technisch so weit fortgeschritten, dass der Ausstoß von gesundheitsschädlichen Stickoxiden in einem Bereich sei, der „für die Luftqualität praktisch keine Rolle“ mehr spiele und nur noch von Messgeräten nachgewiesen werden könne. Auch moderne Benziner seien so sauber, dass sie „nichts Signifikantes mehr zur Luftverschmutzung beitragen“.
Quellen: Welt – „Ein Elektroauto verursacht nicht null Gramm CO2“ // Ecomento – Bosch-Chef Denner: „Elektroauto verursacht nicht null Gramm CO2“