Reif für die Reise: Kia EV6 RWD im Sommer-Test

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Elektroauto-News

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 13 min

Bereits im vergangenen November durfte ich das Facelift des Kia EV6 bei einer kurzen Testfahrt in Portugal erleben – damals noch unter milden Temperaturen und mit typischem Vorserien-Charakter. Jetzt, im Juli, kehrte der überarbeitete Stromer für einen längeren Zeitraum zurück. Anlass war ein zweiwöchiger Sommertrip – und damit die perfekte Gelegenheit, den EV6 im echten Alltagseinsatz zu prüfen: mit vollgepacktem Kofferraum, längeren Etappen bei mehr als 30 Grad, spontanen Ladepausen und anspruchsvoller Topografie.

Gesucht war ein Elektroauto mit hoher Reichweite, flotter Ladegeschwindigkeit und genügend Platz für zwei Personen samt Urlaubsgepäck. Die Wahl fiel auf den Kia EV6 in der RWD-Variante mit dem neuen 84-kWh-Akku. Bereits vor dem ersten Ladestopp wurde klar: Der überarbeitete EV6 bringt vieles mit, was ein guter Reisewagen können muss. Und einige der Kritikpunkte am Vormodell – etwa beim Thema Software oder Ladeplanung – ist Kia spürbar angegangen.

 

Die Reiseroute führte von Heidelberg über Freiburg nach Basel, anschließend vorbei an Luzern und dem Vierwaldstättersee über die Alpen bis zum Lago Maggiore. In Brissago – direkt an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien – diente der EV6 als Alltagsfahrzeug für Erledigungen, Einkäufe und kleinere Ausflüge. Die Spannweite reichte von zügigen Autobahnetappen mit 130 bis 140 km/h über kurvige Bergstraßen am See bis hin zu Stadtverkehr in Locarno oder Ascona. Auch steile Anfahrten, enge Parklücken und Tiefgaragen waren Teil des Tests – ebenso wie hohe Temperaturen, die das Thermomanagement des Akkus forderten. Ein ideales Profil also, um Ladeleistung, Komfort, Übersichtlichkeit und Verbrauch unter realistischen Bedingungen zu bewerten.

Technische Daten des Kia EV6 84 kWh RWD (2025)

  • Leistung: 168 kW (228 PS), Heckantrieb
  • Drehmoment: 350 Nm
  • Beschleunigung 0 – 100 km/h: 7,3 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
  • Batterie: ca. 80,0 kWh netto (84,0 kWh brutto)
  • Reichweite (WLTP): bis zu 582 km kombiniert
  • Verbrauch (WLTP): ca. 16,9 kWh/100 km kombiniert
  • Laden AC: 11 kW (dreiphasig) – ca. 8:45 Stunden (0 – 100 %)
  • Laden DC: max. 263 kW – ca. 18 Minuten (10 – 80 %)
  • Maße (L x B x H): 4695 x 1880 x 1575 mm
  • Radstand: 2900 mm
  • Leergewicht: 2050 kg

Facelift mit Feinschliff: Kia EV6 mit überarbeitetem Design und Interieur im Modelljahr 2025

Schon auf den ersten Blick macht das Facelift des Kia EV6 klar: Hier wurde mehr als nur nachgeschärft. Auch gut neun Monate nachdem man die Veränderungen zum ersten Mal gesehen hat. Die Frontpartie mit der „Star Map“-Lichtsignatur wirkt markanter und futuristischer als bisher, bleibt dabei aber stimmig zur Formensprache des EV6. Die flügelartigen Elemente in der Frontschürze lassen den Stromer breiter und tiefer wirken, während am Heck die überarbeitete Lichtgrafik das durchgehende Lichtband prägnanter in Szene setzt. In der Dunkelheit ergibt sich so ein eigenständiger, fast skulpturaler Look.

