Umweltministerin Lemke will für Verbrenner-Aus ab 2035 stimmen

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Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion/Stefan Kaminski

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Der Koalitionsstreit um das Aus für Verbrennungsmotoren in der EU ab 2035 zieht sich bis zur letzten Minute, wenn an diesem Dienstag das Thema im EU-Umweltausschuss diskutiert wird. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will dem Vorschlag zustimmen, obwohl die FDP und allen voran Finanzminister Christian Lindner auf Nachbesserungen gepocht haben.Wichtig ist mir, dass die Bundesregierung heute hier in Luxemburg die Kommission unterstützen wird in dem Ziel, dass ab 2035 keine Pkws mehr zugelassen werden, die CO2 ausstoßen“, sagte Lemke im ZDF-Morgenmagazin. Das sei auch genau die Linie, „die die Bundesregierung in den letzten Wochen und Monaten vertreten hat, die auch im Koalitionsvertrag niedergelegt ist.

Wenige Stunden später reagierte Lindner auf die Aussagen der Umweltministerin: „Die heutigen Äußerungen der Umweltministerin sind überraschend, denn sie entsprechen nicht den aktuellen Verabredungen“, sagte er der Nachrichtenagentur DPA. Er fordere weiterhin, dass Autos mit Verbrennungsmotoren auch nach 2035 zugelassen werden dürfen, sofern sie mit klimaneutralen E-Fuels befeuert werden. An diese Bedingung knüpfe er die Zustimmung der FDP-geführten Ministerien. Lindner hatte bereits in der vergangenen Woche eine Blockade innerhalb der Koalition angedroht, bei der sich Deutschland in der Abstimmung enthalten müsste – was de facto ein Nein zum möglichen EU-Verbot von Verbrennungsmotoren bedeuten würde.

Die heutigen Verhandlungen im EU-Umweltrat dürften bis in die Nacht andauern. Lemke kündigte an, sie werde dem Gesetzespaket nur dann zustimmen, wenn es „das beinhaltet, was die Kommission vorgeschlagen hat: keine Zulassung von Autos, die CO2 ausstoßen nach 2035“.

Lemke sowie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatten vor Beginn der Beratungen auf EU-Ebene deutlich gemacht, dass es eine abgestimmte Haltung innerhalb der Bundesregierung geben soll. „Es ist ein Tag, wo wir gut vorbereitet reingehen, als deutsche Bundesregierung abgestimmt, aber natürlich auch wissen, dass wir in Europa eine maßgebliche Rolle zu spielen haben, dass es am Ende ein erfolgreicher Tag wird“, sagte Habeck.

Auch die EU-Kommission drängt auf eine Einigung im Sinne des Klimaschutzes: „Es wäre eine Tragödie, wenn wir heute nicht zu Schlussfolgerungen kommen könnten“, sagte Kommissionsvize Frans Timmermans. Man dürfe keine Zeit verlieren.

Quelle: Süddeutsche Zeitung – Lindner widerspricht Lemke bei Verbrenner-Aus ab 2035 / DPA – Kurz vor Abstimmung: Koalitionskrach um Aus für Verbrenner

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Berg:

Ein Vorschlag von dem niedrige Einkommen nichts haben, sie im Zweifelsfall sogar noch gefährdet und so nur die soziale Schere weiter öffnet …

brainDotExe:

Ich bin jetzt Ende 20 und fahre ab und zu seit 10 Jahren einen e
V8. So viel Gänsehaut und Emotionen schon im Leerlauf hat bei mir bis jetzt kein anderes Fahrzeug erzeugt, alleine schon wegen dem Sound.

brainDotExe:

Ich habe aktuell weder Kinder noch Enkel. Statistisch gesehen setze ich dadurch weniger CO2 frei als Leute mit Nachwuchs.

stueberw:

Danke Frau Lemke, bitte standhaft bleiben. Meine Kinder, meine Enkel und ich sagen schon mal DANKE

stueberw:

Weiterhin Verbrenner fahren wollen ist realitätsfern da es die Zukunft unserer Kinder und Enkel zerstört. Träumen sie weiter.

stueberw:

„Weil ein Elektroauto nicht die selben Emotionen rüber bringt.“

Ich, 66, fahre seit über 4 Jahren elektrisch. So viele positive Emotionen hat mir noch nie ein Verbrenner gebracht.

brainDotExe:

Bei dem typischen Sonntagswagen der vielleicht 2000km im Jahr bewegt wird, interessiert der doppelte Preis nicht wirklich jemanden.

brainDotExe:

Außer Porsche will kein deutscher Hersteller weiter mit Verbrennern arbeiten.

BMW will auch weiterhin Verbrenner anbieten.

brainDotExe:

Viele aber nicht alle sind Oldtimer. Der Porsche 911er ist ein gutes Beispiel für einen Sonntagsneuwagen.

Warum würde ein Hobby- / Sonntagswagen in 12 Jahren noch einen fabrik-neuen Verbrennungsmotor brauchen?

Weil ein Elektroauto nicht die selben Emotionen rüberbringt.

Berg:

Es wäre auf jeden Fall ein schlechtes Zeichen nach Außen, wenn Deutschland wegen egoistischer Motive einer kleinen Gruppe einen europaweit dringend notwendigen Anstoß ausbremsen würde. Danke Frau Lemke soweit!

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