Viel wurde bisher geschrieben über den ID.4, welcher als zweiter MEB-Stromer von Volkswagen selbst auf den VW ID.3 folgen soll. Bisher gab es kaum Informationen und wenn dann nur eher stark auf Design und Concept Car-Status-Basis. edison hatte nun die Möglichkeit den Elektro-SUV von VW vor seiner eigentlichen Weltpremiere Ende des Monats genauer zu betrachten und Probe zu fahren. Mit im Gepäck erste Fotos der VW ID.4, sowie technische Daten und Fakten, welche wir dir auch nicht vorenthalten möchten.
VW ID.4 – Vom Concept Car zum Weltauto
Noch im März diesen Jahres gab Volkswagen vollmundig zu verstehen, dass der ID.4 noch dieses Jahr auf die Straße kommen soll. Dabei wird dieser das zweite Modell auf der Basis des neuen Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB). Im Juli 2020 dann die Info, dass die Produktion in China noch dieses Jahr starten wird. Im deutschen Volkswagen-Werk Zwickau ist der Produktionsstart bereits erfolgt. Zwischendurch gab VW einen Ausblick auf das Exterieurdesign des MEB-Stromers frei. Dank edison können wir nun noch mehr vom ID.4 sehen.
Festhalten lässt sich, dass das zweite Elektroauto von VW auf der MEB-Plattform noch dieses Jahr zum Kunden kommen soll – noch vor dem Skoda Enyaq iV, der erst Anfang 2021 ausgeliefert wird. Der Elektro SUV fällt im Vergleich zum ID.3 auf den ersten Blick größer und eingängiger aus. Ebenfalls präsentiere sich der Innenraum wertiger und schicker als beim kleinen MEB-Stromer, wie edison zu verstehen gibt.
Mit dem ID.4 dürfte VW einen Nerv treffen. Denn noch immer sind SUV weltweit deutlich größer nachgefragt, als entsprechende Kompaktwagen wie der ID.3. Grund genug für VW-CEO Ralf Brandstätter die Aussage zu treffen: “Der VW ID.4 ist ein Weltauto, er wird nicht nur auch in den USA und in China auf den Markt kommen, sondern dort auch jeweils lokal gefertigt.” Offiziell wird der E-SUV am 23. September vorgestellt. Erste Fakten, Fotos und technische Details folgen nun.
edison gibt Einblicke auf Fahrt des VW ID.4
Bei einer ersten Fahrt auf dem VW Testgelände habe man den heckgetriebene ID.4 mit dem großen Akkupaket mit einer Speicherkapazität von brutto 82 Kilowattstunden – 77 kWh davon sind im Fahrbetrieb tatsächlich nutzbar – über die Strecke gejagt. Hinsichtlich der Leistung war die Topmotorisierung mit 150 Kilowatt (204 PS) vorzufinden; vergleichbar mit dem ŠKODA ENYAQ iV 80. Bei der Markteinführung werde man sich zunächst auf die kleinen ID.4 beschränken – klein in diesem Fall auf die Akkus mit 52 kWh Kapazität bezogen. Je nach verbauten Akku sollen Reichweiten von 360 bis 520 km nach WLTP-Norm abbilden lassen. Im direkten Vergleich zu ŠKODA bekommt man somit trotz gleicher Akkugröße geringfügig mehr Reichweite.
Geladen werden kann am DC-Schnelllader mit maximal 125 Kilowatt, wodurch der ID.4 in rund einer halben Stunde für 320 Kilometer Kraft tanken kann. “Kombinierbar sind die Akkupakete mit einem Heck- und einem Allradantrieb und Elektromotoren, die eine Leistung von 109, 125, 129 oder 150 kW auf die Räder bringen”, so edison weiter. Ab 2021 soll zudem das allradgetriebene Topmodell als ID.4 GTX nachgelegt – 225 kW (306 PS) stark und bis zu 180 km/h schnell. Ebenfalls vergleichbar mit dem ENYAQ iV 80x von ŠKODA. Wobei letztgenannter auf ein wenig Leistung verzichten muss gegenüber dem ID.4.
“Mit seiner leicht erhöhten Bodenfreiheit und den 21-Zöllern im 255er-Format schlägt sich der E-SUV flüsterleise und sehr solide. Feldwege, lockerer Sand und Wiesen – alles kein Problem. Dabei fällt die sehr leichtgängige Lenkung, das hohe Drehmoment ab Start, das geringe Geräuschniveau dank Doppelglas und der kleine Wendekreis auf.” – Stefan Grundhoff
Thomas Ulbrich, VW-Vorstand für den Bereich Elektro, gab gegenüber dem Portal zu verstehen: “Den bekommen wir nur mit einer reinen Elektroplattform hin, der Wendekreis liegt bei 10, 20 Metern.” Ein Punkt, welcher auch für den Einsatz in der Stadt spricht, da sich der Stromer dort ebenfalls entsprechend wendig präsentieren kann. Von Haus aus bringt das Elektroauto von VW ein Gewicht von rund 1,8 Tonnen mit sich, wobei sein maximales Drehmoment je nach Motorvariante zwischen 220 und 310 Nm liegt. Verschiedene Fahrmodi seien ebenfalls anwählbar.
“Ähnlich souverän sieht es bei hohen Fahrgeschwindigkeiten aus. Auf den Rundkurs zieht der ID.4 flotter als erwartet an bis über 140 km/h – mit etwas Luft zur abgeregelten Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h. Von 0 auf Tempo 100 geht es in 8,5 Sekunden.” – Stefan Grundhoff
Über den Innenraum verliert Grundhoff ebenfalls ein paar Worte. So seien “die Instrumente hinter dem Steuer wie beim ID.3 einen Tick zu klein geraten, was das große Head-Up-Display nur zum Teil ausgleichen kann.” Aus seiner Sicht besser ist der 12 Zoll große Bildschirm in der Cockpitmitte. Über dieses lassen sich die verschiedenen Funktionen ebenso steuern wie per Sprachbefehl oder Tasten am Lenkrad.
Update: Einen Einblick auf das Interieur des VW ID.4 erhältst du in diesem Artikel “VW-Leiter Design über ID.4: “Draußen Freiheit, innen Freiraum”.
In den Verkauf startet der ID.4 noch dieses Jahr mit den Startversionen ID.4 First und ID.4 First Max – zu Preisen von 49.000 und 59.000 Euro. Anfang kommenden Jahres folgt mit der Pure-Edition und einem Einstandspreis von rund 37.000 Euro die “Standardversion” des Elektro-SUV. Der Vergleich zu Tesla und somit dem Model Y darf auch nicht fehlen: “Wir haben sechs Zentimeter mehr Innenraum als das Tesla Model Y, obwohl wir rund 19 Zentimeter kürzer sind”, gibt VW-Chef Brandstätter zu verstehen.
Quelle: edison – Mit dem ID.4 nimmt VW Teslas Model Y aufs Korn