Im Testwagen in der Ausstattungslinie Earth sorgten die optionalen 20-Zoll-Felgen und die Lackierung in Snow White Pearl für ein dezentes, aber hochwertiges Erscheinungsbild. Wer es etwas auffälliger mag, kann auch auf neue Farben wie Yachtblau Matt oder Wolfgrau Metallic zurückgreifen. Im Vergleich zum Vormodell fällt zudem auf: Die einstige Piano-Black-Flut wurde reduziert. Nur wenige Hochglanzflächen sind geblieben, viele wurden durch gebürstete oder matte Oberflächen ersetzt – was Fingerabdrücke, Staub und Mikrokratzer deutlich reduziert.

Technisch bringt das Facelift funktionale Fortschritte: Die nun optional verfügbaren Matrix-LED-Scheinwerfer – im Testwagen enthalten – sorgen für spürbar bessere Ausleuchtung bei Nacht und Landstraßenfahrten. In engen Serpentinen oberhalb des Lago Maggiore überzeugte das System durch zielgenaue Lichtverteilung, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Auch die sogenannte Silhouettenbeleuchtung, die das Heck im Stand illuminieren kann, zeigt: Kia hat nicht nur an der Funktion, sondern auch an der Inszenierung gearbeitet.

Im Innenraum setzt sich der überdachte Ansatz fort. Das neue Infotainmentsystem ccNC (Connected Car Navigation Cockpit) bringt eine modernisierte Benutzeroberfläche mit sich – inklusive kabelloser Anbindung für Apple CarPlay und Android Auto. Die Software reagiert flüssiger als bisher, Over-the-Air-Updates halten das System zudem aktuell. Besonders gelungen bleibt die umschaltbare Touchleiste unterhalb des Zentraldisplays, die wahlweise Klima- oder Schnellzugriffsfunktionen steuert. Im Alltag ist das intuitiver als rein softwarebasierte Lösungen anderer Hersteller.

 

Positiv fiel im Test auch die Ambientebeleuchtung mit ihren 64 Farbvarianten auf. Vor allem in den Abendstunden am See oder bei Nachtfahrten durch die Schweiz erzeugte sie eine dezente, angenehme Atmosphäre im Innenraum – ohne aufdringlich zu wirken. Ein kleines Detail, aber eines mit großer Wirkung: Die nun strukturierte Türinnenverkleidung und der stoffbezogene Türgriffbereich verbessern nicht nur die Haptik, sondern auch das Geräuschniveau.

Nicht alle Aspekte waren uneingeschränkt positiv: Die Sitzposition auf der Fahrerseite ließ sich für größere Fahrer (ab ca. 1,85 m) nicht ganz so tief einstellen, wie man es sich wünschen würde. Das Gefühl, vergleichsweise nah an der Frontscheibe zu sitzen, kann sich hierdurch durchaus einstellen. Zudem war bei höheren Autobahntempi ab etwa 120 km/h ein gewisser Anstieg der Windgeräusche hörbar. In Kombination mit dem ansonsten sehr ruhigen Fahrgefühl fiel dies umso mehr auf.

Die serienmäßigen Sitze in der Earth-Ausstattung bieten solide Ergonomie und langstreckentauglichen Komfort – die elektrisch einstellbare Lordosenstütze und vor allem die Sitzkühlung für Fahrer- und Beifahrer trugen auch bei längeren Etappen zur Entspannung bei. Wer das Relaxation-Paket oder veganes Echtleder sucht, muss zur GT-Line greifen. Im getesteten Fahrzeug war jedoch bereits das Sound-Paket enthalten, wodurch das optionale Meridian-Soundsystem mit an Bord war – ein Pluspunkt, insbesondere dann, wenn man seinen eigenen Mitfahrer-DJ auf der Beifahrerseite hat.

Insgesamt zeigt sich der Innenraum des EV6 gut nutzbar – vor allem auf den vorderen Plätzen. Die Rückbank bietet soliden Beinraum, allerdings könnte die Kopffreiheit für Mitreisende ab 1,85 m knapper ausfallen, insbesondere bei zurückgestellter Lehne. Praktisch im Reisealltag: Zwei USB-C-Anschlüsse direkt in den Vordersitzlehnen, weitere im vorderen Bereich und eine 12-Volt-Steckdose bieten genügend Möglichkeiten für Smartphone, Kamera oder Kühlbox.

