Nissan Leaf 2018 (2. Generation) - Test-/ Fahrbericht
Mit dem Nissan Leaf hat alles angefangen. Okay, nicht alles. Aber zumindest die Elektroauto Testberichte auf Elektroauto-News.net. Daher ist es nur nachvollziehbar, dass ich mir nach der ersten Generation des Leaf auch den Nissan Leaf 2018 (2. Generation) ein wenig genauer anschaue. Denn es hat sich einiges getan seit dem ersten Modell. Was genau, dass möchte ich im Detail in meinem Test- und Fahrbericht des Nissan Leaf 2018 (2. Generation) aufgreifen.
Wie gewohnt habe ich für Elektroauto-News.net meine Eindrücke und Erfahrungen mit dem Nissan Leaf in der zweiten Generation in einem ausführlichen Test- und Fahrbericht festgehalten, den du nachfolgend vorfindest. Wie du es aus meinen anderen Testberichten gewohnt bist, ist der Test des Nissan Leaf 2018 vollkommen subjektiv und betrachtet das E-Fahrzeug aus meiner Perspektive. Dabei versuche ich alle relevanten Punkte aufzugreifen und auch entsprechend interessante technische Details wiederzugeben, welche mir in meinem einwöchigen Testzeitraum begegnet sind.
Inhaltsverzeichnis
Sollten von deiner Seite noch Fragen offen stehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Deine persönlichen Erfahrungen mit dem Nissan Leaf – gerne auch mit der ersten Generation – kannst du in den Kommentaren mit mir und den anderen Lesern teilen. Basiswissen zum Elektroauto an sich kann dir dieser Beitrag vorab vermitteln.
Dieses Mal gibt’s noch eine Besonderheit. Den Testbericht im Podcast-Format. Sprich, die wichtigsten Inhalte des Reviews im gesprochenen Wort. Habe diesen nachfolgend für dich eingebettet.
Da ist er, der Nissan Leaf 2018 (2. Generation)
Anfang Januar, um genauer zu sein in der zweiten Januar-Woche, stand der Nissan Leaf mit 40 kWh und einer Reichweite von gut 270 Kilometer, zumindest nach Herstellerangaben, vor der Tür. In dem zweiwöchigen Testzeitraum galt es dann eben nicht nur herauszufinden, ob die 270 Kilometer im Alltag zu erreichen sind. Sondern auch welche Auswirkungen kühle Temperaturen auf die Fahrt mit dem Leaf haben und ob das Ladenetz bei uns in der Region ausreicht, um mit dem E-Auto voranzukommen.
Bevor wir in meine Eindrücke aus dem Alltag mit dem Leaf eintauchen und im Detail auf dessen technischen Raffinessen, sein Interieur und Exterieur eingehen, muss ich sagen, dass mich das neue Design des Nissan Leaf im 2018 Jahrgang deutlich mehr anspricht, als es noch bei der ersten Generation des Elektroautos der Fall war.
Nicht mehr knubbelig, verspielt und gewollt auffällig, sondern ein E-Auto, welches man zwar bemerkt. Aber eben nicht im negativen Sinne. Wirst du aber selbst sehen, wenn du die Fotos im Test- und Fahrbericht des Nissan Leaf in der 2. Generation betrachtest. Versprochen!
Unterwegs im Alltag – Fahreindrücke des Nissan Leaf 2018
Einsteigen ohne Schlüssel, also fast, verspricht der Nissan Leaf. Denn mit dem intelligenten Schlüssel kann dieser in der Tasche bleiben, wenn man das eigene Fahrzeug öffnen möchte. Einfach die Taste am Türgriff drücken und schon öffnet sich die Verrieglung. Verschließen des E-Autos funktioniert nach dem gleichen Prinzip.
Hört sich im ersten Moment unglaublich überflüssig an, ist aber im Alltag durchaus eine feine Sache, welche ich künftig sicherlich wider vermissen werde. Übrigens nicht die einzige Sache, welche ich vermissen werde, wie du am Ende dieses Testberichts des Nissan Leaf 2018 in der 2. Generation, bemerken wirst.
Am Tag der Anlieferung stand zunächst keine lange Ausfahrt an. Leider. Was einfach daran lag, dass sowohl das Wetter, als auch mein Zeit-Management nicht mitspielen wollten. Aber keine Sorge, ich wusste ja eh, dass der Leaf noch für gut zwei Wochen bei uns zu Besuch sein würde.
