Gerade gestern kam in den Nachrichten ein kurzer Ausblick in Sachen Elektroautos und deren Entwicklung. Bemängelt wurde die fehlende Reichweite der Fahrzeuge und die Angst der Fahrer, dass sie mit leerer Batterie dastehen – die nächste Steckdose gefühlte hundert Kilometer entfernt. Ein Argument, welches zumindest laut den Forscher des Massachusetts Institute of Technology nicht mehr zieht. Denn diese haben aufgrund der “range anxiety” eine umfassende Berechnung erstellt, um auf die Frage, ob die Reichweiten Angst berechtigt oder unberechtigt ist eine Antwort zu liefern.
Das Ergebnis hat selbst mich ein wenig überrascht. Schon Stand heute würden die Elektroautos gut 87 Prozent der täglich anfallenden bewältigen können, ohne, dass man mit leerer Batterie dasteht. Sprich, knapp 90 Prozent aller PKWs, welche in den USA an einem gegebenen Tag gefahren werden, könnten durch ein Elektroauto ersetzt werden, wie das Team um Jessika Trancik in ihrer Studie zusammenfasst. Geht man davon aus, dass sich die Akkus wie angestrebt verbessern, sollen bis 2020 sogar 98 Prozent der täglich gefahrenen Strecke abdecken lassen. Das ist ein Wort!
“We find that the energy requirements of 87% of vehicle-days could be met by an existing, affordable electric vehicle. This percentage is markedly similar across diverse cities, even when per capita gasoline consumption differs significantly.”
Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Berechnung standen marktübliche E-Fahrzeuge wie der Ford Focus Electric oder der Nissan Leaf. Betrachtet wurde hierbei der tägliche Energieverbrauch pro Fahrzeug. Weiterhin ermittelte das Team um Jessika Trancik auf Grund umfangreicher Befragungen wo wann wie viel gefahren wird. Unter Zuhilfenahme von GPS-Datensammlungen und deren Auswertung konnte so ein möglichst genaues Ergebnis berechnet werden. Eingeflossen in diese Berechnung sind sowohl Großstädte, als auch ländlichere Regionen. Wobei sich herausgestellt hat, dass sich diese hinsichtlich energetischer Ansprüche kaum unterscheiden.
Die Studie zeigt allerdings auch auf, dass für die gut zehn Prozent, welche derzeit nicht mit einem E-Auto abgedeckt werden können, eine Lösung her muss. Hier gilt es Schnellladeverfahren sowie Akku-System weiterzuentwickeln. Eine Herausforderung welche die Automobilindustrie im Laufe der Jahre sicher meistern wird. In der Hoffnung, dass dann auch der zweite große Kontra-Punk: der Preis, nach unten geht.
Quelle: Spektrum.de