USA erwägt Tesla-NACS als Ladestandard

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Washington (State) plant, Ladeinfrastruktur-Hersteller dazu zu verpflichten, den Tesla-NACS-Anschluss in ihre Ladestationen zu integrieren, wenn sie Teil eines staatlichen Programms zur Elektrifizierung von Autobahnen mit Bundesmitteln sein wollen. Diese Entscheidung folgt der von Texas, die Technologie von Tesla, den Nordamerikanischen Lade-Standard (NACS), verpflichtend zu machen und gibt damit Elon Musks Hoffnung, diesen zum nationalen Ladestandard zu machen, Auftrieb.

Automobilhersteller wie General Motors, Ford und Rivian haben bereits angekündigt, den NACS von Tesla zu unterstützen und sich damit gegen die Bemühungen der Biden-Regierung gestellt, das Combined Charging System (CCS) zum dominierenden Ladestandard in den USA zu machen. Tonia Buell, Programmmanagerin für alternative Kraftstoffe beim Verkehrsministerium des Staates Washington, äußerte ihre Zufriedenheit über die Entwicklung hin zu einem einheitlichen Standard. Sie betonte, dass man so vielen Fahrzeugmodellen wie möglich Zugang bieten wolle.

Obwohl der NACS noch nicht für andere Automobilhersteller getestet und zertifiziert wurde, plant Washington, diesen an staatlich und bundesweit finanzierten Standorten in der Zukunft zu fordern. Der Prozess für die Anforderung von Vorschlägen soll im Herbst beginnen. Buell betonte, dass die Entscheidung darauf abzielt, die Investitionen des Staates zukunftssicher zu machen.

Die Beamten des Staates versuchen derzeit noch, die richtige Anzahl von NACS-Ladepunkten auf Basis der aktuellen Bundesvorschriften zu bestimmen. Nach diesen Vorschriften muss jede mit Steuergeldern unterstützte Ladestation mindestens vier CCS-Ladepunkt besitzen. Buell gab zu verstehen, dass der Staat verlangen könne, dass mindestens zwei von ihnen mit NACS kompatibel sind, oder vielleicht sogar alle vier. Der Plan von Washington könnte den Druck auf andere Bundesstaaten und die Bundesregierung erhöhen, Teslas NACS als neuen Ladestandard zu übernehmen.

Quelle: Reuters – Exclusive: Washington state plans to mandate Tesla’s charging plug

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Zirba:

Müssen die Deutschen Hersteller bald Standards von Tesla verbauen. Ein weiterer Tritt in die Magengrube…. Lach.

Frank:

3-phasiges AC-Laden ist keine provisorische Krücke, sonder ein Geschenk Gottes für alle die eine Garage haben – in der Realität findet für den Kundenkreis dort ca. 98% aller Ladevorgänge so statt.

Ein Fahrzeug dessen Ladestecker das nicht erlaubt käme bei mir nicht in Frage.

Einphasig 8kW?

Kurzer Reality Check – das wären dann so ca. 35A – in der Schweiz ist z.B. pro Phase in der Regel eine 25A Schmelzsicherung im Hausanschluss verbaut – das wird wohl nix.

Das CCS störanfälliger als NACS sein soll, kann man zwar überall lesen, ist aber trotzdem grosser Käse – wir reden hier lediglich über ein Steckerformat und nicht über die Steuerelektronik, die Software oder die Wartung einer Säule.

Der CCS Stecker ist grösser – aber mal ganz ehrlich – wen interessiert das?
Reinstecken 3 Sekunden – Rausziehen 3 Sekunden – wer das nicht mehr hinkriegt sollte besser mit dem Taxi fahren.

MMM:

Auf dreiphasig kommen die in den USA in den nächsten 100 Jahren nicht mehr.
Es wäre schon ein Fortschritt, in den ganzen USA überhaupt mal ein stabiles Stromnetz zu haben.
Das könnte man bei der Erneuerung zwar gleich überall (lokal) 3-phasig machen, aber die Kosten dafür nimmt garantiert niemand in die Hand.
Man könnte ja auch auf 230 V gehen und damit die nötige Stromstärke senken – auch das wird eher nicht passieren, weil einige Geräte das vermutlich nicht vertragen.

