Batteriehersteller BMZ: Zwei Töchter sind insolvent

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Laura Horst
Laura Horst
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Die BMZ Group, ein Hersteller von Batteriesystemen, hat die Insolvenz von zwei ihrer Tochtergesellschaften gemeldet, nachdem ein Großkunde für stationäre Speicher abgesprungen ist. Die BMZ Group, die ihren Sitz in Karlstein am Main hat, gilt als einer der führenden Hersteller für Lithium-Ionen-Akkus. In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass der Batteriehersteller ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die beiden zentralen Gesellschaften BMZ Germany GmbH und BMZ Holding GmbH beantragt.

In einer Pressemitteilung erklärte das angeschlagene Unternehmen, dass „eine akute Liquiditätskrise und Sanierungsbedarf infolge des Verlustes eines Großkunden im Segment Energy Storage sowie daraus resultierende Rechtsstreitigkeiten und Kostenbelastungen“ Anlass für die Insolvenz seien. Um welchen Kunden es sich dabei handelt, gab die BMZ Group nicht bekannt. Infolge einer Patronatserklärung bürgt die BMZ Holding GmbH für die deutsche Tochter und musste dadurch Folgeinsolvenz anmelden.

Den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung hat das Amtsgericht Aschaffenburg laut Electrive am 24. Oktober gebilligt. Die BMZ Group arbeite nun „an einem tragfähigen Sanierungsplan, der nach Abschluss des Insolvenzverfahrens umgesetzt werden soll“. Im Zuge dessen soll der operative Geschäftsbericht der BMZ Germany GmbH in eine neue Struktur ausgegliedert werden.

Die „anderen Gesellschaften im Kerngeschäft der Gruppe“ seien operativ gesund und von der Insolvenz nicht betroffen, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Dank einer „Brückenfinanzierung aus dem Gesellschafterkreis“ gehe der Betrieb weiter und bestehende Kundenbeziehungen würden aufrechterhalten. Zudem sollen durch die Gesellschafter „weitere Mittel für eine Neukapitalisierung“ vorgesehen sein.

Als Teil der strategischen Neuausrichtung soll der Fokus auf technologische Kernkompetenzen, Kosteneinsparungen und gezielte Wachstumsinitiativen gesetzt werden. Das Unternehmen macht keine Angaben zu einem möglichen Stellenabbau, jedoch könnte die BMZ Group, die aktuell weltweit mehr als 2300 Mitarbeiter beschäftigt, Stellenstreichungen unter dem Punkt Kosteneinsparungen fassen, wie Electrive erwähnt.

Das Management sieht eine Hoffnung darin, dass „die Nachfrage nach den eigenen Kernprodukten stabil und der Markttrend zu leistungsstarken Batteriesystemen ungebrochen“ ist. Dabei setze die BMZ Group auf technologisches Know-how, Innovation, Qualität und maßgeschneiderte Lösungen „Made in Europe“.

Der Batteriehersteller, zu dessen bekanntesten Gesellschaftern Unternehmerin und Quandt-Erbin Susanne Klatten gehört, ist hauptsächlich für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriepacks bekannt. Zu den Kunden der BMZ Group zählt unter anderem Daimler Buses. Der Stuttgarter Hersteller bezieht die neuen Batteriepakete (NMC 4) für den Mercedes-Benz eCitaro von BMZ Polen.

Quelle: Electrive – Turbulenzen bei Batteriesystem-Hersteller BMZ: Deutsche Töchter sind insolvent

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