Die Präsidentin des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, sieht Plug-in-Hybride als einen Wegbereiter für die Elektromobilität. Und kritisiert das Vorhaben der Regierung, die Anschaffung eines Teilzeitstromers ab dem kommenden Jahr nicht mehr finanziell zu fördern: „Die Überlegungen die Förderung für Plug-in Hybride auslaufen zu lassen, gefährdet in einer ohnehin angespannten Zeit den Hochlauf der E-Mobilität und ignoriert die Lebenswirklichkeiten der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland“, wird Müller in einer aktuellen Mitteilung des Verbands zitiert.
„Mit Blick auf eine noch immer vollkommen unzureichend ausgebaute Ladeinfrastruktur, dienen Plug-in-Hybride als Wegbereiter und bilden einen zentralen Baustein zur Vertrauensbildung beim Umstieg auf die Elektromobilität“, sagt die VDA-Präsidentin. Reichweitenangst bei Langstreckenfahrten sei mit einem Plug-in-Hybrid nicht zu befürchten. Müller findet, dass Plug-in-Hybride in Verbindung mit der Nutzung von alternativen Kraftstoffen ein elementarer Bestandteil des Antriebsportfolios der Zukunft sein können.
Die Autoindustrie habe bereits konstruktive Vorschläge zur Weiterentwicklung der Förderungen unterbreitet und sehe noch intensiven Diskussionsbedarf zur Zukunft möglicher Förderinstrumente. „Die aktuellen Überlegungen umzusetzen, wäre eine Entscheidung gegen die Verbraucher, gegen den Hochlauf der E-Mobilität und letztlich gegen den Standort Deutschland“, so Müller. Grundsätzlich gelte, dass alles unternommen werden müsse, damit die E-Mobilität auf dem Weg zum Massenprodukt nicht ausgebremst wird. 15 Millionen Fahrzeuge bis 2030, wie im Koalitionsvertrag angestrebt, seien ein sehr ambitioniertes Ziel und Kaufprämien des Staates ein wichtiger Anreiz, um Menschen zum Einstieg in die E-Mobilität zu motivieren und ihn zu erleichtern. Dass die Prämie für E-Autos wirkt, zeige sich in den Absatzzahlen.
Dass die Auszahlung der Prämien zudem weiterhin an das Datum der Zulassung des Fahrzeugs gebunden sein soll, sei eine weitere Entscheidung gegen die Verbraucherinnen und Verbraucher, so Müller weiter. Bei einer so grundlegenden Frage der Investitionsentscheidung sei Planungssicherheit entscheidend. „Es ist nicht zumutbar, dass durch eine mögliche spätere Auslieferung – auch in Folge der Entwicklungen durch den Krieg in der Ukraine – das Risiko in Kauf genommen werden muss, mehrere tausend Euro zusätzlich aufbringen zu müssen“, sagt die VDA-Präsidentin. „Viele Menschen werden so vom Einstieg in die E-Mobilität abgeschreckt, Vertrauen geht verloren. Das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 sollte keine unerreichbare politische Wunschvorstellung sein, sondern mit konkreten Maßnahmen und Instrumenten auch von der Politik unterstützt werden.“
Quelle: VDA – Pressemitteilung vom 14.04.2022