Teslas „verwanzt“: Verzögerte Auslieferung in Australien

Teslas „verwanzt“: Verzögerte Auslieferung in Australien
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Daniel Krenzer
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Tausende Teslas, die von China aus nach Australien ausgeliefert werden sollen, sind „verwanzt“. Nein, sie sind nicht mit Spionage-Vorrichtungen versehen, es haben sich Stinkwanzen auf dem Frachtschiff und womöglich auch in Ritzen der Fahrzeuge breit gemacht. Da diese Tiere als biologische Bedrohung gelten und nicht eingeschleppt werden sollen, durfte der Frachter nicht anlegen, wie die Automobilwoche berichtet.

Fast 7000 Fahrzeuge passen auf den Frachter, bei den meisten davon soll es sich um Tesla Model Y handeln. Auch gut 1000 Fahrzeuge von Kia sollen sich an Bord befinden. Das Frachtschiff Glovis Caravel des Logistikers Hyundai Glovis aus Korea hatte die Ladung in Shanghai aufgenommen und durfte in Brisbane nach Bekanntwerden des Wanzenproblems nicht einlaufen. Offenbar wartete der Frachter wochenlang auf eine Erlaubnis zur Einfahrt, wurde dann aber letztendlich zurückgeschickt.

Bedrohung für den Obstanbau

„Die Gelbgefleckte Stinkwanze gilt als biologische Gefährdung, als hartnäckige und sich rasant vermehrende Plage für auch wirtschaftlich wichtige Zier- und Obstpflanzen“, schreibt die Automobilwoche. Der Frachter muss also zurück nach Shanghai und dort ausgiebig desinfiziert werden, bevor er abermals nach Australien aufbrechen kann. 72 Tage Fahrtzeit und 62 Tage Wartezeit seien damit außerplanmäßig entstanden, Experten werten dies als „Desaster“ für den Logistiker.

Tesla hat seine australischen Kunden über die lange Verzögerung bei der Auslieferung informiert. „Wir prüfen aktiv alle verfügbaren Optionen, um Ihr Model Y so schnell wie möglich zu Ihnen zu bringen“, hieß es laut Bericht in einer Nachricht an die Betroffenen. Und weiter: „Dies kann bedeuten, dass Ihr Auftrag einem Fahrzeug aus der nächsten Produktions-Charge zugewiesen wird.“ Das ist so manchem Kunden vielleicht lieber, als irgendwann ein Fahrzeug zu erhalten, dass sowohl mit Insekten als auch reichlich Insektenbekämpfungsmittel in Berührung gekommen sein könnte.

Besondere Situation in Australien

Australien erlebte in der Vergangenheit schon häufiger Plagen durch eingeschleppte Tierarten. Auf der Insel gibt es eine weltweit einzigartige Flora und Fauna, die durch solche Störungen von außen aber in Teilen schnell zusammenbrechen kann, weil manche Arten dort schlichtweg auf keine nennenswerte natürlichen Feinde stoßen und sich unkontrolliert vermehren können. Daher geht die australische Regierung besonders vorsichtig mit dieser Thematik um.

Quelle: Automobilwoche – „Australien: Wanzen verhindern Tesla-Auslieferungen“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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