Im Laufe der Woche hat sich der Leaf dann vor allem mit Kurzstrecken herumplagen dürfen. Kaum gestartet war er auch schon wieder angekommen. Ist eben so, wenn man gerade einmal acht bis zehn Kilometer Fahrweg zum Büro hat. Der ein oder andere Abstecher zum Fitness-Studio oder Einkaufen natürlich mit eingerechnet.
Und dennoch hat sich gezeigt, E-Auto fahren macht immer noch Spaß. Es ist einfach ein schönes Gefühl einzusteigen, kein Aufheulen des Motors zu hören, um dann um kurz nach fünf Uhr Morgens leise vom Hof zu fahren. Ohne, dass die Nachbarn wach werden. Natürlich nur, wenn man die Warntöne kurz nach dem Start ausschaltet.
Nur eins konnte man mir nicht so ganz nehmen, die Reichweitenangst. Vor allem im Winter, wenn eben nicht nur wegen der eigenen Fahrweise der Akkustand stetig abnimmt. Doch dazu in einem der folgenden Abschnitte ein wenig mehr.
P, R, N, D und B – was hat es damit auf sich?
Parken (P), Rückwärtsgang (R), Neutral (N), Fahren (D) und B – hinter diesen Begriffen verbergen sich die verschiedenen Stellungen des Schalthebels im Nissan Leaf. Erklären sich die ersten vier Stellungen quasi von selbst, darf man bei B ein wenig raten. Und da es sicherlich nicht auf Anhieb zu erkennen ist, zumindest ging es mir so, gibt es eine kurze Erläuterung.
Bewegt man den Schalthebel in Stellung erneut zur Seite und nach hinten kommt man in die Stellung . In dieser wird im Vergleich zum “Fahren” mehr regenerative Bremskraft angewendet, wenn das Gaspedal freigegeben wird.
Der Schalthebel kehrt nach dem Loslassen stets in die Mittelstellung zurück. Auf der Schaltstellungsanzeige bekommt man aber stets die aktuell ausgewählte Schaltstellung angezeigt. Noch deutlicher wird es in der Anzeige oberhalb des Lenkrads.
Assistenz-System des Nissan Leaf im Alltagscheck
Der Nissan Leaf 2018 in seiner aktuellen Version kommt mit einer Vielzahl von Assistenz-Systemen daher, welche den Alltag des Fahrers, um einiges einfacher machen sollen. Zusammengefasst unter dem Begriff Nissan Intelligent Mobility wartet Nissan mit verschiedensten Unterstützungssystem auf. Im Detail kann ich wahrlich nicht auf alle 16 Assistenz-Systeme eingehen, möchte aber zumindest vier nicht unerwähnt lassen, welche im Alltag von mir genutzt wurden.
Auch die Funktion ProPilot Park habe ich während meines zweiwöchigen Testzeitraums durchaus das ein oder andere Mal eingesetzt. Möchte in diesem Testbericht allerdings nicht noch einmal gesondert darauf eingehen, da wir diese bereits im Artikel: “Neue Nissan Leaf erstmals mit ProPILOT Park” ganz gut erklärt haben. Hier kann ich lediglich zustimmen, dass ProPilot Park im Alltagstest zu überzeugen wusste.
e-Pedal: Brems- trifft auf Gaspedal
Über das e-Pedal-System hatten wir bereits in der Vergangenheit hier auf Elektroauto-News.net berichtet. Nun konnten wir es im Alltag selbst testen. Die erste Begegnung mit dem e-Pedal hatte ich direkt nach Entgegennahme des Fahrzeugs und Fahrt des Fahrzeugüberbringers zum Bahnhof. Und was soll man sagen, fahren damit ist eher ungewohnt. Zumindest für die ersten Kilometer.
Aber man lernt es. Und dann möchte man es gar nicht mehr missen. Denn mit dem e-Pedal ist es möglich den Leaf alleine mit der Bestätigung des Gaspedals abzubremsen oder anzuhalten beziehungsweise das Fahrzeug an Ort und Stelle zu halten. Die Bremse hat in den gut zwei Wochen meinen Fuß gefühlt nur zehnmal zu spüren bekommen. Ansonsten habe ich davon profitiert, dass das e-Pedal den Wechsel zwischen Gas- und Bremspedal überflüssig macht.
Intelligent Emergency Breaking
Bleiben wir doch direkt beim Bremspedal. Zumindestens im weitesten Sinne. Denn während meinen zwei Wochen mit dem Nissan Leaf durfte ich auch Bekanntschaft mit deren Intelligent Emergency Breaking-System schließen. Natürlich rein aus Testzwecken für diesen Fahrbericht… Das sogenannte Intelligent Emergency Breaking unterstützt den Fahrer, wenn ein Auffahrunfall mit dem vorausfahrenden Fahrzeug in der gleichen Fahrspur droht.
