Avatr 012: Luxus-Elektroauto aus China für 90.000 Euro

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Avatr

Patrick Solberg
Patrick Solberg
  —  Lesedauer 3 min

Zugegeben, ganz neu ist der Avatr 12 nicht mehr und an sich sollte die Marke längst auf den internationalen Märkten angekommen sein. Doch jetzt soll eine besondere Designedition Lust auf das Elektromobil aus China machen. Seit Herbst vergangenen Jahres ist der Avatr 12 (gesprochen: Avatr One-Two) auf dem chinesischen Markt unterwegs. Jetzt wird mit dem Avatr 012 in limitierter Auflage eine besonders exklusive Edition aufgelegt, gestaltet von Designer Kim Jones.

Avatr ist ein automobiles Start-up, hinter dem der Akkuhersteller CATL, der chinesische Autoherstellers Changan Automobile sowie der Tech-Konzern Huawei stehen. Auf Basis der gemeinsam entwickelten Plattform entstehen mehrere Elektromodelle. Technisch entspricht der schicke 012er dabei weitgehend dem Avatr 12; jedoch kommt erstmals die neueste Generation der besonders leistungsfähigen Kirin Akkus von CATL zum Einsatz.

So viel Exklusivität hat selbst in China ihren Preis, denn während der normale Avatr 12 bei gerade einmal 266.000 RMB (ca. 33.800 Euro) startet, kostet der limitierte Avatr 012 stattliche 700.000 RMB (knapp 90.000 Euro). Ob das Auto auch nach Europa kommt, ist bisher nicht entschieden; die ersten Modelle werden ab Ende des Jahres in Asien und dem Mittleren Osten ausgeliefert.

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Das Design des Avatr 012 hat durchaus europäische Züge, denn Chefdesigner Nader Faghihzadeh wirkte seinerzeit bei der Gestaltung des vorletzten BMW 7er (F01) und des besonders eleganten 6er Gran Coupés der Baureihe F06 mit. Das wundert es nicht, dass auch der 5,02 Meter lange Avatr 012 ein elegantes Gran Coupé ohne Heckscheibe ist, dem Kim Jones in der 012er-Edition eine ganz eigene Note gab. Platz ist aufgrund des langen Radstands von 3,02 Metern im Überfluss vorhanden, wie eine erste Sitzprobe zeigt. Das gilt trotz der abfallenden Dachlinie auch für die Kopffreiheit.

Der puristische Innenraum ist durch die Arbeit von Kim Jones noch edler geworden. Während ein klassischer Touchscreen in der Mitte prangt, verläuft dahinter, unterhalb der schrägstehenden Windschutzscheibe, ein schmales Displayband. „In einer Welt, in der Produkte bloße Objekte sind, ist Avatr ein Freund – ein Spiegel Ihrer Wünsche, ein Gefäß für Ihre Essenz und ein Partner für Ihre Reise,“ fabuliert Nader Faghihzadeh, Chief Design Officer bei Avatr.

Avatr

Den Avatr 12 gibt es auf seinem Heimatmarkt China aktuell in zwei Versionen: als Hecktriebler mit 230 kW / 313 PS und mit einem Allradantrieb mit 425 kW / 578 PS. Die Batterie hat eine Kapazität von 94,5 Kilowattstunden. Damit kommt der Stromer nach dem chinesischen Verbrauchszyklus je nach Version bis zu 700 Kilometer weit.

Bei aller Antriebspower liegt das Hauptaugenmerk beim Avatr 12 auf den autonomen Fahrfunktionen. Deswegen ist das Auto vollgestopft mit Technik: 29 Sensoren, darunter drei Lidar-Sensoren sowie einen Hochleistungs-Zentralrechner, der die Flut an Informationen verarbeitet und dabei auf künstliche Intelligenz setzt.

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Dieter:

Die Preise der Autos sind viel zu hoch.Die Relation von Herstellungskosten und EVP stimmen nicht. in China umgerechnet 30000 und der Preis für Europa dann mindestens Doppelt so hoch auch mit Anpassungen an den EU Markt nicht zum nachvollziehen.So werden sie hier nicht viel verkaufen können.

Niklas Maurus:

Ich warte noch auf das chinesische Auto oder Audi, die bei Elektroautos nur noch 2 Sitze in ein 4 Türer einbauen, weil der Kardantunnel den Beifahrersitz einnimmt. Wozu diese hässlichen fetten Kardantunnel im BEV? Mal bei Amis aus den 80ern oder Citroën in den 2000ern geschaut? Die haben vorne auch schon mitteltunnel frei gebaut.

Roman L.:

Auch bei Porsche gilt zugelassen, nicht verkauft.
Pressefahrzeug, Mitarbeiterfahrzeuge, div. Tages- und Händlerfahrzeuge, Vorführer zB. im Sinne von Porsche Experience etc.
Auf Grund deines angesprochenen größeren Händler und Servicenetzes, sind die Hersteller/KFZ Händler oft selbst die Halter. Siehe KBA FZ 8.9 -> zB. Juli, NIO 2 Fahrzeuge (6,3%) und Porsche 417 (alle Antriebe) (20,1%)

Martin:

Letztlich ist diese Melung hierzulande so relevant, wie der berühmte Sack Reis. Ein Fahrzeug, das in China 90 k€ kostet, dürfte hier gegen 200 k€ tendieren.
Dafür gibt’s dann ein dünnes Händler- und Servicenetz. Bei einem Fahrzeug der 15.000 €-Klasse werden die Käufer viel Nachsicht zeigen, wenn das Gesamtpaket nicht so richtig stimmig ist.

Aber im Luxussegment läuft das etwas anders. Da verbrennen einige Chinesen hier in Europa viel Geld. Selbst die chin. Massenhersteller, zuhause eine Macht, tun sich hierzulande schwer.Die Zulassungsstatistik weist von Jan-Juli für BYD 1432 Fahrzeuge aus (Davon ist der Atto 3 mit 430 Stück der Spitzenreiter) GWM hat stolze 1645 BEV zu bieten (davon 499 Coffee01), bei Polestar stehen 2007 Fahrzeuge, davon 1846 Polestar 2 in der Liste. Nio? 266, davon 87 ET7.

Zum Vergleich: Porsche hat in diesem Zeitraum 1696 Taycan verkauft…

Natürlich ist das eine Momentaufnahme. Aber gegenüber den vielen Nachrichten, die den Eindruck erwecken, wir werden hier von China überrollt, sieht es nach nüchternen Zahlen gerade nicht so dramatisch aus. Dass deutsche Autobauer im Hauptabsatzmarkt China gerade gewaltig unter die Räder kommen, ja das ist tatsächlich nicht schönzureden. Und hier liegt m.E. die größere Bedrohung für die heimische Autoindustrie, dass sie dort soviel Geld verlieren, und geschwächt zum Übernahmekandidaten werden. Volvo wird nicht die letzte bekannte Marke bleiben, die den Besitzer wechselt…

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