Plant Tesla einen kompakteren Elektro-Pick-up?

Cover Image for Plant Tesla einen kompakteren Elektro-Pick-up?
Copyright ©

alexgo.photography / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Tesla denkt darüber nach, das eigene Pick-up-Angebot zu erweitern. Im Gespräch ist ein kleineres Modell des Tesla Cybertruck, das sich besser für enge Straßen und urbane Räume eignen soll, wie verschiedene Medien berichten. Eine endgültige Entscheidung gibt es bisher nicht, doch konkrete Überlegungen laufen bereits im hauseigenen Designstudio in Kalifornien.

Aktuell verkauft Tesla mit dem Cybertruck einen Stromer, der stark polarisiert. Die kantige Optik und das massive Format sind auffällig. Es ist deutlich größer als viele klassische Pick-ups und passt nicht in jede Umgebung. Bisher wird das Modell nur in Nordamerika und den Vereinigten Arabischen Emiraten angeboten. In Europa oder Asien ist der Cybertruck nicht erhältlich – unter anderem, weil er schlicht zu groß für die dortigen Straßenverhältnisse wäre und nicht mit Sicherheitsregularien vereinbar ist.

Bereits vor dem Produktionsstart im Oktober 2023 wurde das Modell verkleinert. Diese Maßnahme sollte ursprünglich sicherstellen, dass es in die Tunnel des Schwesterunternehmens Boring Company passt. Gleichzeitig wurde damit der Alltagsnutzen erhöht. Dennoch bleibt das Auto wuchtig und nicht für jedes Umfeld geeignet.

Lars Moravy, bei Tesla verantwortlich für den Antriebsstrang, sprach bei einem öffentlichen Auftritt über mögliche Erweiterungen der Modellpalette. Auf die Frage, ob es Bedarf für eine kleinere Version des Cybertruck oder ein ganz neues Pick-up-Modell gebe, antwortete er vielsagend. Man habe intern schon öfter über ein kompakteres Konzept gesprochen. Besonders im Hinblick auf urbane Märkte oder internationale Kunden sei das ein logischer Schritt. In China habe man am bestehenden Modell bereits Anpassungen vorgenommen, um die Zulassung zu erhalten.

Moravy betonte, dass nicht nur Personenbeförderung eine Rolle spiele. Auch der Transport von Waren gewinne an Bedeutung, etwa im Zusammenspiel mit geplanten Robotaxi-Diensten. Genau an dieser Schnittstelle könnten neue Pick-up-Formen zum Einsatz kommen – kleiner, flexibler, vielseitiger. Er erwähnte zudem, dass im Designstudio in Hawthorne intensiv an entsprechenden Ideen gearbeitet werde. Dort überlege man konkret, wie ein kleinerer Pick-up aussehen könnte. Ob es sich dabei um eine verkleinerte Version des Cybertruck handelt oder um ein ganz neues Design, ließ er offen. In seiner Antwort fiel lediglich das Wort „Pick-up“, nicht jedoch „Cybertruck“.

Der Cybertruck selbst erzielt gute Verkaufszahlen – zumindest in Nordamerika. Im Jahr 2024 war er mehrfach das meistverkaufte Elektro-Pick-up-Modell im Quartalsvergleich, auch wenn er nicht einmal annähernd die von Tesla-Chef Elon Musk erwarteten Verkaufszahlen erreicht hat. Doch dieser Erfolg, der mittlerweile stark gelitten hat, lässt sich nicht einfach auf andere Regionen übertragen. Besonders in Europa, mit seinen vielen engen Altstadtstraßen und begrenzten Parkmöglichkeiten, braucht es andere Lösungen. Ein kompakteres Modell könnte hier eine echte Lücke füllen. Denkbar wäre auch ein flexibles Konzept, das sich sowohl für Privatnutzer als auch für den urbanen Lieferverkehr eignet. Ob es tatsächlich gebaut wird, bleibt offen.

Quelle: Teslarati – Tesla hints a smaller pickup truck could be on the way / Business-Insider – Tesla has discussed building a smaller version of the Cybertruck, its engineering VP says

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for Tesla muss nach tödlichem Autopilot-Unfall 243 Millionen Dollar Strafe zahlen

Tesla muss nach tödlichem Autopilot-Unfall 243 Millionen Dollar Strafe zahlen

Michael Neißendorfer  —  

Tesla wird zu einem Drittel für einen tödlichen Unfall im Jahr 2019 verantwortlich gemacht, bei dem der Autopilot aktiv war. Das Strafmaß ist deutlich.

Cover Image for Reif für die Reise: Kia EV6 RWD im Sommer-Test

Reif für die Reise: Kia EV6 RWD im Sommer-Test

Sebastian Henßler  —  

Der neue Kia EV6 RWD fährt weiter, lädt schneller und bleibt angenehm ruhig: Ein Alltagstest zwischen Stadtverkehr, Alpenpässen und Autobahn.

Cover Image for Diese 7 E-Autos mit viel Reichweite sind am günstigsten

Diese 7 E-Autos mit viel Reichweite sind am günstigsten

Daniel Krenzer  —  

Diese E-Autos mit WLTP-Reichweiten von mindestens 500 Kilometern sind laut den Berechnungen des ADAC am günstigsten.

Cover Image for Plant Tesla einen kompakteren Elektro-Pick-up?

Plant Tesla einen kompakteren Elektro-Pick-up?

Sebastian Henßler  —  

Tesla denkt über einen kleineren Pick-up nach – kompakter als der Cybertruck und womöglich besser geeignet für Städte in Europa oder asiatische Metropolen.

Cover Image for Diese (E-)Autos eignen sich gut für Fahranfänger

Diese (E-)Autos eignen sich gut für Fahranfänger

Stefan Grundhoff  —  

Fahranfänger brauchen keine teuren Neuwagen. Junge Gebrauchte, Vorführer oder günstige E-Autos wie der Leapmotor T03 bieten oft mehr fürs Geld.

Cover Image for Sofortiges Laden ist für E-Auto-Akkus schädlicher als V2G

Sofortiges Laden ist für E-Auto-Akkus schädlicher als V2G

Michael Neißendorfer  —  

Eine Studie zeigt: Sofortiges Laden ist für E-Auto-Akkus am schädlichsten, es sollte auf jeden Fall intelligent geladen werden, egal ob uni- oder bidirektional.