MMM:

Es ist dennoch erwähnenswert, da verschiedene Menschen (Tesla-Fans) ja davon träumen, den Stecker trotzdem hier zu etablieren.

Wolfbrecht Gösebert:

„In den USA gibt es keine ausgebauten Dreiphasen […]“

Unsin: Bis hinunter zum Mittelspannungsnetz ist das (selbstverständlich!) alles dreiphasig ausgelegt!

Erst im US-Niederspanungsnetz (120/240 V AC) sind Haushalte und kleinere Betriebe tatsächlich meist nur einphasig *), größere gewerbliche Betriebe, Gewerbegebiete und Industrien aber sind selbstverständlich dreiphasig versorgt.

*) Eigentlich ein Relikt aus der Zeit des US-historischen „DC/AC-Stromkriegs“ mit ihren Dreileiter-Leitungssystemen, die dadurch mit deutlichen Nachteilen z.B. durch häufiger auftretende Schieflasten aufwarten.

Wolfbrecht Gösebert:

@ Peter B.v.B.

„AC-Laden ist eine provisorische Krücke im Energiesystem für das Hausnetz,“

Was hast Du am Inhalt der Aussage

3-phasiges AC-Laden ist zumindest in EU aus vielen Gründen – z.B. beim preiswerten und akkuschonenden Wallbox-Laden (künftig auch für netzdienliches Laden) Zuhause oder am Arbeitsplatz (also dort, wo Fahrzeuge länger stehen) – praktisch unverzichtbar.

nicht verstanden?

heinr:

Na ja,beim DC Laden stecken die Verluste halte in der Infrastruktur der Ladesäule, bei AC Laden halt im Bordlader. Verluste haben beide. In Innenstädten wo es angeboten wird laden wir während des Bummelns durchaus auch AC ( Laden statt Parkgebühr).

Klaus Steinberger:

Die Ladeleistung ist nicht so nebensächlich. Bei nur 4 kW sind die Ladeverluste prozentual deutlich höher als bei 11 kW.

Und unterwegs mit 11 bzw. 22 kW laden ist auch nicht so dramatisch wie manche tun. Ist halt nichts für eilige

Didi:

Deswegen heißt das Ding wohl auch NACS und nicht EUCS?

Peter Bigge von Berlin:

Je weniger Ladestandards existieren, desto besser für die Elektromobiltät.
Für Nordamerika ist es die beste Wahl, den effizientesten, störunanfälligsten und auch elegantesten Stecker zu wählen.
NACS hat viele Vorteile, insbesondere die höhere Leistung und Zuverlässigkeit.
In den USA gibt es keine ausgebauten Dreiphasen, und somit war der CCS-Klumpen nur eine Zwischenlösung im Systemestreit gewesen.
AC-Laden ist eine provisorische Krücke im Energiesystem für das Hausnetz, welche viele Wandlingsverluste hinnehmen muss, um dann bei DC wieder in einer Batterie zu landen.
Drei Phasen sind bei uns zwar ganz praktisch für den Hausgebrauch, aber nicht für Batteriesysteme. Hinzu kommt, die wenigsten BEVs können besser als mit 11kW laden, und ob man über Nacht zu Hause mit 11kW oder fast 4kW bzw 8kW einphasig lädt, ist in der Praxis meist nebensächlich.
Unterwegs spielt AC keine Geige, so lange wartet niemand.
CCS2 mag zwar für Europa der beste gemeinsame Nenner gewesen zu sein, hoffentlich aber verbaut man sich nicht dadurch einen leistungsfähigeren Ausbau effizienterer Ladesysteme mit dieser klumpigen, materialaufwändigen und zum Teil recht störanfälligen Konstruktion.

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