BMW beendet Produktion des Plug-in-Sportlers i8

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Aus is’ und gar is’, und schad’ is, dass’s wahr is’: Im BMW-Werk Leipzig ist vor wenigen Tagen der letzte BMW i8 vom Band gelaufen. Nach 20.500 gebauten Fahrzeugen in rund sechs Jahren beendete ein BMW i8 Roadster in Portimao Blau für einen Kunden in Deutschland „eine bedeutende Ära für das Werk und die BMW-Group“, sagte Werkleiter Hans-Peter Kemser vor rund 200 Mitarbeitern: „Der Plug-in-Hybrid-Sportwagen verkörpert wie kein anderes Automobil den Aufbruch in die Elektromobilität.“

Der BMW i8 startete 2014 seine weltweite Erfolgsgeschichte als damals einzigartige Symbiose aus futuristischem Design und zukunftsweisenden Technologien. Das erste Plug-in-Hybrid-Modell der BMW-Group war Wegbereiter für ebenso dynamische wie nachhaltige Fahrfreude und wurde zum Inbegriff für die Faszination des Fahrens mit elektrifizierter Antriebstechnik. Der BMW i8 legte den Grundstein für das inzwischen breitgefächerte Angebot an Plug-in-Hybrid-Modellen der BMW-Group. Gleichzeitig entwickelte sich der BMW i8 zu einem der weltweit erfolgreichsten Sportwagen mit elektrifiziertem Antrieb.

Vor rund 200 Mitarbeitern, dem Kern der Produktionsmannschaft des BMW i8, betonte Werkleiter Hans-Peter Kemser die Bedeutung des Fahrzeugs für das Leipziger Werk. Mit dem BMW i8 habe das Werk aufgrund der spezifischen Fahrzeugarchitektur und dem revolutionären Antriebssystem völlig neue Wege im modernen Automobil beschritten.

Die Kombination einer Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) mit einem Aluminium-Chassis war ebenso revolutionär wie das intelligent gesteuerte Zusammenwirken von Verbrennungs- und Elektromotor. Der umfassende Einsatz von CFK in der Karosseriestruktur setzt auch heute noch Maßstäbe im Bereich des intelligenten Leichtbaus. „Der BMW i8 ist ein einzigartiges Fahrzeug, das von einzigartigen Mitarbeitern gefertigt wurde“, sagte Kemser. Zusammen mit dem vollelektrischen BMW i3 war der BMW i8 Pionier für innovative Fertigungstechnologien, mit welchen die BMW-Group und ganz besonders das Werk Leipzig zum Vorreiter beim Einsatz von CFK in der industriellen Produktion von Serienautomobilen wurden. „Die hier im Werk Leipzig gesammelten Erfahrungen sichern der BMW-Group eine in der Automobilindustrie einzigartige Leichtbau-Kompetenz“, betonte der Werkleiter.

Zum Abschied gibt’s 18 Unikate

In den vergangenen Wochen stellte die Belegschaft ihre Kompetenz und Flexibilität erneut eindrucksvoll unter Beweis. In Kooperation mit dem BMW i8 Club fertigte das Werk Leipzig 18 hoch individualisierte Fahrzeuge. Die persönlichen Farb- und Individualisierungswünsche im Interieur wurden im engen Dialog mit den Kunden realisiert. Den dadurch erhöhten logistischen und prozessualen Aufwand zu beherrschen, „ist ein Markenzeichen der Mitarbeiter des i8-Fertigungsbereichs“, sagte Kemser.

Das für BMW i Fahrzeuge charakteristische ganzheitliche Nachhaltigkeits-Konzept reicht von Entwicklung und Design über Produktion und Nutzung bis hin zum Recycling und umfasst damit die gesamte Wertschöpfungskette. Außergewöhnlich hoch ist nicht nur der Anteil an wiederverwerteten Kunststoffen. Auch das im BMW i8 eingesetzte Aluminium wird mehrheitlich entweder im Wege des Recyclings gewonnen oder unter Einsatz von regenerativ erzeugter Energie produziert. Darüber hinaus stammt der für die Produktion des BMW i8 Coupé und des BMW i8 Roadster im BMW Leipzig benötigte Strom aus vier Windkraftanlagen auf dem Werksgelände.

Der BMW i8 beeindruckt Sportwagen-Fans und Experten immer wieder aufs Neue. Fünfmal in Folge gewann sein Plug-in-Hybrid-Antrieb zwischen 2015 und 2019 mindestens einen Titel beim weltweit renommierten „Engine of the Year Award“. Darüber hinaus wurden Fahrzeugkonzept und Technologie des BMW i8 unter anderem mit der „Auto Trophy“ und der „Green Mobility Trophy“ des Fachmagazins „Auto Zeitung“, dem „International Paul Pietsch Award“ der Fachzeitschrift „auto, motor und sport“ und dem „Car Connectivity Award“ von „auto, motor und sport“ und „Chip“ ausgezeichnet. Der Titel „World Green Car“ ging ebenso an den Plug-in-Hybrid-Sportwagen wie der Klassensieg bei der Wahl der „Allradautos des Jahres“. Renommierte Auszeichnungen wie der iF Design Award und der red dot Award bestätigten die Qualität und Ausstrahlung seines Designs. Und nur wenige Monate nach seiner Markteinführung wählten die Leser der „Auto Bild Klassik“ den BMW i8 zum „Klassiker der Zukunft“.

Die zahlreichen Awards und Ehrungen für den BMW i8 gehen auch auf Ihr Konto. Jeder Preis ist Wertschätzung für Ihre Arbeit und Ihre Leitungsfähigkeit“, sagte Kemser an die Belegschaft gerichtet. „Der BMW i8 gehört unumstößlich zu Leipzig. Er ist Marken-Botschafter für die BMW-Group und für unser Werk. Seit sechs Jahren. Und auch in Zukunft.“

Quelle: BMW — Pressemitteilung vom 11.06.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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