2023: Erneuerbare decken mehr als die Hälfte des Stroms

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Sebastian Henßler
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Im Jahr 2023 erreichte die Nutzung erneuerbarer Energien einen bedeutenden Meilenstein. Erstmals überstieg ihr Beitrag mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Genauer gesagt, lieferten sie 52,6 Prozent des Bruttostromverbrauchs. Dies wurde mit vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) festgestellt.

Erneuerbaren Energien haftet es ein wenig negativ an, dass diese mal mehr, mal weniger stark ins Stromnetz einspeisen. Diese Unterschiede sieht man deutlich an den Monaten Mai und Juli sowie Oktober und November. In diesen Zeiträumen belief sich der Anteil erneuerbarer Energien auf bis zu 59 Prozent. Besonders im Juni stach die Stromerzeugung aus Photovoltaik hervor. Sie erreichte mit 9,8 Milliarden Kilowattstunden einen neuen Höchststand in der Stromerzeugung. Auch die Windenergie an Land verzeichnete mit 113,5 Milliarden Kilowattstunden einen Rekord. Insgesamt erreichte die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen mit 267 Milliarden Kilowattstunden den höchsten Stand aller Zeiten. Dies entspricht einem Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betont den positiven Trend: „Früher glaubten viele, erneuerbare Energien würden nur einen kleinen Teil unseres Stroms liefern. Heute übersteigt ihr Anteil den der konventionellen Quellen.“ Sie gibt allerdings auch zu bedenken, dass die zweiten 50 Prozent nur zu schaffen sind, wenn die Politik alle Hürden für den Erneuerbaren-Ausbau konsequent weiter aus dem Weg räumt. „Die Unternehmen der Energiewirtschaft möchten in die Energiewende investieren, werden aber immer noch trotz Verbesserungen in der Gesetzgebung zu häufig durch langwierige Genehmigungsverfahren, überbordende Bürokratie und fehlende Flächen ausgebremst“, so Andreae.

Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW, ergänzt die Bedeutung des Ausbaus erneuerbarer Energien: „Auf der Weltklimakonferenz in Dubai wurde kürzlich beschlossen, fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Erdgas aufzugeben. Dies verlangt nach einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien. Neben grünem Wasserstoff benötigen wir auch Technologien wie Direct Air Capture, um CO₂ direkt aus der Luft zu gewinnen. Dies ist notwendig, um unsere Klimaziele zu erreichen.“

Insgesamt wurden 2023 rund 508,1 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, was einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Dabei stammten 267 Milliarden Kilowattstunden aus erneuerbaren Quellen. Windkraftanlagen an Land lieferten den größten Anteil, gefolgt von Photovoltaikanlagen und Biomasse.

Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – Pressemitteilung vom 18.12.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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