Aral: „Die in Deutschland überbordende Bürokratie bremst uns“

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Aral pulse / Stadt Mönchengladbach

Michael Neißendorfer
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Achim Bothe, CEO von Aral, sprach in einem Interview mit der Auto Zeitung über die Hürden beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos und was der Tankstellenbetreiber für neue Ladeparks vorhat. Aral ist mit seinem Aral pulse genannten Angebot, das Ende 2020 startete, einer der größten Schnelllade-Betreiber in Deutschland. „Wir haben inzwischen mehr als 3600 Ladepunkte an über 500 Standorten am Netz – größtenteils an Aral-Tankstellen“, so Bothe. Der Ausbau werde fortgesetzt, „aber natürlich behalten wir dabei auch die Marktentwicklung im Blick.“

Eine Sache allerdings stört – nicht nur – Bothe stark: „Beim Ausbau bremst uns in erster Linie die in Deutschland überbordende Bürokratie. Wir könnten schon rund 1000 Ladepunkte mehr am Netz haben, wenn Genehmigungs- und Netzanschlussprozesse schneller und einfacher wären“, so der Aral-Chef. Ein Vorwurf, den man in der gesamten Branche schon viel zu lange und viel zu oft vernommen hat.

Arals „zentrale Forderung“ seien einheitliche und vereinfachte Regelungen für den Aufbau von Trafostationen in allen Bundesländern: „Trafos sind notwendig für die Errichtung von ultraschnellen Ladesäulen und müssen daher von der Genehmigungspflicht befreit werden“, findet Bothe. „Erste Bundesländer gehen Schritte in diese Richtung.“ Wichtig seien auch „standardisierte und digitalisierte Prozesse, verbindliche Fristen sowie ein vorausschauender Netzausbau.“

Als Bedrohung für das Tankstellengeschäft empfindet Bothe Elektroautos nicht. „Ganz im Gegenteil: Sie ist eine wichtige Ergänzung unseres Angebots“, so der Aral-Chef: Mit ultraschnellen Ladepunkten – laut Bothe ein „wichtiger Baustein der Zukunftsentwicklung von Tankstellen“ – biete Aral „ein Qualitätsprodukt“, das sich gegenüber dem langsamen Laden zu Hause abhebe.

Aral hat auch bereits reine Ladeparks aufgestellt, die nur für E-Autos gedacht sind, der erste wurde 2024 in Mönchengladbach eröffnet, hier stehen 14 Ladepunkte mit bis zu 400 kW Ladeleistung zur Verfügung (siehe Titelbild). Weitere solche Standorte seien bereits in Planung, „etwa am Hamburger und Berliner Flughafen sowie an der A40 in Bochum.“ Entscheidend sei, wie auch bei Tankstellen: „Lage, Lage, Lage!“ sowie Zusatzangebote, wie etwa ein kleiner Shop mit kostenlosem W-Lan, wie es in Mönchengladbach der Fall ist.

Quelle: Auto Zeitung – Aral-Chef im Interview: „Könnten 1000 Ladepunkte mehr haben“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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