Aptera E-Auto mehr als doppelt so viel Reichweite wie Tesla Model S

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Aptera

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Mehr als doppelt so viel Reichweite wie das Tesla Model S „Long Range“ verspricht das Aptera Elektroauto, bei gleicher Akku-Größe wohlgemerkt. Durchaus eine Ansage, bringt es das Model S doch auf 610 km nach WLTP mit seinem 100 kWh-Akku-Packet. Das zweisitzige, dreirädrige Elektroauto von Aptera soll es auf eine maximale Reichweite von 1.600 Kilometer bringen; einem besonders niedrigen Luftwiderstandsbeiwert sei Dank.

Bereits 2009 hat das Unternehmen ein entsprechendes Fahrzeug vorgestellt, bei dessen Entwicklung maximale Effizienz im Mittelpunkt stand. Über den Prototypen-Status ging es damals nicht hinaus. Im zweiten Anlauf und mittlerweile auch zehn Jahre später strebt Aptera noch einmal die Serienfertigung des außergewöhnlichen Elektroautos an.

Maximale Reichweite als oberstes Ziel

Das Ziel bleibt jedoch das gleiche. Man möchte weiterhin das effizienteste Elektroauto auf die Straße bringen. Hierzu sammelt man derzeit 2,5 Millionen US-Dollar ein, um drei erste Prototypen auf die Straße zu bringen, wie die Erfinder im Gespräch mit IEEE Spectrum bekannt gaben.

Angeboten werden soll das Elektroauto der besonderen Art mit Batterie-Kapazitäten von 40 bis 100 kWh. Im größten 100-kWh-Akkupaket soll dann auch die maximale Reichweite von 1.600 Kilometer erreicht werden. Hierzu setzt man auf den eingangs erwähnten möglichst niedrigen Luftwiderstandsbeiwert. Des Weiteren setzt man auf ein möglichst niedriges Gesamtgewicht. Hier wird der Vergleich zum Nissan Leaf angestellt. Dieser bringt es mit einer 62-kWh-Batterie auf 1.557 Kilogramm, das Aptera E-Auto mit 40 kWh-Akku kommt auf um die 800 Kilogramm.

Zehn Jahre Lernphase haben ihr gutes

Das Start-Up profitiert von den zehn Jahren, welche mittlerweile seit dem ersten Versuch vergangen sind das reichweitenstarke E-Auto an den Start zu bringen. Denn seitdem hat sich in puncto Technik einiges getan. So ist es für den Aptera 2.0 möglich auf neuste Computertechnik für die Entwicklung zu setzen. Dies spart wertvolle Zeit und Ressourcen, da bereits am Rechner Entwürfe simuliert und optimiert werden können.

Wie bei der ersten Version wird die Batterie im Fahrzeugboden untergebracht. Wobei der Aptera 2.0 mit der Besonderheit aufwartet, dass ein Teil der Batterie – das hintere Viertel – so gebogen wird, dass es gleichzeitig zur Sitzbank des E-Autos geformt wird. Gekühlt wird der Akku mit einer neuartigen, zum Patent angemeldete Flüssigkeitskühlung, zu der es derzeit aber noch keine Informationen gibt.

Eine Systemleistung von 150 kW (204 PS) wird für hohe Fahrdynamik sorgen. Zunächst soll eine Allrad-Variante an den Start kommen, später sei auch eine nur vorne angetriebene Variante des Aptera 2.0 vorstellbar. Weitere Informationen und Details stehen noch aus. Ab 2022 plant man pro Jahr 10.000 Einheiten herzustellen, ab 2024 dann schon 40.000. Nur zu welchem Preis, das steht noch nicht fest.

Quelle: IEEE Spectrum – 3-Wheeled Aptera Reboots as World’s Most Efficient Electric Car

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Michael:

Es kommt drauf an was man vergleicht. Flugzeug. Lkw .SUV .Tesla. Porsche .Leichtfahrzeug. Fahrrad. Im Vergleich kann alles gut oder schlecht sein. Anprangern ist immer einfach! Jeder sollte selbst etwas beitragen das die Welt besser wird. Egal wie!

Wännä:

Wissenschaft und Fakten: Sie haben richtig erkannt, dass man in Lappland die Ölheizung (Sie meinten wohl den Tank) „wegstecken“ kann. Genau. Und zwar in den (warmen isolierten) Heizungskeller kann man sie „wegstecken“. Wo ist das Problem? ;-)
Was Sie aber scheinbar nicht erkannt haben, ist die Verschwendung von Ressourcen, die Chris anprangert. Schauen Sie mal in die Autos rein. Da sitzt meist nur einer drin. Oder beobachten Sie mal, wieviel Ware die Leute beim Supermarkt in ihren Vorstadtpanzer laden. Lächerlich. Aber egal, es findet sich immer ein Vorwand, um sich den Besitz einer Blechkiste schönzureden, um letztlich seiner Bequemlichkeit genüge zu tun.