Dazu kommen gut nutzbare Ablagen und ein Frunk unter der vorderen Haube, der sich ideal für Ladekabel, Reiseutensilien oder nasses Zubehör nutzen lässt. Auf engen Parkplätzen und in schmalen Tiefgaragen erwiesen sich sowohl die hochauflösenden Kamerabilder als auch die 360°-Rundumsicht als echte Hilfe – ebenso wie das solide Head-up-Display, das Navigationsanweisungen direkt ins Sichtfeld projiziert. Augmented-Reality-Elemente fehlen zwar, doch im Alltag lässt sich auch damit gut leben.

Langstrecke, Stadtverkehr, Alpenpässe: So fährt sich der überarbeitete EV6

Während der mehr als 1450 Kilometer langen Testphase konnte der überarbeitete Kia EV6 in ganz unterschiedlichen Szenarien zeigen, was in ihm steckt – von dichtem Stadtverkehr über kurvige Bergstraßen bis hin zu langen Autobahnetappen. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis vorab: Der EV6 bleibt ein echter Kilometerfresser, gerade in der Kombination aus großem Akku, effizientem Antrieb und schnellem Ladesystem. Dennoch offenbart das Fahrverhalten auch Unterschiede je nach Umgebung.

In der Stadt profitiert der EV6 vom sanften Ansprechverhalten und den vielfältig einstellbaren Rekuperationsstufen. Per Schaltwippen am Lenkrad lässt sich der Grad der Verzögerung stufenweise regeln – bis hin zum i-Pedal-Modus, der echtes One-Pedal-Driving ermöglicht. Im dichten Verkehr von Locarno, auf engen Gassen in Brissago oder in Parkhäusern leistete die 360°-Kamera wertvolle Dienste. Der Wendekreis fällt allerdings eher durchschnittlich aus – hier merkt man die Fahrzeuglänge und die Plattformauslegung.

Auf Landstraßen und in den Alpen zeigte sich das Fahrwerk des überarbeiteten EV6 angenehm ausbalanciert. Im Vergleich zur Vor-Facelift-Version ist die Abstimmung deutlich verfeinert. Die neuen, frequenzselektiven Dämpfer der dritten Generation passen sich spürbar besser an wechselnde Fahrbahnoberflächen an. Das Resultat ist ein strafferes, gleichzeitig aber komfortableres Fahrgefühl – auch bei wechselnden Tempi oder auf langen Abfahrten. Besonders in Kurven zeigt der EV6 jetzt ein präziseres Einlenkverhalten. Gerade auf der Route entlang des Lago Maggiore oder bei der Passquerung Richtung Luzern wirkte der EV6 überraschend agil. Ein großer Vorteil, insbesondere, wenn man im Stau und herausfordernden Verkehrssituationen entsprechend agieren muss.

 

Die Lenkung wirkt direkter als zuvor und harmoniert gut mit dem charakteristisch abgestimmten Heckantrieb. Gerade bei schneller gefahrenen Wechselkurven vermittelt sie ausreichend Rückmeldung, ohne nervös zu wirken. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die Fahrwerksbalance – die für ein Elektroauto dieser Größenordnung durchaus sportliche Seiten zeigt, ohne dabei auf Langstreckenkomfort zu verzichten.

Ein weiterer Pluspunkt: die verbesserte Geräuschdämmung. Schon auf den ersten Kilometern fällt das niedrigere Grundgeräuschniveau auf. Laut Kia wurden Dämmmaßnahmen gezielt verstärkt – unter anderem in den Radhäusern, im Bereich des hinteren E-Motors sowie im Übergang zwischen Teppich und Karosserie. Besonders auf Flüsterasphalt entsteht dadurch fast ein Lounge-ähnliches Raumgefühl – der Innenraum bleibt selbst bei Autobahntempo angenehm ruhig. Ein Vorteil, der nicht nur bei Langstreckenfahrten zur Geltung kommt, sondern auch beim entspannten Mitschwimmen auf kurvigen Alpenstraßen.

