Endstufe des Luxus: Dacora bringt ungewöhnliches E-Auto heraus

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Dacora

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 5 min

Der US-amerikanische Hersteller Dacora Motors hat die Markteinführung des „ersten in Amerika hergestellten Ultra-Luxusfahrzeugs seit fast einem Jahrhundert“ angekündigt und will damit eine neue Ära der modernen Automobilherstellung einläuten, die sich „durch traditionelles Design, Handwerkskunst und transformative Personalisierung“ auszeichnen soll. Jedes Elektroauto der Marke werde in Dacoras Designatelier und Werkstatt im Hudson Valley in New York aus US-amerikanischen Komponenten sorgfältig von Hand gefertigt – dies sei eine klare Bekräftigung der bewussten Entscheidung für eine heimische Produktion.

Die Marke startet mit Vorbestellungen, die bereits jetzt 150 Prozent der geplanten Produktionskapazität für das erste Jahr übersteigen. Die Preise beginnen bei 500.000 US-Dollar (etwa 440.000 Euro). Dacora wurde von Kristie und Eric D’Ambrosio-Correll gegründet. Kristie ist Geschäftsführerin und Eric Technischer Leiter. Zusammen bringen sie über 30 Jahre Erfahrung in den Bereichen Produktdesign, Systemtechnik und Hardware-Innovation mit, heißt es in der Pressemitteilung.

Das erste Modell von Dacora wurde demnach in Zusammenarbeit mit der Pininfarina Group entworfen und sei eine Hommage an die geschwungenen Formen der Streamline Moderne der 1930er Jahre mit langen Motorhauben, skulpturalen Kotflügeln und einer dramatischen Fastback-Silhouette. Im Mittelpunkt der Designphilosophie von Dacora stehe die Personalisierung, die über den Kauf hinausgeht. „Die Innenausstattung ist vollständig modular aufgebaut und kann saisonal neu konfiguriert oder aufgefrischt werden, sodass im Laufe der Zeit eine taktile, emotionale und sich weiterentwickelnde Beziehung zum Fahrzeug entsteht“, heißt es.

Polsterung lässt sich zweimal jährlich wechseln

Zweimal im Jahr können Besitzer die Polsterung des Innenraums wie ihre Garderobe wechseln – beispielsweise mit Wolle für den Winter, Leinen für den Sommer und limitierten Materialien für saisonale Akzente. Zudem gibt es verschiedene Sitzlayouts von drei bis sieben Plätzen, die auf jeden Lebensstil zugeschnitten sind, von Executive-Konfigurationen mit Lounge im Fond bis hin zu familienfreundlichen Sitzbankoptionen. Jeder Sitz verfüge über eine unabhängige Beleuchtung und Klimaregelung. Zudem sei der Boden verstellbar, um die Sitze an jede Körpergröße anpassen zu können. Besitzer können außerdem persönliche Materialien zur Integration in die Innenausstattung liefern, zum Beispiel ihr Lieblingsholz.

„Dacora hat sich von bildschirmdominierten Cockpits verabschiedet und das Fahrerlebnis mit einer taktilen Schnittstelle und einem nicht berührungsempfindlichen Display, das nahtlos in die Holzverkleidung übergeht, neu erfunden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Wenn es nicht gebraucht wird, verschwindet das digitale Display hinter einer halbtransparenten Holzblende und schafft so eine ruhige, analog inspirierte Kabine. „Alle Bedienelemente sind mechanisch, bewusst gewählt und so gestaltet, dass sie sich in die Muskelgedächtnis einprägen – ohne abzulenken“, führt der Hersteller aus.

Ein zentraler Touchscreen wird durch physische Drehregler und Schalter ersetzt, wobei Navigation und Systeminformationen nur bei Bedarf durch die Holzmaserung hindurch sichtbar werden. Es gebe keine Kunststoffteile im Innenraum – nur Hartholz, gewebte Wolle und handgenähtes Leder, die alle aufgrund ihrer Atmungsaktivität, Langlebigkeit und Haptik ausgewählt wurden. Der Innenraum wurde so gestaltet, dass er das Nervensystem beruhigt und die Sinne schärft, wodurch ein ruhiges, emotionales Erlebnis entstehe.