Gerade beim Zufahren auf die Ampel, welche langsam von grün auf rot schaltet, kam das Intelligent Emergency Breaking bei mir zum Einsatz. Man merkt relativ schnell, dass sich das System dann einschaltet, wenn das Risiko eines Auffahrunfalls besteht. Zunächst gibt es einen Warnton aus und die Warnleuchte für Frontallaufprall-Vermeidung leuchtet gelb auf. Reagiert man entsprechend schnell und bremst unterstützt das System gegebenenfalls, um die Bremskraftwirkung zu verstärken.
Reagiert man allerdings nicht, gibt das System eine zweite Warnung – roter Warnhinweis – sowie einen entsprechenden Warnton aus. Nimmt man nun als Fahrer den Fuß vom Pedal, bremst das System etwas. Wird das Risiko eines Auffahrunfalls akut, bremst das System zudem noch stärker ab.
Fahrspurüberwachung & Blind Spot Warning – Augen auf im Straßenverkehr
Es sind durchaus die Kleinigkeiten, welche den Unterschied ausmachen. Auch im Fall der Assistenzsystem von E-Autos oder Fahrzeugen generell ist dies der Fall. Beim Nissan Leaf ist mir erstmalig bewusst die Fahrspurüberwachung als solche aufgefallen.
Diese überwacht, wie der Name vermuten lässt, die Fahrspur mithilfe der Kameraeinheit, die sich oberhalb des Innenspiegels befindet. Fährt man nun mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h und kommt den Spurmarkierungen sichtbar nah, wird die Warnfunktion aktiviert. Es ertönt ein akustisches Warnsignal, die Warnanzeige blinkt und das Lenkrad vibriert. Leicht.
Interessant ist hierbei die Tatsache, dass das Lenkrad nur auf der Seite vibriert, welche in Gefahr läuft sich über die Spurmarkierung zu bewegen. Es wird aber auch erkannt, wenn man bewusst die Spurmarkierung überschreiten möchte, nämlich dann, wenn der Blinker entsprechend gesetzt ist.
Und ja, diese Funktion bringt im Alltag durchaus Vorteile mit sich. Merkt man doch ziemlich schnell, dass man vielleicht doch nicht ganz so aufmerksam auf der Straße unterwegs ist, wie man zunächst glauben mag…
Neben dieser Funktion hat mich aber vor allem das sogenannte Blind Spot Warning überzeugt. Ein Warnhinweissystem für den toten Winkel. Hierbei wird man als Fahrer, während der Fahrt, gewarnt, wenn sich Fahrzeuge auf den benachbarten Spuren befindet.
Wer nun der Überzeugung ist, dass man ein solches System nicht braucht, der liegt meiner Meinung nach komplett falsch. Diese Meinung kann ich mit fester Überzeugung vertreten, da mir selbst ein Unfall erspart geblieben wäre, wenn der Unfallverursacher damals über ein solches Assistenzsystem verfügt hätte.
Laden so geht’s
Laden ist nicht gleich laden. Sollte klar sein. In Zeiten, in denen es gefühlt fünfhundert Ladestationen-Anbieter, mit ebenso vielen Zugangskarten gibt und von den unterschiedlichen Ladeanschlüssen ganz zu schweigen, muss man sich ernsthaft ein wenig mit dem Thema auseinandersetzen. Die Antriebsbatterie des Nissan Leaf lässt sich ebenfalls mithilfe unterschiedlicher Ladestandards “betanken”. Aber keine Sorge beim Leaf kann man den Überblick noch bewahren.
Nissan Leaf laden – diese Möglichkeiten gibt’s
Geladen werden kann der Leaf von Nissan auf unterschiedliche Art und Weise. Am schnellsten geht es an CHAdeMO-Schnellladestationen (Gleichsstrom). Diese Form wird von Japanern häufig angeboten. Der Name drückt zugleich den Charakter aus: „auf eine Tasse Tee“ soll die Schnelligkeit unterstreichen, mit der sich dieser Aufladevorgang auszeichnet. 80 Prozent werden in vierzig bis sechzig Minuten erreicht, wozu 50 kw erforderlich sind.
Eine Spur langsamer geht es am sogenannten Typ 2-Ladeanschluss, meist an öffentlichen Wechselstrom-Ladesäulen oder an der heimischen Wallbox vorzufinden. An der Heimladestation oder an entsprechenden Ladestationen geht es von null auf hundert Prozent Batteriekapazität in ca. 8,5 Stunden. Wobei auch hier gilt, dass die ersten 15% und die letzten 20% am meisten Zeit in Anspruch nehmen.