Rainer Becker:

Was willst du nur mit einer 320g – Telefonzelle in der Wildnis. Entweder du bist in Reichweite eines Mobilmastes, dann bist du nicht in der Wildnis, oder du bist es nicht und hast keinen Empfang. Als GPS könntest du auch einfach ein GPS benutzen, da reicht die Batterie locker 1/2 Jahr…

Geronimo:

Im Taunus fahrend kann ich das bestätigen; Reku ist eine feine Sache, aber „fast wieder ausgeglichen“ kommt bei meiner ZOE in der Praxis nicht hin. Eher 50% des Mehrverbrauchs des Bergauffahrens.

Manfred Stummer:

@Peter W
„Der Mehrverbrauch bei Steigungen wird durch eine entsprechende Reku im Gefälle fast wieder ausgeglichen.“

Ich hatte es hier schon einmal in einem anderen Beitrag geschrieben:
Ich wohne auf einer Seehöhe von 720 Meter und muss bei allen Ausfahrten zur nächsten Bundesstraße 340 Höhenmeter, bzw. etwas über 4 Kilometer Strecke abfahren, somit logischerweise bei der Heimfahrt diese Höhe bergauf.
Temperaturbedingt generiere ich bei der Bergabfahrt mittels Rekuperation etwa 8-10 km zusätzliche Fahrkilometer.
Bei der Bergauffahrt benötige ich allerdings zwischen 15 und 20 Fahrkilometer.
Mein BEV ein Ioniq Electric, Gesamtgewicht etwa 1450 kg.

Meiner Ansicht nach macht en sehr wohl IMMER Sinn ein niedriges Fahrzeuggewicht anzustreben.

Peter W:

Sorry, die Hälfte hab ich ja noch vergessen:
Der Spezial-Akku Deines Handys hat bestimmt keine 10.000 mAs sondern 10.000 mAh also 10 Ah (Amperestunden) und Dein Ölbrenner hat keine 15 kWh (oder kW/h) sondern 15 kW, denn kW ist eine Leistung. Ein Ölbrenner hat keine Kapazität (kWh) sondern eine Leistung (kW).

Das war jetzt ein kleiner Elektrogrundkurs für Dich.

Peter W:

Du bist mir ja ein Lustiger Kamerad, Chris. Sagst den Leuten sie sollen einen Grundkurs in Elektrotechnik machen, machst aber selbst die gröbsten Fehler. Eine Kilowattstunde kürzt man mit kWh ab – ohne Schrägstrich.

Peter W:

Es ist tatsächlich so, dass das Gewicht bein E-Fzg nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Energie, die zum Beschleunigen benötigt wird, kann zu einem großen Teil durch die Rekuperation zurück gewonnen werden. Der Mehrverbrauch bei Steigungen wird durch eine entsprechende Reku im Gefälle fast wieder ausgeglichen. Beides kann ein Verbrenner nicht, weshalb ein Mehrgewicht beim verbrenner den Verbrauch wesentlich stärker beeinflusst als beim E-Auto. Im Übrigen rollt ein E-Fzg wesentlich besser weil der Motor beim „Gas weg nehmen“ nicht bremst, wenn die Rekuperation abgeschaltet ist.
Das Gewicht erhöht in erster Linie den Rollwiderstand, und der ist im Vergleich zum Luftwiderstand gering. Die Aeorodynamik ist der wichtigste Aspekt um Energie zu sparen.

Trotzdem ist dieses Fahrzeug nur ein Spielzeug und kein ernst zu nehmendes Fortbewegungsmittel.

Marc Gutt:

Da könnte man genauso gut irgendein Solarauto von der World Solar Challenge in Serie fertigen. Da passt nur einer rein, quasi kein Windwiderstand und Fahrradreifen. Macht im Alltag nur eben keinen Sinn.

Außerdem wird mit dem Feststoffakku die Reichweite eh kein wirkliches Problem mehr sein. Die sind leichter, kleiner und können schneller geladen werden. Viel mehr außer fallende Preise braucht es dann nicht mehr für BEVs.

Marc Gutt:

@Chris
Du argumentierst mit Effizienz bei deiner Heizung und dann ist ein Verbrennungsmotor die bessere Wahl, obwohl der die Energie „verheizt“ statt in Bewegungsenergie zu verwandeln. Das sollte dir doch selbst unschlüssig erscheinen. Pellets oder Holz im allgemeinen als nachwachsender Rohstoff in Kombination mit entsprechender Abgasfilterung und nachhaltiger Aufforstung hätte ich ja vielleicht noch gelten lassen. Aber Öl… das kommt bekanntlich aus einer endlichen Quelle, die irgendwann zu teuer wird und deine Heizung verschmutzt die Luft, weshalb sie ab 2026 nicht mehr installiert werden darf.

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