Ende Mai 2019 hat der Autmobilhersteller zu verstehen gegeben, dass man zum Anbieter ganzheitlich CO2-neutraler Premium-Mobilität werden will. Hierfür wird man kräftig investieren, um alltagstaugliche und vor allem nachhaltige Mobilität auf die Straße zu bringen. Es seien Vorleistungen von insgesamt rund 37 Milliarden Euro bis 2024 geplant, davon rund 12 Milliarden Euro allein für Elektromobilität. Eine Ansage.
Doch ein versteckter Rückschritt auf den zweiten Blick?
Und dennoch ein Rückschritt. Denn im Mai war noch die Rede davon, dass für den eigenen Zukunftskurs allein bis Ende 2023 rund 40 Milliarden Euro an Sachinvestitionen sowie Forschungs- und Entwicklungsleistungen gestemmt werden. Davon entfallen rund 14 Milliarden Euro auf Elektromobilität, Digitalisierung und hochautomatisiertes Fahren. Grundsätzlich scheint der Gesamtinvest somit um drei Milliarden Euro gesunken zu sein, dafür entfallen die nun erwähnten 12 Milliarden Euro laut Mitteilung von Audi rein auf die E-Mobilität. Inwiefern Digitalisierung und hochautomatisiertes Fahren noch inbegriffen sind wurde nicht kommuniziert.
Fest steht nur, dass sich die Gesamtsumme von 37 Milliarden Euroa aus Sachinvestitionen sowie Forschungs- und Entwicklungsleistungen zusammensetzt. Dabei spiegelt die aktuelle Planung eine deutliche Verbesserung der Investitions- und Kostendisziplin sowie eine starke Priorisierung von Investitionen in die Elektromobilität wider, so die Aussage des Unternehmens.
Notwendige Mittel werden hierbei aus dem Audi Transformationsplan (ATP) gewonnen. Seit Programmstart hat der ATP bereits €4 Mrd. ergebniswirksam eingespielt. Zusätzlich sollen bis 2029 Maßnahmen im Rahmen von Audi.Zukunft rund sechs Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen freispielen.
„Mit unserer Strategie Konsequent Audi beschleunigen wir unseren Elektrifizierungskurs. Unsere Investitionsplanung trägt dem Rechnung. Mit rund €12 Mrd. geben wir bis 2024 mehr als je zuvor für Elektromobilität aus.“ – Alexander Seitz, Vorstand für Finanz, China und Recht der AUDI AG
Bis 2025 bringt Audi 20 E-Autos auf die Straße, davon die Hälfte mit rein elektrischem Antrieb und möchte im Jahr 2025 rund 800.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride verkaufen. Eine gemeinsame Fahrzeugarchitektur von Audi und Porsche ist hierbei der erste Schritt, um die Elektromobilität im eigenen Unternehmen voranzubringen, wobei sich diese wohl auf 2022 verzögert. Des Weiteren steht der Q4 e-tron auf MEB-Basis im Raum wie man mit der eigenen Roadmap-E verdeutlicht. Die markenübergreifenden Architekturen werden künftig hohe Konzern-Synergien ermöglichen.
Zur Finanzierung des hohen Investitionsbedarfs für die Neuausrichtung des Geschäftsmodells hat das Unternehmen bereits vor zwei Jahren den Audi Transformationsplan (ATP) auf den Weg gebracht. „Mit dem ATP haben wir die Ausgabendisziplin und die Fokussierung bei den Investitionen deutlich verbessert. Die Weichen dafür, dass Audi mittelfristig wieder eine Operative Umsatzrendite im strategischen Zielkorridor zwischen 9 und 11 Prozent erreicht, sind gestellt“, so Seitz weiter. Bis 2022 sollen bis zu 15 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen freigespielt werden. Schon heute sind für 80 Prozent des ATP-Ziels Maßnahmen identifiziert.
Audi.Zukunft sicher Audis Zukunft
Einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit von Audi leistet auch die zwischen der Unternehmensleitung und der Arbeitnehmervertretung getroffene Grundsatzvereinbarung Audi.Zukunft. Diese sieht eine marktorientierte Optimierung der strategischen Produktionskapazität an den beiden deutschen Standorten sowie die sozialverträgliche Anpassung von Arbeitsplätzen vor.
Mit der Stärkung neuer Berufsbilder in Aus- und Weiterbildung sowie einer Verlängerung der Beschäftigungsgarantie bis Ende 2029 setzen Betriebsrat und Unternehmensleitung ein wichtiges Zeichen für die Beschäftigten der deutschen Werke. Die vereinbarten Maßnahmen im Rahmen von Audi.Zukunft sollen bis 2029 einen kumulierten Ergebniseffekt von insgesamt rund sechs Millionen Euro erzielen und für Zukunftsinvestitionen freispielen.
Quelle: Audi AG – Pressemitteilung vom 29. November 2019