Sollte man weder Wallbox, AC-Ladestation oder gar CHAdeMO-Schnellladestationen in der Nähe haben, dann kann der Nissan Leaf auch an der “normalen” Schuko-Steckdose geladen werden. Hierzu ist allerdings ein entsprechendes EVSE Kabel notwendig. Mit diesem geht es dann an der Haushaltssteckdose von null auf hundert Prozent Batteriekapazität in ca. 17,5 Stunden. Sicherlich nicht die ideale Lösung. Aber zumindest läuft man nicht in Gefahr ganz ohne Strom dazustehen.
Laden, bezahlen und den Überblick bewahren
E-Auto fahren ist eine Sache, ein solches Elektroauto zu Laden eine ganz andere. Nicht, weil ich nicht in der Lage wäre einen Ladestecker an der Front des Nissan Leaf entsprechen anzuschließen, sondern vielmehr aus dem Grund, dass entsprechende Ladestationen rar gesät sind. Zumindest im näheren Umkreis meines Heimatortes.
Vergangenes Jahr hatte ich noch das große Glück in direkter Nähe einer Plugsurfing-Ladestation zu wohnen, dieses Jahr nach unserem Umzug nicht mehr. Selbst der Anschluss mit EVSE Kabel war nicht möglich. Aber für alles gibt es eine Lösung.
In diesem Fall war es die Nutzung der NissanConnect EV App, um unterwegs einen Blick auf entsprechende Ladestationen zu werfen. Alternativ wurden noch die Plugsurfing App, als auch die enbw mobility+ App bemüht. Letztere hat auch noch eine Ladestation gefunden, an der man sogar kostenfrei laden konnte. Vorausgesetzt man war bereit für eine Nacht im Parkhaus zu bezahlen. Also doch nicht so ganz kostenfrei… Aber das ist ein anderes Thema.
Kommen wir kurz auf die NissanConnect EV App zurück, denn diese zeigt einem nicht nur an, wo man sein E-Auto laden kann, sondern gibt auch Informationen zum aktuellen Ladezustand der Batterie und der verbleibenden Reichweite. Des Weiteren lässt sich ein Timer schalten, um das Aufladen der Batterie zu programmieren – sollte man beispielsweise von “Billig-Strom-Zeiten” profitieren wollen.
Zudem lässt sich auch vorm Fahrantritt die Heizung oder Klimaanlage aktivieren. Eine wunderbare Sache, wenn es draußen gerade regnet oder schneit und man erst vor die Tür muss, wenn das eigene Auto vorgewärmt abfahrbereit ist.
Reichweitenangst – so ganz ohne geht es nicht
Eingangs bereits erwähnt möchte ich zumindest kurz darauf zu sprechen kommen. Reichweitenangst oder die Angst, dass der Akku nicht reicht, um die nächste Strecke erfolgreich zu absolvieren, kennt jeder, der erstmals ein E-Auto fährt. Mittlerweile bin ich schon mehr wie ein Elektroauto gefahren und muss sagen, die Reichweitenangst ist immer noch da.
Wenn auch deutlich kleiner und schwächer ausgeprägt, als bei meiner Jungfernfahrt mit dem Nissan Leaf der ersten Generation. Und dennoch ist es gerade Anfang Januar so gewesen, als ob der Akku wesentlich schneller in puncto Ladestand abgenommen hat, als es eigentlich der Fall sein sollte. Mag daran liegen, dass Akkus im unterkühlten Zustand nicht optimal arbeiten. Dies wirkt sich durchaus auf die Reichweite aus.
Weit höher ist allerdings der Einfluss der Heizung auf die Reichweite des eigenen E-Autos. Durfte ich selbst merken. Heizung angeschalten, direkt 20 Kilometer weniger Reichweite. Wer dem entgehen will, der heizt sein E-Fahrzeug entweder vor, wenn es an der Ladestation lädt oder lässt die Heizung aus und setzt nur auf Lenkrad- und Sitzheizung. Funktioniert auch wunderbar. Aber aufgepasst, die Scheiben könnten beschlagen.
So oder so die Reichweitenangst nimmt nach ein paar Kilometer Fahrt wieder spürbar ab. Wenn man ein entsprechendes Gefühl für das Fahrzeug bekommt. Und weiß, dass es manchmal sinnvoller ist einfach mit dem Verkehr zu fließen, als durch ständiges Strom geben den Akku zu belasten.
