China: Avatr bringt neue Elektrolimousine und expandiert massiv

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Avatr

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Avatr, ein neues Startup für Elektroautos und ein Zusammenschluss von prominenten Unternehmen wie Changan Automobile, Nio, Huawei und CATL, will noch in diesem Jahr und somit kurz nach dem Erstling auch gleich sein zweites Fahrzeugmodell auf den Markt bringen: Die Elektro-Limousine E12. Das erste Serienmodell – der SUV Avatr 11 (siehe Teaserbild) – läuft offiziell erst seit dem 20. Dezember 2022 in China vom Band. Die Auslieferungen sind dem Portal Gasgoo zufolge bereits angelaufen.

Avatr will mit den beiden Modellen möglichst schnell Absatzzahlen im sechsstelligen Bereich erreichen, bestenfalls noch in 2023. Im Jahr 2024 plant Avatr, zwei weitere neue Modelle zu veröffentlichen, um sein strategisches Planungsziel von „vier Autos in vier Jahren“ bis 2025 vorzeitig zu erreichen. Bei der Entwicklung der Fahrzeuge kommt das Automotive-Knowhow von Changan, das in China rund eine Million Autos pro Jahr verkauft. Auch das E-Auto-Startup Nio ist beteiligt. Die Batterietechnologie kommt vom chinesischen Weltmarktführer CATL, der Technologiekonzern Huawei steuert alles digitale rund um die Software, das autonome Fahren und die intelligenten Funktionen im Cockpit bei. Früheren Medienberichen zufolge hält der Batteriehersteller CATL 24 Prozent der Firmenanteile, Changan soll mit 39 Prozent an Avatr beteiligt sein, Nio mit 1,1 Prozent. Huawei soll zumindest finanziell nicht an Avatr beteiligt sein.

Zu den technischen Daten der Elektrolimousine E12 ist bislang noch nichts bekannt. Wohl aber zum SUV Avatr 11. Der steht auf einer 750-Volt-Plattform, die nach dem chinesischen CLTC-Standard je nach verbauter Batterie bis zu 555 km bzw. bis zu 680 Kilometer ermöglichen soll, und kostet umgerechnet zwischen gut 50.000 und 60.000 Euro. Eine limitierte Sonderedition ist für gut 87.000 Euro zu haben. Zur Motorleistung ist nichts bekannt, außer dass die Topversion in vier Sekunden auf 100 kmh beschleunigen soll. Alle Modellvarianten haben einen Allradantrieb mit jeweils einem Motor pro Achse verbaut. In diesem Jahr will Avatr eine günstigere Variante mit Hinterradantrieb nachlegen.

In den vergangenen Wochen hat Avatr auch erste Händlerstandorte in Chongqing, Chengdu, Guangzhou, Hangzhou, Ningbo, Wuhan, Shenzhen, Huzhou und anderen Städten eröffnet. Um sein Absatzziel zu erreichen, will Avatr seinen Vertrieb im Jahr 2023 massiv ausbauen und plant, 110 Städte mit 500 Niederlassungen abzudecken.

Quelle: Gasgoo – Avatr to launch sedan model in 2023 / Electrive – Avatr soll noch 2023 zweites E-Modell herausbringen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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