Auf der Autobahn spielt der EV6 seine Reichweiten- und Ladevorteile voll aus. Der adaptiv arbeitende Tempomat erkennt Tempolimits in den meisten Fällen zuverlässig, lässt sich per Knopfdruck schnell anpassen und hält das Auto auf Wunsch exakt in der Spur. Auch bei höheren Geschwindigkeiten bleibt das Fahrverhalten stabil. Erst oberhalb von 120 km/h nehmen Windgeräusche allmählich zu – eine Beobachtung, die im ansonsten sehr leisen Innenraum umso deutlicher auffällt.

Die Lenkung gibt dabei ausreichend Rückmeldung, ohne sportlich zu wirken – was dem Gesamtcharakter des Fahrzeugs entspricht. Wer viel Wert auf agiles Fahrverhalten legt, wird mit einem leichteren Kompaktmodell vermutlich glücklicher. Wer jedoch einen komfortablen Reisebegleiter mit ausgewogener Abstimmung sucht, dürfte hier fündig werden.

Reichweite, Effizienz und Ladeverhalten: Alltagstauglich mit Hightech-Genen

Die wohl wichtigste Weiterentwicklung des überarbeiteten Kia EV6 betrifft die neue Batteriegeneration von LG Energy Solution. Im Testwagen kam die vierte Zellgeneration zum Einsatz – mit einer Bruttokapazität von 84 kWh (nutzbar: 80 kWh). Der Unterschied zum Vorgänger ist auf dem Papier zunächst unscheinbar: 582 Kilometer WLTP-Reichweite statt bisher 528 Kilometer. In der Praxis jedoch zeigte sich schnell, dass nicht nur die Reichweite gestiegen ist, sondern vor allem die Ladeeffizienz spürbar verbessert wurde.

Während des gesamten Testzeitraums lag der Durchschnittsverbrauch laut Bordcomputer bei 16,4 kWh/100 km – ein beachtlich guter Wert angesichts von Topografie, Beladung und gemischtem Streckenprofil. Auf Überlandpassagen und in städtischen Szenarien mit viel Rekuperation waren auch Werte um 14,7 kWh/100 km möglich. Selbst bei flotter Autobahnfahrt mit Richtgeschwindigkeit (130 – 140 km/h) blieb der Durchschnitt meist unter 21 kWh/100 km. Insgesamt zeigt sich die RWD-Variante mit 168 kW (228 PS) Leistung und 350 Nm Drehmoment als ausgewogen – nicht übermotorisiert, aber ausreichend souverän im Alltag. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gelingt in 7,3 Sekunden.

 

Die Verbesserungen zeigen sich jedoch nicht nur im Energieverbrauch, sondern auch im Lademanagement. Die Ladezeiten profitierten von einer neu abgestimmten Ladecharakteristik: Unter Idealbedingungen sollen bis zu 263 kW DC-Peak möglich sein – mit einer durchschnittlichen Ladeleistung von über 200 kW während des Ladevorgangs von 10 auf 80 Prozent. In der Praxis bedeutete das: 18 Minuten Schnellladen genügten, um wieder mehr als 300 Kilometer reale Reichweite verfügbar zu haben.

Entscheidend dabei ist die Ladekurve, die deutlich länger auf hohem Niveau bleibt als beim Vormodell. Wobei der Blick auf die Ladeleistung gezeigt hat, dass man eher von Ladestufen spricht, als von einer Kurve. Bei der Peakladeleistung konnten wir bis zu 257 kW erreichen, welche aber recht schnell abgenommen hat. Die Vorkonditionierung der Batterie funktioniert mittlerweile auch manuell – ideal, wenn man regelmäßig dieselbe Ladestation anfährt und nicht zwingend das Navigationssystem nutzen möchte. Für den Alltag bedeutet das: weniger Wartezeit, selbst bei spontanen Schnellladestopps.