Ein Blick auf das Exterieur und Interieur des Nissan Leaf in der 2. Generation
Eingangs bereits erwähnt fällt der Nissan Leaf in seiner zweiten Generation nicht mehr ganz so stark auf, wie es noch bei der ersten Generation der Fall war. Ganz im Gegenteil, außer das zusätzliche E auf dem Nummernschild, sowie das fehlende Abgasrohr lässt auf den ersten Blick nichts vermuten, dass es sich beim Leaf um ein E-Auto und keinen Verbrenner handelt. Vorausgesetzt man achtet nicht zu stark auf die dezenten Logos im Seiten- und Heckbereich des Fahrzeugs…
Kam die erste Generation noch mit Maßen von 4.445 mm Länge, einer Breite von 1.770 mm sowie einer Höhe von 1.550 mm daher, zeigt sich der neue Leaf noch eine Spur größer. In puncto Länge hat man knapp fünf Zentimeter zugelegt und bringt es auf 4.490 mm, wobei die Breite ebenfalls um 18 Zentimeter auf 1.788 gewachsen ist. Lediglich in der Höhe hat Nissan ein wenig eingespart und bringt es “nur” noch auf 1.530- 1.540 mm.
Auffällig ist zudem, dass die Frontscheinwerfer nicht mehr bis unter die Motorhaube ragen und dadurch weniger eigenartig wirken, als bei der ersten Generation. Die neu platzierte C-Säule weiß beinahe an den BMW i3 zu erinnern. Und auch ansonsten gibt es die ein oder andere Veränderung gegenüber dem Vorgänger.
Äußere Werte des Nissan Leaf
Auf die leicht gewachsenen Maße des Nissan Leaf sind wir bereits eingegangen, ebenso auf die veränderte Optik im Front-Bereich. Wobei es hier noch den nicht vorhandenen Kühlergrill zu bestaunen gilt. Ein halbdurchsichtiges Panel ersetzt diesen, welches bei direkter Lichteinstrahlung eine bläulich schimmernde Wabenstruktur zum Vorschein kommen lässt.
Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Leaf elektrifiziert unterwegs ist. Wie man auch an der darüber befindlichen Ladeklappe erkennen kann. Für AC-Ladevorgänge ist hinter der Ladeklappe ein Typ-2-Anschluss verbaut. Für das Gleichstromladen befindet sich unter der Ladeklappe ab Acenta-Ausstattung ein CHAdeMO-Anschluss. Die maximale Ladeleistung beträgt laut Prospekt 50 kW. Aufgrund fehlender 50 kW-Lader in der Nähe konnte dieser leider nicht getestet werden.
Mein Testfahrzeug für zwei Wochen kam in der höchstmöglichen Ausstattungsvariante Tekna daher (39.850,00 Euro), welches zusätzlich das Upgrade der 2-Farbenlackierung (+ 1.050,00 Euro) erfahren hat. Wie auf den Fotos im Test- und Fahrbericht zu sehen präsentiert sich der Leaf Tekna 2018 daher mit Dach und Außenspiegel in Black Metallic sowie der Karosserie in Pearl White.
Mit welchen Highlights weiß der Leaf in der Tekna-Variante noch aufzuwarten? Eventuell mit den LED-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht mit automatischer Höhenregulierung, welche ab der Tekna-Variante serienmäßig am Start sind. Oder auch mit dem LED-Tagfahrlicht. Als auch den 17″-Leichtmetallfelgen.
Weitere Details zur Standardausstattung gibt es nachfolgend.
- LED-Rückleuchten
- Nebelschlussleuchte
- Nebelscheinwerfer, vorne
- Scheibenwischer mit Intervallschaltung, vorne und hinten
- Scheibenwischer mit Regensensor, vorne
- Frontscheibe aus Verbundglas
- Frontscheibe UV-absobierend
- Heckscheibe beheizbar
- Scheiben verdunkelt ab der B-Säule
- B-Säule in Schwarz glänzend lackiert
- Außenspiegel in Wagenfarbe lackiert
- Außenspiegel automatisch anklappbar
- Außenspiegel elektrisch einstellbar
- Außenspiegel mit integriertem LED-Blinklicht
- Außenspiegel beheizbar
- Ersatzrad Optional bei ACENTA-Option, N-CONNECTA-Option, Serie bei TEKNA-Option
- Dachantenne
- Türaußengriffe in Chromoptik
- LED-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht mit automatischer Höhenregulierung Optional bei N-CONNECTA-Option, Serie bei TEKNA-Option
- LED-Tagfahrlicht
Innere Werte des Leaf in der 2018er Version
Wie man es bereits von der ersten Generation des Leaf kennt, bildet das Cockpit die Schaltzentrale des E-Autos. Es lässt sich zudem eine gewisse Ähnlichkeit von der ersten zur zweiten Generation nicht verleugnen, auch wenn der ein oder andere Knopf, Knauf oder Schalter an anderer Stelle vorzufinden ist.
