Was die Formel E Rekorde für die Entwicklung von DS E-Autos bedeuten

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Die 8. ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft ist vor Kurzem zu Ende gegangen, die französische Marke DS Automobiles beendete die Saison als Dritter der Teamwertung. Der Rückblick auf die vergangenen vier Saisons der Gen2 Rennwagen (zweite Generation der Rennwagen) zeigt eine Rekordstatistik für DS Automobiles. DS Automobiles will mit dem Engagement in der rein elektrischen Rennserie die Entwicklungen der E-Mobilität mit vorantreiben und sich so für eine nachhaltigere Mobilität engagieren.

Über die verschiedenen Generationen der Rennwagen hinweg seien so bereits Quantensprünge in Sachen E-Know-how gelungen. Der DS E-Tense Performance etwa zeige, wie die Formel E Technologie in Zukunft auf der Straße genutzt werden kann. Ab 2024 will DS Automobiles nur noch rein elektrische Modelle neu auf die Straße bringen.

Als FIA-Präsident Jean Todt und der spanische Geschäftsmann und spätere Formula E Vorsitzende Alejandro Agag 2011 beim Abendessen in einem Pariser Restaurant die Idee zur ersten rein elektrischen Formula E Meisterschaft hatten, hielten sie diese Gedanken auf einer einfachen Serviette fest. Dass daraus bereits drei Jahre später eine internationale Meisterschaft werden sollte, hätten sich sie beiden an diesem Abend wohl kaum träumen lassen. Die Gründer wussten, dass Elektrofahrzeuge einen großen Beitrag zur emissionsfreien Mobilität leisten können und dass dieses Wissen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht werden muss.

Die Formula E sollte begeistern und für ein großes Publikum zugänglich und erschwinglich sein, um so zu zeigen, wie nachhaltiger Rennsport aussehen kann – für eine bessere und sauberere Welt. DS Automobiles sei sofort von der Wichtigkeit dieser Mission und Vision überzeugt gewesen. Als erster Premiumhersteller engagiert sich DS Automobiles bereits seit 2015 in der Formel E und treibt die Entwicklung der 100 Prozent elektrischen Serie mit voran.

Quantensprünge in Sachen E-Mobilität

Der Unterschied zwischen Rennserie und Serienfahrzeugen ist einfach erklärt: schnell fahren mit begrenzter Energiemenge (Formel E) versus weit fahren mit begrenzter Energiemenge (Serienfahrzeuge) – der Ansatz ist ein ähnlicher. Ein entscheidender Parameter für die Leistung elektrischer Fahrzeuge ist die Spannung (Volt) der Batterien. Je höher die Spannung, desto leistungsfähiger die Batterien und desto größer die Reichweite. Noch zu Beginn der Rennserie hat niemand daran geglaubt, dass man Batterien mit 700 Volt herstellen könnte. Aktuell sind in den Rennwagen bereits Batterien mit 900 Volt verbaut.

Das Geniale an der Formel E? Dank des ausgeprägten Siegeswillens setzen die beteiligten Teams genauso wie DS Performance alles daran, die Effizienz der Fahrzeuge immer weiter zu verbessern. Hierdurch leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der E-Mobilität im Allgemeinen.

Seit der ersten Generation (Gen1) der Formula E Einsitzer in der ersten Saison 2014/15 hat die Formel E einige immense technologischen Sprünge hingelegt. Mit der Gen2 in Saison 2018/19 verdoppelte sich beispielsweise die Energiespeicherkapazität des Gen1-Autos, wodurch erstmals ein komplettes Rennen absolviert werden konnte. Fahrzeugwechsel zur Mitte des Rennens, wie sie bis dahin noch durchgeführt worden waren, gehörten damit der Vergangenheit an.

DS Automobiles

Aktuell arbeitet DS Performance an der nächsten Generation an Formel E Einsitzern, der Gen3, die ab 2023 zum Einsatz kommt. Mehr Leistung, ein leichteres Chassis, eine erneuerte Batterie sowie deutlich erhöhte Rekuperationsleistungen sollen dann für noch mehr Action sorgen. So werden mit jeder neuen Rennwagengeneration die Grenzen des Möglichen für elektrische Fahrzeuge verschoben.

DS Rekordjagd

Mit dem eigenen Einsitzer der ersten Generation (Gen1), der mit einem 200-kW-Motor und einer 28-kWh-Batterie ausgestattet war, hat DS Automobiles zwischen 2015 und 2018 fünf Siege errungen und war zweimal unter den ersten drei in der Teamwertung.

Den vier Saisons des Gen2-Einsitzers drückte DS Techeetah klar seinen Stempel auf: Mit einer auf 250 kW gesteigerten Leistung und einer 52-kWh-Batterie holte DS zwei Teamtitel und zwei Fahrertitel (Jean-Éric Vergne 2019 und António Félix da Costa 2020). In diesen vier Saisons hat das Team aus Paris in 55 Rennen einen Rekord an Siegen (10), einen Rekord an Pole-Positions (14) und einen Rekord an Podiumsplätzen (28) aufgestellt, während es jedes Jahr unter den ersten drei der Teamwertung landete.

Auf Basis dieser Rekorde hat DS Automobiles in diesem Jahr mit der Entwicklung der dritten Generation (Gen3) des Einsitzers begonnen, dem leistungsstärksten und fortschrittlichsten rein elektrischen Rennwagen. Mit einer auf 350 kW gesteigerten Leistung und der Fähigkeit, 600 kW der von den Vorder- und Hinterachsen erzeugten Energie zurückzugewinnen (zu rekuperieren), werde dieser neue Rennwagen der schnellste und effizienteste sein, der je gebaut wurde.

Von der Rennserie auf die Straße

Parallel zu diesen Entwicklungen setzt DS Automobiles die enge Verknüpfung zwischen der Forschung der Rennsportabteilung DS Performance und der Zukunft seiner Serienmodelle fort. Der bereits Anfang 2022 vorgestellte Prototyp DS E-Tense Performance dient als Hochleistungslabor zur Erprobung und Bewertung neuer Technologien. Ausgestattet mit zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 600 kW (816 PS) und einer Batterie mit innovativer Chemie, erreicht er die 100 km/h in nur zwei Sekunden.

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DS

Die gesammelten Erfahrungen sollen in Kürze zur Einführung eines völlig neuen, leistungsstärkeren und effizienteren Elektromotors führen, der für die DS Serienmodelle bestimmt ist.

Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 23.08.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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