Eine aktuelle, groß angelegte Untersuchung des ADAC zeigt: Elektrosmog in Elektroautos ist nachweislich kein gesundheitliches Risiko. In der Studie wurden mehr als 975.000 Einzelmessungen vorgenommen, verteilt auf Elektroautos und Elektromotorräder. Gemessen wurde nicht nur im Labor, sondern auch unter realen Fahrbedingungen – auf Rollenprüfständen, Teststrecken und bei echten Straßenfahrten.
Untersucht wurden dabei statische, niederfrequente und hochfrequente elektromagnetische Felder. Besonders die niederfrequenten Felder, die etwa durch den Elektromotor, das Bordnetz oder das Laden entstehen, standen im Fokus. Die Ergebnisse sind beruhigend: Selbst wenn an einzelnen Stellen kurzfristig Spitzen gemessen wurden – zum Beispiel beim Starten, Bremsen oder durch die Sitzheizung – lagen alle Werte deutlich unter den internationalen Grenzwerten. Auch die für den Körper inneren Basisgrenzwerte wurden selbst bei diesen kurzzeitigen Spitzenbelastungen nicht überschritten.
Interessanterweise wurden die höchsten Feldstärken vor allem im Bereich der Füße von Fahrer und Beifahrer gemessen – dort, wo die Hochvoltkabel verlaufen. Dennoch zeigten Simulationen mit anatomischen Körpermodellen: Selbst für besonders empfindliche Personen, etwa mit medizinischen Implantaten oder Schwangere, ergibt sich keinerlei gesundheitliches Risiko. Die Messungen deckten elf batterieelektrische Pkw und zwei Plug-in-Hybride ab – im Vergleich war auch ein Verbrenner mit dabei – und zudem vier Elektromotorräder. Das sorgt für eine breite Datenbasis, die über einzelne Fahrzeugtypen hinausgeht.
Noch weniger Strahlung wäre leicht möglich
Für die Elektromobilität liefert diese Studie eine wichtige wissenschaftliche Absicherung. Die auch in Gruppen von Elektroauto-Gegnern gerne geteilten und ausgeschlachteten Sorgen vor gesundheitsschädlichem Elektrosmog lassen sich damit klar entkräften. Das sollte das Vertrauen potenzieller Käufer stärken, die bisher wegen einer möglicher Strahlungsbelastung noch zögerten.
Gleichzeitig schlägt der ADAC Verbesserungen vor: Schon in der Entwicklungsphase von E-Autos sollte die elektromagnetische Verträglichkeit stärker berücksichtigt werden. Durch optimierte Kabelführung, geschickte Anordnung stromführender Bauteile und realitätsnähere Messmethoden bei der Zulassung könnten Feldstärken weiter gesenkt werden.
Als Argument gegen die Elektromobilität taugt Elektrosmog aber nicht im geringsten. Für Fahrerinnen und Fahrer ist das eine sehr gute Nachricht: Elektroautos sind nicht nur emissionsarm, sondern auf Basis dieser Daten auch elektromagnetisch zuverlässig verträglich und liegen im selben Bereich, wie auch andere Transportmittel wie Züge und U-Bahnen.
Quelle: ADAC – E-Autos: Gesundheitsgefahr durch Elektrosmog?







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