Gut 640 Kilometer Reichweite

Der Antrieb des Elektroautos soll mehr als 800 PS (588 kW) leisten, und etwa 400 Meilen (etwa 640 Kilometer) elektrische Reichweite sollen möglich sein, ohne dass die Akkugröße explizit genannt wird. Der individuell nutzbare Laderaum betrage mehr als 700 Liter, die Beinfreiheit im Fond gut 1,14 Meter. Wer möchte, kann optional auch einen Hybridantrieb wählen.

„Kristie D’Ambrosio-Correll verfügt über die seltene Fähigkeit, technische Präzision mit zeitlosem Design zu verbinden. Als ehemalige CTO von MIRROR führte sie das Produkt in weniger als zwei Jahren vom Prototyp bis zur Übernahme für 500 Millionen US-Dollar – und verwandelte einen funktionalen Fitnessbildschirm in ein luxuriöses Verbrauchererlebnis. Bei Dacora wendet sie dieselbe Philosophie auf Automobile an“, heißt es in der Mitteilung.

„Wir bei Dacora glauben, dass wahrer Luxus in der Verbindung liegt – zwischen Fahrer und Maschine, Tradition und Technologie, Form und Funktion“, sagt die Geschäftsführerin und führt weiter aus: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ein Auto zu bauen, das keine Kompromisse zwischen Schönheit, Leistung und Individualisierung eingeht. Wir lassen uns von zeitlosem Design inspirieren und sind davon überzeugt, dass die Zukunft des Luxus zutiefst persönlich, zutiefst verbunden und unverkennbar menschlich ist.“

Erste Frau als Gründerin einer Automarke

Dacora wird stolz vom Female Founders Fund unterstützt, einer Frühphasen-Venture-Capital-Gesellschaft, die dafür bekannt ist, von Frauen geführte Unternehmen zu identifizieren, die neue Kategorien definieren. „Kristie schafft mit Dacora etwas Einzigartiges“, sagt Anu Duggal, Gründungspartnerin des Female Founders Fund. Zudem führt sie aus: „Sie vereint außergewöhnliches technisches Know-how und eine lebenslange Leidenschaft für Autos, um einen neuen Standard im amerikanischen Luxussegment zu schaffen. Als erste Frau, die ein Automobilunternehmen gegründet und leitet, schreibt sie Geschichte und liefert gleichzeitig ein Produkt, das ebenso durchdacht wie mutig ist. Genau diese Art von Gründerin sind wir stolz darauf, zu unterstützen und an die wir glauben.“

Der Ansatz von Dacora in Bezug auf das Eigentum konzentriere sich auf Gastfreundschaft, Intimität und eine lebenslange Verbindung zur Marke. Jedes Fahrzeug werde nur nach Terminvereinbarung mit einem Concierge verkauft, wobei jedem Kunden ein persönlicher Berater zur Seite stehe, der ihn durch den Bestell- und Individualisierungsprozess begleitet.

Im Jahr 2026 will Dacora zudem seine 100 Hektar große Hudson Valley Garage eröffnen – einen einzigartigen Automobilcampus mit eigener Produktion, Designatelier, Gästeunterkünften und immersiven Erlebnissen. Jeder neue Besitzer erhält einen symbolischen Schlüsselbund, der ihm Zugang zu ausgewählten Veranstaltungen, dem Hudson-Valley-Anwesen und einem Blick hinter die Kulissen mit den Handwerkern und Designern von Dacora gewährt.

Quelle: Dacora Motors – Pressemitteilung vom 9. Juni 2025

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Reinhold:

Es gibt fast 100.000 superreiche weltweit, da sollten doch ein paar käufer
Zu finden sein. Denn die Millionen müssen ja gezeigt werden
Ist zwar nicht sinnvoll aber wenigstens umweltfreundlicher als große
Stinkende und laute Verbrenner

Christoph R.:

Wenn man dafür den V12 Rolls Royce in der Garage stehen lässt soll’s mir Recht sein. So verpesten die Reichen zumindest etwas weniger die Umwelt auf Kosten aller.
Auch das Bedienkonzept finde ich interessant.

onlineschorty:

So ein Auto wird dringend gebraucht, damit sich endlich wieder vernünftige Bedienkonzepte etablieren. Leider ist das außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Aber Luxusmaken waren schon immer auch eine Inspiration für den Massenmarkt.

Satori:

Der sich das leisten kann, kann mit der Aussage „braucht niemand“ nichts anfangen, der sagt dazu, was geht mich deine Armut an.

Rolando:

Das einzige was interessantes ist das modulare Konzept ansonsten braucht niemand solch ein Auto.

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