Aber auch beim Leaf der 2018er Generation nimmt das Infotainment-System NissanConnect EV eine entscheidende Position ein. Dieses bietet Zugriff auf die Menüeinstellungen, Radio, Navigationssystem und Telefon . Bereitet zudem auch noch übersichtlich Informationen zum aktuellen Fahrstil, Ladestand der Batterie, usw… auf. Untergebracht ist das Infotainment-System im Multimedia-System des Fahrzeugs, welches sich durch ein 7″-Farbdisplay mit Touchscreen steuern lässt.
Das System ist seinerseits multimedial aufgebaut und lässt beispielsweise den Anschluss per CarPlay von Apple oder Android Auto von Google zu. Des Weiteren kann das eigene Smartphone auch ganz simpel per Bluetooth angeschlossen werden. Hat mich bei meinen Fahrten übrigens oft begeistert.
Einmal verbunden funktioniert die Kopplung von Smartphone und Nissan Leaf einwandfrei. Zudem erkennt das Fahrzeug, an welcher Stelle beispielsweise der letzt gehörte Podcast gestoppt wurde und startet von dort aus erneut die Wiedergabe, über das Bose Premium Soundsystem mit sieben Lautsprecher mit Subwoofer. Für sich betrachtet eine Kleinigkeit, welche in Summe aber durchaus den Unterschied machen können.
Das Navigationssystem kommt sprachgesteuert daher und verfügt über RDS-TMC Meldungen, um entsprechenden Staus aus dem Weg zu gehen. Über den Touchscreen bekommt man ebenfalls die Bilder der sogenannten 360°-Rundumsicht angezeigt, welche im Zusammenspiel mit den Parksensoren vorne und hinten gewährleistet, dass man ohne Kratzer das E-Fahrzeug in der gewünschten Parklücke abstellen kann.
Links neben dem Lenkrad befinden sich zahlreiche Knöpfe, welche beispielsweise die Anzeige im Display oberhalb dem Lenkrad bedienen. Diese regeln aber auch, dass das E-Auto keine Töne beim Fahren unterhalb von 30 km/h von sich gibt, das Stromkabel beim Laden verriegelt wird als auch die Zeitschaltuhr zum Laden nicht berücksichtigt wird – bei hinterlegtem Ladeintervall.
In puncto Platz und Ablagefläche darf man sich beim Nissan Leaf der 2. Generation nicht beschweren, dieser ist wahrlich vorhanden. In der von mir gefahrenen Tekna-Version wurden Alcantara-Ledersitze in Schwarz mit blauen Nähten verbaut, welche im Zusammenspiel mit der Sitzheizung Anfang Januar eine Wonne waren.
Die Sitzheizung gibt es dank verbautem Winterpaket allerdings nicht nur für Fahrer und Beifahrer, sondern auch für die hintere Sitzreihe. Allerdings darf sich nur der Fahrer des Leaf über warme Hände erfreuen, beheizbarem Lenkrad sei Dank.
Technische Daten des Nissan Leaf 2018 (2. Generation) im Blick
Für den gut zweiwöchigen Test des E-Autos von Nissan stand uns die Tekna-Variante mit 110 kW (150 PS) zur Verfügung, welche einen 40 kWh Akku verbaut hat. Dieser kommt mit 192 Batteriemodule daher, die nach WLTP 270- 285 km (kombiniert) reichen soll. Zum Thema tatsächliche Reichweite möchte ich in diesem Zusammenhang auf den entsprechenden Abschnitt im Testbericht verweisen.
Ein paar der technischen Details des Nissan Leafs 2018 habe ich in vorherigen Punkten bereits vorweg gegriffen. Gerade die 360°-Rundumsicht, das Winterpaket, als auch das durchdachte NissanConnect EV-System mit dazugehöriger App darf man nicht unerwähnt lassen.