Auch an AC-Wallboxen zeigte sich der EV6 alltagstauglich. Mit bis zu 11 kW Ladeleistung über den Typ-2-Anschluss dauert eine Vollladung etwa 8 Stunden und 45 Minuten – etwa über Nacht zu Hause oder tagsüber am Arbeitsplatz. Neben der reinen Ladeperformance punktet der EV6 auch mit bidirektionalen Fähigkeiten: Mit der Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) lassen sich externe Geräte mit bis zu 3,6 kW versorgen. Sei es der Wasserkocher am Seeufer oder das E-Bike-Ladegerät im Campingurlaub – die Steckdose am Ladeport sowie im Innenraum unter der Rückbank erweitern den praktischen Nutzen des Stromers erheblich.

Preisliche Einordnung: Nicht günstig, aber fair kalkuliert

Der Testwagen in der Ausstattungslinie Earth lag mit umfangreicher Sonderausstattung bei einem Listenpreis von 59.730 Euro. Enthalten waren neben dem größeren 84-kWh-Akku unter anderem das Assistenzpaket (790 Euro), das Comfort-Paket mit Sitzkühlung und elektrisch verstellbarem Lenkrad (1690 Euro), das Drive-Paket inklusive Head-up-Display und erweiterten Fahrassistenzsystemen (1690 Euro), das Sound-Paket mit Meridian-Soundsystem (900 Euro), die Sonderlackierung Snow White Pearl (980 Euro) sowie die optionale Wärmepumpe (1000 Euro).

Damit bewegt sich der EV6 auf dem Niveau ähnlich ausgestatteter Wettbewerber – bietet aber im Gegenzug eine hohe Serienausstattung, 800-Volt-Technologie und alltagstaugliche Ladezeiten. Wer bereit ist, knapp 60.000 Euro zu investieren, erhält ein technisch ausgereiftes und in vielen Details durchdachtes E-Auto. Wer mehr möchte, greift auf den Kia EV6 GT zurück.

Kia EV6 84 kWh RWD (2025): Gelungene Reifeprüfung mit klarer Alltagstauglichkeit

Mit dem Facelift des EV6 beweist Kia, dass echte Fortschritte nicht immer radikale Neuerfindung bedeuten müssen. Design, Technik und Fahrverhalten wurden gezielt weiterentwickelt – spürbar, aber ohne Bruch mit dem bisherigen Charakter des Fahrzeugs. Das neue Lichtdesign samt Star Map-Signatur, die hochwertigeren Materialien im Innenraum und das aufgewertete Infotainmentsystem machen den EV6 insgesamt reifer und klarer positioniert. Vor allem im Langstreckeneinsatz spielt das überarbeitete Modell seine Stärken aus.

 

Die Kombination aus effizientem Heckantrieb, großem Akku und extrem kurzen Ladezeiten auf 800-Volt-Basis machen den Kia zu einem echten Alltags- und Reisebegleiter. Mit einem Testverbrauch von 16,4 kWh/100 km erwies sich der EV6 als sparsam – trotz Passfahrten, Autobahntempo und entsprechender Zuladung. Die neue Batteriegeneration überzeugt dabei nicht nur mit mehr Reichweite, sondern auch mit einer deutlich stabileren Ladekurve. Dass Vorkonditionierung nun manuell möglich ist, verbessert die Alltagstauglichkeit zusätzlich.

Nicht alle Details sind perfekt: Die Sitzposition für große Fahrer bleibt leicht erhöht, der Wendekreis ist eher Mittelmaß und die Windgeräusche ab 120 km/h könnten leiser sein. Doch der Gesamteindruck bleibt positiv – insbesondere, wenn man Reichweite, Ladeleistung und Raumangebot ins Verhältnis zum Preis setzt. Der Kia EV6 hat mit dem Facelift keine neuen Maßstäbe gesetzt, aber viele entscheidende Stellschrauben genau richtig nachjustiert. Wer ein gut ausbalanciertes Elektroauto mit Langstreckenpotenzial sucht, findet hier eine überzeugende Option.


Disclaimer: Der Kia EV6 84 kWh RWD (2025) wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei für den Zeitraum von zwei Wochen von Kia zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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