TWIKE 5 und die Suche nach dem passenden Akku

Cover Image for TWIKE 5 und die Suche nach dem passenden Akku
Copyright ©

Twike

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Um den TWIKE 5 war es in der vergangenen Zeit ruhig. Zumindest auf Elektroauto-News.net. Grund genug für uns den aktuellen Entwicklungs-/ Serienstand des E-Fahrzeugs zu beleuchten. Denn wie die Automobilhersteller am Markt, hat auch TWIKE mit diesen Auswirkungen zu kämpfen. Dies zeigte sich im vergangenen Sommer, als dem Unternehmen die für das E-Fahrzeug ausgewählte Akkuzelle im Format 18650 wurde uns ohne jeden Vorhinweis von einem auf den anderen Tag abgekündigt wurde.

Bereits mit dem TWIKE in der 3. Generation hatte man sich für den qualitativ hochwertigen Industriestandard entschieden, welcher sich auch in den folgenden Jahren hinsichtlich seiner Kapazität noch deutlich verbesserte. Gepaart mit der Tatsache, dass das TWIKE 5 anspruchsvollere Einsatzanforderungen mit sich brachte, reduzierte sich bereits im Vorfeld die Anzahl der möglichen Lieferanten auf zuletzt drei Zellanbieter. Von diesen drei ließen sich nur zwei Lieferanten in die Datenblätter schauen. Einer von den letzten zwei Lieferanten gab dann noch bekannt, dass die von TWIKE favorisierte Zelle ganz auslaufen wird, ohne Hoffnung auf einen Bezug der Nachfolgezelle. „Der übrig gebliebene Lieferant formulierte zeitgleich weitere Randbedingungen und reduzierte zusätzlich den Umfang ursprünglich zugesagter Eigenschaften“, wie das Unternehmen ausführt. Mit der Abhängigkeit von einem Batterielieferanten konnte man nicht in die Serienreife übergehen.

Daher begab man sich erneut an die Betrachtung des Marktes, mit dem Anspruch, dass die gesteckten Ziele zu hoher Zyklenfestigkeit und lebensdauerschonendem Temperaturverhalten weiterhin erfüllt werden. In puncto Kapazität hätte man sogar Abstriche hingenommen, wohingegen bei der Bauhöhe kein Spielraum vorhanden war. „Denn eine zu hohe Batterie hätte ein Verschieben des sogenannten H-Punktes (die Position der Hüfte des Fahrers, sie hat hohe Relevanz für Gurtbefestigung und Sichtfelder) und damit ein Re-Design des kompletten Fahrzeugs zur Folge gehabt. Damit war und ist die Anhebung des Batteriegehäuses ein No-Go. Nicht die besten Ausgangsbedingungen für einen kurzfristigen Austausch einer der wichtigsten Komponenten in einem Elektrofahrzeug“, wie TWIKE selbst einzuordnen vermag.

Bei der Suche nach einer Alternative hat man sich für eine Nachfolgezelle der 18650-Variante entschieden. Denn das Streben nach höhere Prozesssicherheit und weiterer Senkung der Kosten schuf weitere Standards und Baugrößen, welche ebenso optimal im Batteriekasten des TWIKE 5 integrierbar sind. Hierdurch habe sich zwar das Gewicht aufgrund der robuster ausgeführten Einzelgehäuse gesteigert. Die Erhöhung des Gewichts senkt jedoch zugleich den Gesamtschwerpunkt des Fahrzeugs leicht nach unten. Positiv ist die Tatsache, dass die Zyklen- und auch die Stromfestigkeit nach Datenblatt erheblich besser sind als mit der ursprünglich verfolgten Variante. Der Energieinhalt von mehr als 35 kWh lässt gar eine Reichweite von über 500 km erwarten.

Quelle: Twike – Pressemitteilung

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for TÜV-Report: Mängelquoten steigen erneut, Tesla enttäuscht

TÜV-Report: Mängelquoten steigen erneut, Tesla enttäuscht

Michael Neißendorfer  —  

Der technische Zustand des Pkw-Bestands verschlechtert sich mit steigendem Alter der Fahrzeugflotte. Besonders enttäuschend schneidet Tesla ab.

Cover Image for Günstige E-Autos: Hyundai Inster gewinnt im ADAC-Test

Günstige E-Autos: Hyundai Inster gewinnt im ADAC-Test

Michael Neißendorfer  —  

Elektrische Kleinwagen haben sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert und werden immer alltagstauglicher, wie ein Test des ADAC zeigt.

Cover Image for Renault und Nissan prüfen Neustart der Allianz

Renault und Nissan prüfen Neustart der Allianz

Sebastian Henßler  —  

Die Allianz von Renault und Nissan könnte vor einem Neustart stehen. Personalwechsel, Verluste und strategische Zwänge öffnen Raum für neue Kooperationen.

Cover Image for Xiaomi produziert 500.000 E-Autos in 21 Monaten

Xiaomi produziert 500.000 E-Autos in 21 Monaten

Sebastian Henßler  —  

Xiaomi überschreitet in rasantem Tempo 500.000 produzierte E-Autos und kommt dem Jahresziel von 350.000 Auslieferungen bereits sehr nahe.

Cover Image for ADAC: Elektrosmog stellt in E-Autos keinerlei Gefahr dar

ADAC: Elektrosmog stellt in E-Autos keinerlei Gefahr dar

Daniel Krenzer  —  

Elektrosmog ist dem ADAC zufolge genauso ein nicht haltbares Argument gegen E-Autos wie viele andere auch.

Cover Image for Hyundai: Kunden sind nicht bereit für E-Auto-Tempo

Hyundai: Kunden sind nicht bereit für E-Auto-Tempo

Sebastian Henßler  —  

Hyundais Europa-Strategie setzt auf Vielfalt aus Verbrenner, Hybrid und Elektro, da globale Märkte unterschiedlich ticken und Flexibilität verlangen.