Letztere konnte ich aufgrund ständiger Störung unseres Mobilfunknetzes leider nicht richtig testen. So soll es aber möglich sein, wenn die App einmal mit dem Leaf verbunden wurde, unter anderem die Klimaanlage zu steuern, als auch Informationen zum Ladevorgang zu erhalten. Laut App-Store (Android / iTunes) verspricht die NissanConnect EV App folgende Leistungen:
- Den gegenwärtigen Ladezustand überprüfen
- Ihre Klimasteuerung anschalten
- Den Batterieladevorgang starten
- Prüfen, wann die Batterie komplett geladen ist
- Ihre geschätzte Reichweite abfragen
Gerade die Abfrage des aktuellen Batterieladestandes wäre unglaublich hilfreich gewesen. Da der Nissan in den zwei Wochen bei mir eben nicht direkt vor der heimischen Wohnungstür geladen werden konnte. Sondern schon einige Meter vom eigenen Haus entfernt.
Dass der Leaf ein wenig gewachsen ist, im Vergleich zum Vorgänger, hatte ich bereits erwähnt. So bringt es der 2018er Leaf auf stolze 4.490 mm Länge, eine Breite von 1.788 mm sowie eine Höhe von 1.530- 1.540 mm, bei einem Radstand von 2.700 mm.
Auf die Waage bringt der Nissan Leaf gut 1.580- 1.640 Leergewicht (min. inkl. Fahrer) und kann bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 1.995 kg beladen werden. Bei den Reifen setzt Nissan, wie bei der ersten Generation, auf 17”-Leichtmetallfelgen mit Bereifung 215/50 R17.
Für ein E-Auto sicherlich nicht ausschlaggebend, aber dennoch ein interessantes Detail, in 7,9 Sekunden geht’s von 0 auf 100 km/h. Bei 144 km/h Höchstgeschwindigkeit ist dann allerdings auch Schluss.
Weitere interessante technische Daten des E-Fahrzeugs habe ich in Form übersichtlicher Tabellen eingefügt.
Karosserie | Nissan Leaf Tekna 110 kW (150 PS) 40 kWh |
---|---|
Länge | 4.490 mm |
Breite | 1.788 mm |
Höhe | 1.530- 1.540 mm |
Radstand | 2.700 mm |
Leergewicht (min. inkl. Fahrer) | 1.580- 1.640 kg |
zulässiges Gesamtgewicht | 1.995 kg |
Reifengröße | 215/50 R17 |
Kofferrauminhalt | 400- 435 l (Tekna: 385- 420 l) |
Elektromotor | Nissan Leaf Tekna 110 kW (150 PS) 40 kWh |
---|---|
Motor | Elektromotor |
Leistung, max | 110 kW (150 PS) bei 3.283- 9.795 U/min |
30-Minuten-Leistung | 90 kW (122 PS) |
60-Minuten-Leistung | 85 kW (116 PS) |
max. Drehmoment | 320 Nm bei 3.283 U/min |
Getriebe | stufenloses Automatikgetriebe |
Antrieb | Vorderradantrieb |
Beschleunigung 0 bis 100 km/h | 7,9 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 144 km/h |
Batterie | Nissan Leaf Tekna 110 kW (150 PS) 40 kWh |
---|---|
Batterietyp | Laminierte Lithium-Ionen Batterie |
Batteriespannung | 350V |
Batteriekapazität | 40 kWh, 192 Batteriemodule |
Effizienzklasse | A+ |
CO2 | 0 g/km |
elektrischer Energieverbrauch (WLTP) | 20,6- 19,4 kWh/100 km |
elektrischer Energieverbrauch (NEFZ) | 15,2- 14,6 kWh/100 km |
Reichweite städtisch (WLTP) | 389- 415 km |
Reichweite kombiniert (NEFZ/WLTP) | bis zu 378 km / 270- 285 km |
Nissan Leaf 2018 in der 2. Generation: Preise & Förderung durch Umweltbonus
Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Nissan Leaf in der zweiten Generation aus dem Jahr 2018 überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch die Förderung durch den Umweltbonus für das Elektroauto von Nissan wollen wir nicht unbeachtet lassen.
Bekanntermaßen wurde ie Elektroauto Kaufprämie am 18.05.2016 im Kabinett beschlossen. Die eigentliche Kaufprämie fällt hierbei unterschiedlich hoch aus. Diese richtet sich in der Höhe danach, ob es sich um ein reines Elektrofahrzeug handelt, welches man erwirbt oder um ein Hybridfahrzeug mit Elektro- und Verbrennungsmotor.
Bei einem reinen E-Auto kann man mit einem Zuschuss von 4.000,00 Euro rechnen. Bei einem Plug-In-Hybrid mit 3.000,00 Euro. In jedem Fall trägt sowohl der Autohersteller, als auch unser Staat 50% des jeweiligen Umweltbonus.
Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die Listenpreise des Nissan Leaf in seinen derzeit drei Varianten. Es handelt sich um die Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers in Euro/ab Werk. Stand 09. Januar 2019.
