Ende Februar haben die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) ihre neue Wasserstofftankstelle auf dem WSW-Betriebshof Nächstebreck eingeweiht und passend zu diesem Anlass gleich 32 neue Wasserstoff-Gelenk- und -Solobusse in Betrieb genommen. Die 32 neuen Wasserstoff-Busse vom Typ Urbino Hydrogen von Solaris ergänzen die 20 bereits im Betrieb befindlichen H2-Busse. 13 neue Gelenk- und 19 Solobusse sind es insgesamt, mit denen die WSW ihre Fahrzeugflotte im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in diesem Jahr erweitern. Damit sind etwa 18 Prozent der gesamten Busflotte mit Wasserstoff und Brennstoffzelle unterwegs. Dank des Einsatzes dieser Busse im Nahverkehr können rund 2200 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden, so die WSW in einer aktuellen Mitteilung.
Die neuen Solo- und Gelenkbusse rollen ab sofort im Linienverkehr leise und emissionsfrei im Regelbetrieb über Wuppertals Straßen. Die Urbino Hydrogen Busse nutzen Brennstoffzellensysteme, um Wasserstoff an Bord in elektrische Energie umzuwandeln. So entstehen keine klimaschädlichen Emissionen, sondern lediglich Wasserdampf.
Eine Tankfüllung umfasst je nach Busgröße zwischen knapp 35 und rund 50 Kilogramm Wasserstoff, der in fünf beziehungsweise acht leichten Wasserstofftanks auf dem Dach jedes Fahrzeugs gespeichert wird. Das Volltanken dauert nur etwa zehn bis zwölf Minuten. Dies reduziert die Stillstandszeiten und erhöht die Verfügbarkeit der Busse im täglichen Betrieb.
Eine Tankfüllung reicht den WSW zufolge für eine Strecke von 350 bis 400 Kilometern aus, unabhängig von den topografischen Verhältnissen und den Wetterbedingungen. Auch das steigere die Effizienz, da die Fahrzeuge länger im Einsatz sein können, ohne nachtanken zu müssen. Die Investitionskosten liegen bei rund 25 Millionen Euro, für die Beschaffung gab es eine Förderung durch das Land NRW.
“Eine Investition in eine emissionsfreie Zukunft”
„Als Wegbereiter der Mobilitätswende sind wir uns der zentralen Rolle des ÖPNV für die zukünftige Mobilität in Wuppertal bewusst“, erklärte WSW-Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach bei der Eröffnung und betonte: „Die Investition in die Wasserstoff-Infrastruktur auf unserem eigenen Betriebshof ist eine Investition in eine emissionsfreie Zukunft. Damit treiben wir den Übergang zu einer umweltfreundlichen und zukunftssicheren Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs voran.“
Mit der neuen Tankstelle wollen die WSW den effizienten Betrieb ihrer gesamten Wasserstoffbus-Flotte sicherstellen: Tankfahrten zur extern gelegenen Tankstelle auf Korzert werden verringert, was Zeit und Ressourcen spare. Die Fahrzeug-Einsatzplanung werde erleichtert, da die Betankung besser koordiniert werden kann.
Der Wasserstoff wird zukünftig zu etwa 20 Prozent im Müllheizkraftwerk der AWG auf Korzert produziert, den überwiegenden Teil beziehen die WSW von einem externen Lieferanten. Gewonnen wird der Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen, laut der Farbenlehre wird also oranger sowie grüner Wasserstoff verwendet. Nahezu täglich werde Wasserstoff zur Tankstelle geliefert. An zwei Tankplätzen können jeden Tag mehr als 60 Busse volltanken. Täglich stehen 800 Kilogramm Wasserstoff zur Verfügung. Die Investitionskosten für die Wasserstofftankstelle betragen rund 2,5 Millionen Euro.
Zur Umsetzung des Bauprojekts haben die WSW mehrere Partner ins Boot geholt. Sabine Schnake, Geschäftsführerin der WSW mobil GmbH: „Wir freuen uns sehr über die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Partnern, die unser Engagement für innovative Antriebstechnologien mit ihren Entwicklungen und Ideen unterstützen.“ Einige dieser Partner konnten die WSW bei der Eröffnungsfeier begrüßen. Darunter Vertreter des Unternehmens Everfuel (Anbieter von Komplettlösungen für die Wasserstoffversorgung und -betankungsinfrastruktur) sowie des Busherstellers Solaris.
Quelle: WSW – Pressemitteilung vom 25.02.2025