So will Volkswagen technisch aufholen

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Volkswagen

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Bei einem Techniktag hat der deutsche Automobilhersteller Volkswagen einem Bericht der Automobilwoche zufolge internen Entscheidungsträgern den aktuellen Stand der Zukunftstechnologien präsentiert. Die Redaktion kommt dabei zu dem Ergebnis, dass viele Dinge, die bei VW nun neu entstehen, bei anderen Herstellern mitunter bereits selbstverständlich sind. Doch es gebe auch echte Innovationen.

Besonders hervor hebt dabei die Automobilwoche einen neuen Pulswechselrichter (PWR), der Gleichspannung in Wechselspannung umwandelt und als Schlüsselkomponente zwischen der Hochvoltbatterie und dem E-Antrieb gelte. „Bislang setzte der Konzern auf unterschiedliche Systeme mit variierender Software. Der neue modulare Baukasten soll Komplexität senken, Kosten reduzieren und die Flexibilität steigern“, heißt es im Artikel. Darin sollen auch neue Siliziumcarbid-Halbleiter eingesetzt werden, die leistungsfähiger und effizienter seien als die bisherigen Halbleiter. Weil diese Halbleiter teuer sind, will VW demnach in Kassel möglichst eine eigene Produktion entwickeln. Auch die Vereinheitlichung der genutzten Batteriezellen soll zukünftig mehr Effizienz bringen.

Betriebsrat ist zuversichtlich

Vorgestellt wurde zudem eine elektronische Lenkung (Steer by wire), die VW-Chef Oliver Blume in einem VW Golf R testete und für gut befand, heißt es. Bei einigen anderen Herstellern gibt es dieses Lenksystem bereits, VW denkt über eine Einführung nun offensichtlich zumindest nach. „Volkswagen senkt Komplexität, findet die richtige Entwicklungstiefe und skaliert neue Technologie-Produkte in hohes Volumen. Das macht uns zum wettbewerbsfähigen Systemanbieter von E-Mobilität aus einer Hand“, wird Technik-Vorstand Thomas Schmall zitiert.

Daniela Cavallo, Chefin des VW-Betriebsrats, zeigte sich zudem zuversichtlich, dass Volkswagen auf einem sehr guten Weg sei, „die Technologieführerschaft in der Automobilindustrie dort zu erhalten und auszubauen, wo wir schon lange gut sind. Und gleichzeitig dort aufzuholen, wo es nötig ist.“ Vor allem in China schlug es sich zuletzt stark in den Verkaufszahlen nieder, dass der deutsche Hersteller bei Software- und Technikthemen mitunter der Konkurrenz hinterherlief. Mit Xpeng als Partner hatte sich VW auch Hilfe in China selbst gesucht, um gemeinsam zum chinesischen Markt passende Elektroautos zu entwickeln.

Quelle: Automobilwoche – Tech Day: Mit welchen Eigenentwicklungen Volkswagen aufholen will

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Manfred:

Was soll ich dazu sagen. In der Autobranche stehen die Umbrüche an, die andere Branchen schon lange hinter sich haben. Ich habe vor ca. 35 Jahren bei Philips Medizintechnik als Entwicklungsingenieur gearbeitet. Dort gab es damals einen knallharten. Wettbewerb gegen die Japaner und die USA. Bevor mein Arbeitsplatz zur Disposition stand habe ich mich gerade noch rechtzeitig umorientiert. Das Leben ging weiter und bot neue gute Chancen. In der freien Marktwirtschaft gibt es niemals eine Bestandsgarantie. Wenn man sieht, dass das Schiff unrettbar am sinken ist, sollte man sich ein Platz in einem Rettungsboot suchen, bevor es voll ist. Es werden sich, so hoffe ich, neue Möglichkeiten ergeben. Jedoch kann nicht alles erhalten bleiben. Ob es Sinn macht an Ihrem Arbeitsplatz festzuhalten können nur Sie selber beurteilen. Ich selber habe immer rechtzeitig gewechselt und bin gut damit gefahren.

tom:

ist dein gaspedal eigentlich noch per seilzug angeschlossen?

Nik8888:

Den deutschen Boomern ist einfach nicht zu helfen, ruhen sich auf ihrem Reichtum aus und sorgen dafür, dass nichts vorangeht. Alles Neue wird sofort schlecht geredet. Macht so keinen Spaß

Smartino:

[…] „die autos können von aussen gahckt werden und führen wird ein inder, chinese oder russe das auto bevor es vor die wand, baum oder brücke gelenkt wird.“
Ich ändere inhaltlich nur zwei Wörter:
[…] „die Flugzeuge können von aussen gehackt werden und führen wird ein Inder, Chinese oder Russe das Flugzeug bevor es in die Wand, Baum oder Brücke gesteuert wird.“
Also empfehle ich dir, nie wieder zu fliegen, denn dort ist das System „Steer by wire“ seit Jahrzehnten etabliert.