- Nissan Leaf (ZE1) – 31.950,00 Euro
- Nissan Leaf Acenta-Paket – 35.600,00 Euro
- Nissan Leaf Tekna-Paket – 39.850,00 Euro
- Nissan Leaf (ZE1) MY19 – 36.800,00 Euro
- Nissan Leaf 3.Zero – 40.300,00 Euro
- Nissan Leaf 3.Zero e+ – 46.500,00 Euro
Im Zusammenhang mit den Preisen für den Nissan Leaf 2018 sollte man die Garantieleistungen des Automobilherstellers nicht unerwähnt lassen. So gewährt Nissan für seine Neuwagen folgende Garantien:
- 3 Jahre (bis 100.000 km) Neuwagengarantie
- 3 Jahre Lackgarantie
- 5 Jahre auf elektrofahrzeugspezifische Komponenten
- 8 Jahre (bis 160.000 km) auf die Lithium-Ionen-Batterie
- 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung
Der Nissan Leaf in der 2. Generation, in der Ausstattungsvariante Tekna, kommt auf einen Listenpreis von 39.850,00 Euro. Das Testfahrzeug hatte zudem noch die 2-Farbenlackierung für 1.050,00 Euro als Upgrade erfahren. Somit kommt das Fahrzeug auf einen Gesamtpreis von 40.900,00 Euro.
Hiervon wird dann noch der Nissan Elektrobonus (2.380,00 Euro) sowie der staatliche Umweltbonus (2.000,00 Euro) in Abzug gebracht. Womit man bei einem endgültigen Preis von 36.520,00 Euro landet.
Ein Fazit nach zwei Wochen Leaf fahren…
Zwei Wochen elektrisch fahren. Zwei Wochen Nissan Leaf fahren. Zwei Wochen, die einfach viel zu schnell vorbei waren. Viel anders lässt sich dieses Gefühl nicht beschreiben. So ungewohnt es immer wieder ist rein elektrisch zu fahren, so schön ist es jedes Mal.
Auch, wenn man mit den Herausforderungen wie Reichweitenangst im Winter, fehlende Ladestationen und abweisende Meinung von Freunden und Bekannten zu kämpfen hat. Wobei es gegen letztere nichts Besseres gibt als eine Probefahrt; in der Regel hat diese bisher jeden bekehrt.
Aber zurück zum Thema. Der Nissan Leaf in der 2018er Version. Optisch hat sich einiges getan. Nissan ist mit dieser Generation des Leaf beim Auto angekommen. Bei einem Auto, welches sich im Alltag sehen lassen kann und optisch nicht mehr hervorsticht, wie es eben beim Vorgänger noch der Fall war.
Und auch ansonsten wusste der Leaf zu überzeugen. Insbesondere das e-Pedal hat es mir im Straßenverkehr angetan. Fahren mit einem Pedal, welches Gas geben und Bremsen übernimmt, eine feine Sache. Auch Assistenzsysteme wie 360° Sicht oder das direkte Ansprechverhalten an der Ampel stehen hoch im Kurs.
Allerdings steht immer noch der hohe Preis für ein solches E-Fahrzeug, welches sich alleine dadurch nicht unbedingt als Konkurrenz zum klassischen Verbrenner positioniert, im Raum. Hier liegt es sicherlich am Staat E-Fahrzeuge generell attraktiver werden zu lassen, durch entsprechende Förderungen, um dann durch größere Nachfrage die Produktionskosten sinken zu lassen. Und man merkt, dass sich etwas bewegt. Vielleicht eben nur nicht ganz so schnell, wie wir es uns wünschen.
Update vom 25.01.2019
Wobei nach ein wenig Recherche durchaus ersichtlich wird, dass der Leaf auch preislich durchaus konkurrenzfähig ist. Der aktuelle Kaufpreis des Golf 8 GTI oder des Golf 8 TDI GTD jeweils 2019 beträgt identische 35.780 Euro bis 38.750 Euro jeweils in den Basis-Ausstattungen, die nicht so vollständig sind, wie die beim Leaf.
Hinzu kommen die Einsparungen im Betrieb an Betriebskosten, Wartungs- und Reparaturkosten, Verschleißteilen, TüV-Gebühren, Versicherungen, Steuern usw. Man kann also festhalten, wenn man ein wenig genauer hinschaut, ein E-Auto ist also heute schon absolut im Kostenvorteil.
Der Nissan Leaf 2018 (2. Generation) wurde mir für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von zwei Wochen, von Nissan zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.
Discussion about this post