Mehr als doppelt so viel Reichweite wie das Tesla Model S „Long Range“ verspricht das Aptera Elektroauto, bei gleicher Akku-Größe wohlgemerkt. Durchaus eine Ansage, bringt es das Model S doch auf 610 km nach WLTP mit seinem 100 kWh-Akku-Packet. Das zweisitzige, dreirädrige Elektroauto von Aptera soll es auf eine maximale Reichweite von 1.600 Kilometer bringen; einem besonders niedrigen Luftwiderstandsbeiwert sei Dank.
Bereits 2009 hat das Unternehmen ein entsprechendes Fahrzeug vorgestellt, bei dessen Entwicklung maximale Effizienz im Mittelpunkt stand. Über den Prototypen-Status ging es damals nicht hinaus. Im zweiten Anlauf und mittlerweile auch zehn Jahre später strebt Aptera noch einmal die Serienfertigung des außergewöhnlichen Elektroautos an.
Maximale Reichweite als oberstes Ziel
Das Ziel bleibt jedoch das gleiche. Man möchte weiterhin das effizienteste Elektroauto auf die Straße bringen. Hierzu sammelt man derzeit 2,5 Millionen US-Dollar ein, um drei erste Prototypen auf die Straße zu bringen, wie die Erfinder im Gespräch mit IEEE Spectrum bekannt gaben.
Angeboten werden soll das Elektroauto der besonderen Art mit Batterie-Kapazitäten von 40 bis 100 kWh. Im größten 100-kWh-Akkupaket soll dann auch die maximale Reichweite von 1.600 Kilometer erreicht werden. Hierzu setzt man auf den eingangs erwähnten möglichst niedrigen Luftwiderstandsbeiwert. Des Weiteren setzt man auf ein möglichst niedriges Gesamtgewicht. Hier wird der Vergleich zum Nissan Leaf angestellt. Dieser bringt es mit einer 62-kWh-Batterie auf 1.557 Kilogramm, das Aptera E-Auto mit 40 kWh-Akku kommt auf um die 800 Kilogramm.
Zehn Jahre Lernphase haben ihr gutes
Das Start-Up profitiert von den zehn Jahren, welche mittlerweile seit dem ersten Versuch vergangen sind das reichweitenstarke E-Auto an den Start zu bringen. Denn seitdem hat sich in puncto Technik einiges getan. So ist es für den Aptera 2.0 möglich auf neuste Computertechnik für die Entwicklung zu setzen. Dies spart wertvolle Zeit und Ressourcen, da bereits am Rechner Entwürfe simuliert und optimiert werden können.
Wie bei der ersten Version wird die Batterie im Fahrzeugboden untergebracht. Wobei der Aptera 2.0 mit der Besonderheit aufwartet, dass ein Teil der Batterie – das hintere Viertel – so gebogen wird, dass es gleichzeitig zur Sitzbank des E-Autos geformt wird. Gekühlt wird der Akku mit einer neuartigen, zum Patent angemeldete Flüssigkeitskühlung, zu der es derzeit aber noch keine Informationen gibt.
Eine Systemleistung von 150 kW (204 PS) wird für hohe Fahrdynamik sorgen. Zunächst soll eine Allrad-Variante an den Start kommen, später sei auch eine nur vorne angetriebene Variante des Aptera 2.0 vorstellbar. Weitere Informationen und Details stehen noch aus. Ab 2022 plant man pro Jahr 10.000 Einheiten herzustellen, ab 2024 dann schon 40.000. Nur zu welchem Preis, das steht noch nicht fest.
Quelle: IEEE Spectrum – 3-Wheeled Aptera Reboots as World’s Most Efficient Electric Car