In den ersten neun Monaten des Jahres stieg die Zahl der Neuzulassungen von Transportern in der EU um 8,5 Prozent auf insgesamt 1.170.310 Einheiten. Alle vier wichtigen Märkte trugen zu diesem Wachstum bei. Spanien verzeichnete mit einem Plus von 16,7 Prozent die stärkste Zunahme, gefolgt von Deutschland mit 8,2 Prozent, Italien mit 7,3 Prozent und Frankreich mit 5,8 Prozent. Was sich allerdings auch zeigt, die Elektrifizierung, sowohl bei Transportern als auch bei Lkws und Bussen, ist eher verhalten.
Die aktuellen Zahlen stammen von der European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA). Dies ist der in Brüssel ansässige Branchenverband von 15 führenden Herstellern von Autos, Transportern, Lastwagen und Bussen in Europa. Zu den Mitgliedern des Bereichs Nutzfahrzeuge der ACEA gehören DAF Trucks, Daimler Truck, Ford Trucks, die Iveco Group, MAN Truck & Bus, Scania, Volkswagen Nutzfahrzeuge und die Volvo Group.
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Elektrifizierung im Transport-Sektor
Diesel war bei neuen Transportern in der EU weiterhin die bevorzugte Antriebsart. Die Verkäufe stiegen um 10,6 Prozent auf 989.975 Einheiten, was einen stabilen Marktanteil von 84,6 Prozent bedeutet. Benzinbetriebene Modelle legten um 7,5 Prozent zu und machten 6,1 Prozent des Marktes aus. Die Nachfrage nach elektrisch aufladbaren Transportern ging um 12,8 Prozent zurück, ihr Marktanteil sank von 7,1 Prozent im Vorjahr auf 5,7 Prozent. Hybrid-Elektro-Transporter verzeichneten ein Minus von 4,3 Prozent und stellten 2 Prozent des Gesamtmarktes dar.
Blicken wir im Detail auf die Zulassungszahlen. Hier zeigt sich, dass in absoluten Zahlen die höchsten Einschnitte in Deutschland zu verzeichnen waren. Konnte man im gleichen Zeitraum 2023 noch auf 17.354 zugelassene E-Transporter blicken, waren es 2024 nur noch 10.636 Einheiten – was einem Rückgang von 38,7 Prozent entspricht. Ebenfalls sind Rückgänge bei Hybrid-Transportern (-14,6 Prozent) zu verzeichnen. Bei Diesel-Transportern wuchs der Anteil aber deutlich, absolut betrachtet von 161.771 auf 184.239 Einheiten (+13,9 Prozent).
Italien (-53,4 Prozent) und Spanien (-26,5 Prozent) verzeichneten als zwei weitere der vier stärksten Märkte einen deutlichen Rückgang bei Elektrotransportern. In Frankreich wuchs der Absatz von E-Transportern leicht, um 9,3 Prozent von 18.439 auf 20.163 Einheiten. Ansonsten waren stark wachsende Länder im E-Absatz in Hinblick auf absolute Zahlen betrachtet im Bereich von unter 1000 Einheiten angesiedelt.
Lkw: Zulassungsrückgang bei allen Antriebsarten
Im Gegensatz dazu gingen die Neuzulassungen von Lkw in der EU um 7,5 Prozent auf 249.708 Einheiten zurück. Der Rückgang wurde vor allem durch einen Einbruch bei schweren Lkw um 9,5 Prozent verursacht. Mittelgroße Lkw verzeichneten hingegen ein kleines Plus von 3 Prozent. Spanien und Italien blieben im positiven Bereich mit Zuwächsen von 12 Prozent und 2,1 Prozent. Diese Anstiege konnten die Rückgänge in Deutschland (-7 Prozent) und Frankreich (-4,3 Prozent) jedoch nicht ausgleichen.
Bei den Lastwagen dominierte Diesel in den ersten neun Monaten ebenfalls. 95,3 Prozent der Lkw-Neuzulassungen entfielen auf Dieselmotoren, trotz eines Rückgangs von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl neu zugelassener elektrisch aufladbarer Lastwagen fiel um 6,6 Prozent. Ihr Marktanteil blieb stabil bei 2,2 Prozent. Das Wachstum war länderspezifisch unterschiedlich: In Deutschland (+56,8 Prozent) und Dänemark (+22,3 Prozent) nahmen die Zahlen zu, während sie in Frankreich (-58,4 Prozent) und den Niederlanden (-52,7 Prozent) deutlich sanken.
Blickt man lediglich auf die Elektrifizierung der Lkw ist es spannend zu sehen, dass die Zulassungszahlen mittelgroßer Lkw in der EU um 25,9 Prozent von 4205 auf 3116 gesunken ist, hingegen der Absatz schwerer Elektro-Lkw deutlich anstieg. Hier steigerte sich der Absatz um 41,2 Prozent von 1695 auf 2394 Einheiten. Treiber war hier auch Deutschland, das seine Zulassungen von 376 auf 780 Einheiten steigern konnte und somit das größte Zulassungswachstum für sich beanspruchte.
Zulassungen von E-Bussen wachsen überdurchschnittlich gut
Der Absatz von Bussen stieg in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf insgesamt 27.400 Einheiten. Alle großen Märkte entwickelten sich positiv. Besonders starke Zuwächse verzeichneten Spanien (+21,8 Prozent) und Italien (+21 Prozent).
Der Markt für elektrisch aufladbare Busse wuchs von Januar bis September um 28,7 Prozent. Ihr Marktanteil stieg von 14,3 Prozent auf 15,9 Prozent. Deutschland wurde zum volumenmäßig größten Markt mit einem Anstieg von 11,4 Prozent – von 519 auf 568 Einheiten. Italien legte um 72,9 Prozent zu und wurde der drittgrößte Markt. Der französische Markt schrumpfte um 10,8 Prozent, registrierte aber dennoch 514 Einheiten. Hybrid-Elektro-Busse verloren 13,2 Prozent Marktanteil und machten nun 9,5 Prozent aus. Dieselbusse verzeichneten einen Zuwachs von 19,4 Prozent und erhöhten ihren Marktanteil auf 66,6 Prozent, ein Plus von 1,9 Prozentpunkten.
Quelle: acea – New commercial vehicle registrations: vans +8.5%, trucks -7.5%, buses +16% in the first three quarters of 2024 & Statistik