BMW erhöht Anteil an chinesischem Joint-Venture und stärkt Position für elektromobile Zukunft

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Sebastian Henßler
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Seit über fünfzehn Jahre besteht das BMW Joint-Venture mit Brilliance China Automotive Holdings Ltd. (CBA) bereits. Im Oktober vergangenen Jahres wurde der Vertrag für die Zusammenarbeit vorzeitig verlängert und soll darüber hinaus vertieft werden. Die Vertragsverlängerung gilt für 22 Jahre (von 2018 bis 2040). Des Weiteren teilte die BMW Group bereits vor gut drei Monaten mit, dass man beabsichtigt den eigenen Anteil an BBA von 50 Prozent auf 75 Prozent zu erhöhen.

BMW sichert sich 25 Prozent Anteile am gemeinsamen China Joint-Venture

Anfang 2019 wurde dieser Schritt nun vollzogen und BMW legt somit die Basis für eine gestärkte, elektromobile Zukunft in China.  Vergangenen Freitag hat eine außerordentliche Hauptversammlung von Brilliance China Automotive Holdings Ltd. (CBA) in Hongkong der Veräußerung von 25 Prozent Anteilen an BBA an die BMW Group zugestimmt. Rund 63 Prozent der vertretenen Aktionäre sprachen sich für diesen Schritt aus.

Die vereinbarte Anteilsübernahme steht unverändert unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Das Closing wird spätestens im Jahr 2022 erfolgen, wenn die Joint-Venture-Pflicht für Automobilproduktion in China ausläuft.

Mit der Übernahme der Anteile kann BMW künftig nun mehr Einfluss auf das gemeinsame Joint-Venture nehmen. Möchte dies, eigener Aussage nach, weiter stärken sowie die  Produktionskapazitäten in Shenyang ausbauen, als auch die Lokalisierung weiterer Modelle einschließlich New Energy Vehicles (NEV) ausweiten.

Drei Milliarden Euro werden in den Ausbau der Werke investiert

Beide Joint-Venture-Partner hatten bereits zu verstehen gegeben, in den kommenden Jahren über drei Milliarden Euro in neue und bestehende Werkstrukturen in Shenyang zu investieren. So soll in Tiexi ein neues Werk, auf dem bestehenden Werksgelände, die Kapazität des Standorts verdoppeln.  Das neue Werk in Tiexi wird mit seinem hochflexiblen Produktionssystem in der Lage sein, Fahrzeuge mit vollelektrischen, teilelektrischen sowie konventionellen Antrieben auf einer einzigen Produktionslinie zu fertigen.

Weitere umfangreiche Um- und Ausbauten betreffen das in der Region benachbarte Werk Dadong. Dessen Struktur wird auf zukünftige BMW Modellvarianten und das erwartete Marktwachstum ausgebaut.

In Folge des  massiven Invests in die chinesischen Werke, werden diese ab Anfang der 2020er Jahre das jährliche Produktionsvolumen von BMW Automobilen schrittweise auf 650.000 Einheiten steigern. Dabei entstehen 5.000 neue Arbeitsplätze.

In Bezug auf Elektromobilität gab BMW zu verstehen, dass man von einer stark wachsenden Nachfrage nach elektrischen und elektrifizierten Automobilen in China ausgeht. Daher ist es nur nachvollziehbar, dass die eigene Produktion konsequent darauf ausgerichtet wird.

Ergänzend zu den beiden Automobilwerken betreibt BBA bereits seit einem Jahr in Tiexi eine eigene BatteriefabrikIm Mai 2018 legte das Unternehmen den Grundstein für eine umfassende Erweiterung dieser Batteriefabrik.

Quelle: BMW AG – Pressemitteilung vom 18. Januar 2019

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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