Audi Q7 in zwei Plug-in-Varianten erhältlich

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Michael Neißendorfer
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Zug um Zug bringt Audi seine neuen elektrifizierten Modelle auf die Straße. In Deutschland und weiteren europäischen Ländern ist der Q7 TFSI e quattro nun in den Vorverkauf gestartet. Der SUV, dessen Plug-in-Hybridantrieb einen Dreiliter-V6-Benzinmotor mit einer E-Maschine kombiniert, ist in zwei Leistungsstufen erhältlich. In der Topversion, die mindestens 89.500 Euro kostet, bietet er 335 kW (456 PS) Systemleistung und 700 Nm Systemdrehmoment, die zweite Version zum Preis ab 74.800 Euro leistet 280 kW (381 PS) und 600 Nm. Die Markteinführung beginnt zum Jahresende 2019.

Wie jedes Plug-in-Hybridmodell setzt der Audi Q7 TFSI e quattro auf die Kraft der zwei Herzen. Als Verbrennungsmotor dient der 3.0 TFSI. Der Turbo-aufgeladene V6 gibt 250 kW (340 PS) Leistung und 450 Nm Drehmoment ab. Er ist nach der Abgasnorm Euro 6d-TEMP zertifiziert, ein Ottopartikelfilter ist Standard. Als Elektromotor arbeitet eine permanent erregte Sychronmaschine (PSM), die sich durch eine hohe Leistungsdichte und eine kompakte Bauweise auszeichnet. Die PSM mit 94 kW Peakleistung und 350 Nm ist in das Gehäuse der Achtstufen-tiptronic integriert. Gemeinsam mit der Kupplung, die den Verbrennungsmotor mit dem Triebstrang verbindet, bildet sie das so genannte Hybridmodul.

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Der Strom für die E-Maschine kommt aus einer flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterie, die unter dem Gepäckraumboden platziert ist 17,3 kWh Energiekapazität bereithält. Die Batteriekühlung, die auch das Ladegerät einbezieht, bildet einen eigenen Niedertemperatur-Kreis. Bei Bedarf lässt er sich an den Kältemittelkreis der Klimaanlage ankoppeln oder mit dem zweiten Niedertemperatur-Kreis zusammenschalten, der die E-Maschine und die Leistungselektronik versorgt. Sie wandelt den Gleichstrom der Hochvolt-Batterie (HV) in Drehstrom für die E-Maschine um. Beim Rekuperieren arbeitet die E-Maschine als Generator und speist Gleichstrom in die Lithium-Ionen-Batterie zurück.

Zwei Leistungsstufen: der Q7 60 TFSI e mit 335 kW und der Q7 55 TFSI e mit 280 kW

Durch die unterschiedliche Auslegung der E-Maschine können die Kunden des Audi Q7 TFSI e quattro zwischen zwei Leistungsstufen wählen, die sich unter anderem durch ihre Boost-Strategie unterscheiden. Der Q7 60 TFSI e quattro, der in der Norm mit 2,8 Liter Benzin auskommt und mit einem CO2-Ausstoß von 64 Gramm je Kilometer in die Statistik einfließt, erzielt 335 kW (456 PS) Systemleistung. Er hat ein Systemdrehmoment von 700 – 250 Nm mehr, als der TFSI alleine bringt. Wenn beide Motoren im Boost zusammenarbeiten, beschleunigt das Topmodell aus dem Stand in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bei 240 km/h ist der Vortrieb elektronisch begrenzt. Bis 135 km/h kann die E-Maschine den Antrieb alleine leisten.

Der etwas schwächere Q7 55 TFSI e quattro erzielt 280 kW (381 PS) und ein Systemdrehmoment von 600 Nm bei identischen Verbrauchs- und CO2-Werten. Auf 100 km/h sprintet er in 5,9 Sekunden. Die E-Maschine kann den Antrieb des Autos dabei ebenfalls bis 135 km/h alleine stemmen, mit Verbrenner sind auch hier 240 km/h möglich.

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Im elektrischen Betrieb erzielen beide Q7-Varianten, gemessen nach WLTP-Verfahren, gleiche Reichweiten von bis zu 43 Kilometern. In vielen Ländern und Städten können ihre Besitzer steuerliche Vorteile oder auch kommunale Verkehrsprivilegien wie Gratisparken oder Fahren auf der Busspur nutzen. In Deutschland profitieren beide Plug-in-Hybridmodelle von der Firmenwagenregelung für E-Autos: Das Fahrzeug wird lediglich pauschal mit 0,5 Prozent des Brutto-Listenpreises besteuert.

Noch mehr Effizienz: Freilauf und Rekuperation

Wichtig für die Effizienz des Q7 mit Plug-in-Hybridantrieb sind auch die Phasen, in denen der Fahrer den Fuß vom Fahrpedal nimmt. Im Schub kann der Q7 bis zu 25 kW Leistung zurückgewinnen und an die Lithium-Ionen-Batterie zurückgeben. Als Generator betrieben übernimmt die E-Maschine alle leichten und mittleren Bremsungen bis 0,3 g, das sind im Alltag des Kunden mehr als 90 Prozent aller Verzögerungsvorgänge.

Erst bei stärkeren Verzögerungen kommen die hydraulischen Radbremsen hinzu. Dank aufwändigen Feintunings verläuft der Übergang – das „Blending“ – zwischen elektrischem und hydraulischem Bremsen nahezu unmerklich, das Bremspedal liefert immer gute Rückmeldung und bleibt damit exakt dosierbar. Beim Bremsen erzielt der Hybrid-SUV bis zu 80 kW Rekuperationsleistung.

Komfortabel unterwegs laden

Der Ladeanschluss der neuen Plug-in-Hybride liegt im hinteren Bereich der linken Flanke, gegenüber dem Tankstutzen. Der Audi Q7 TFSI e kann unterwegs bequem an öffentlichen Säulen mit dem serienmäßigen Mode 3-Kabel mit Typ 2-Stecker geladen werden. Ein Audi-eigener Ladedienst, der e-tron Charging Service, gewährt auf Wunsch Zugang zu mehr als 110.000 Ladepunkten in Europa. Mit einer einzigen Karte kann der Kunde bei zahlreichen Anbietern laden.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 09.12.2019

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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