Steven B.:

Ob diese Lenkung „Steer by wire“ des Weisheits letzter schluss ist lass ich mal dahingestellt. Nur weil andere das machen, muss man nicht ins gleiche Horn blasen. Ich möchte selbst entscheiden, ob ich einen Porsche mit seinem Charakter fahre oder eben einen Golf. Wird das Ganze nun von der Mechanik in die elektronik verlagert, so ist am Ende mit einem Einheitsbrei zu rechnen – bezahlen wird man aber mehr, weil entwicklung, marke und andere dinge aufgeschlagen werden. die zuverlässigkeit ist hinlängst auch noch nicht geklärt und wenn dieses system schwierigkeiten hat, dann werden unfälle in zukunft auf genau diese systeme zurückzuführen sein. die abhängigkeit von der technik kann so nicht umgesetzt werden, die autos können von aussen gahckt werden und führen wird ein inder, chinese oder russe das auto bevor es vor die wand, baum oder brücke gelenkt wird. ich will diese systeme nicht haben, sicher gibt es andere kunden die sich da weniger gedanken machen. Man soll aber darüber nachdenken was die dna eines autos ausmacht…

Peter:

„Etwas Optimismus in dieser schwierigen Lage kann nicht schaden.“

Erklären das mal uns Mitarbeitern in Mosel, massiver Kostendruck, sparen sparen, sparen als neues Hauptmotto, Personalabbau Schichtauflösungen und dann Sonderschichten um die Lieferzeiten nicht zu lang werden zu lassen, Einführung des Mottos, So siehts aus so geht er raus, den Rest machts Autohaus(schönen Gruß an Tesla und schaut euch eure IDs und Cupras gut an) um die Direktläufer quote zu erhöhen, trotzdem droht im 2. Halbjahr weiterhin Reduktion von Fahrzeugkontingenten wobei das Kontingent ja schon von 390k auf 235k reduziert wurde, weiterhin wird Fabrikschließung gedroht, auch Audi droht mit abziehen der Modelle aus Mosel unter Druck der Fabrikkostenziele und von der angestrebten Kreislaufwirtschaft hört man quasi nix mehr außer Marketing BlaBla.
Auch stehen weiterhin 35k Entlassungen im Raum wobei 25k durch Altersteilzeit gedeckt werden soll, auch steht weiterhin die Schließung von 3 deutschen Werken im Raum.

Manfred:

Etwas Optimismus in dieser schwierigen Lage kann nicht schaden. Wir leben in einem Land wo alles klein und schlecht geredet wird. Ich finde es gut, das sich nun VW den Herausforderungen stellt. Ich hoffe unsere neue Bundesregierung wird dies auch tun. Beim Aufbau von vertikalen Lieferketten wünsche ich VW viel Erfolg. Auch wenn die Chinesen wie BYD hier schon Lichtjahre im voraus sind, ist dies für VW die einzige Chance. Im entwickeln neuer innovativer Technologien haben wir in Deutschland noch sehr gutes Potential. Hier traue ich Unternehmen wie VW, Bosch usw. auch in Zusammenarbeit mit den Hochschulen viel zu.

Thomas G:

Sie Komiker.
Wie soll LFP in der EU hergestellt werden, wenn es aktuell keine China autarke Lieferkette gibt ?
VW hat selbst dem Kapitalmarkt mitgeteilt, dass aktuell noch eine EU/Kanada LFP Lieferkette im Aufbau ist. Hier wird es im zweiten Halbjahr zu Entscheidungen kommen, wie die Kette aussieht.
Die nächsten Jahre kommen die Zellen von Gotion, bei denen die AG 23 % Anteile hält.
Die Fabrik in Anhui ist in Betrieb.

Power Co wird kein zweites Northvolt, auch wenn Sie es sich wünschen würden.

Northvolt muss man mal abwarten, ob irgendjemand das Unternehmen noch retten will.
Je länger das dauert, umso schlechter sind die Voraussetzungen.

Bei den geopolitischen Folgen ist es gut, dass VW für China die CSP und der restlichen Welt die SSP entwickelt.
Kostet eventuell mehr, aber weniger politisch Betroffen.

Malthus:

>Weil diese Halbleiter teuer sind, will VW demnach in Kassel möglichst eine eigene Produktion entwickeln.

Selbstverständlich, gehört ja zur Kernkompetenz eines Autobauers, und die Entwickler aus eigenem Hause stehen Schlange; kommt gleich nach der neuen LFP-Einheitszelle für den MEB+ aus der Salzgiga, von der ja alle Welt schon gehört hat & die ab ’26 auf – tadaa! Produktionsstraßen made in China produziert werden soll (wenn diesmal die Bedienungsanleitungen, anders als bei Northvolt, übersetzt werden).

Eggabertin Cavallo ist da vollkommen zuversichtlich – deswegen entwickelt ja VW in China eine eigene CSP-Plattform, aber die läuft nur mit rechtsdrehenden Elektronen; unsere „erneuerbaren“ Quellen liefern halt nur linksdurchdrehende, ab und zu.

/z.

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