Tesla: Weniger Extras, dafür geringerer Preis beim Model Y?

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Es deutet sich möglicherweise eine neue Sparversion des Model Y an. Tesla arbeitet laut Hinweisen in der Software an einem günstigeren Ableger mit deutlich reduzierter Ausstattung. Ein Sicherheitsforscher, bekannt als „Green“, berichtet von Merkmalen, die in der Firmware bereits angelegt sein sollen. Das Ziel lautet Kosten senken und den Einstiegspreis drücken, ohne ein komplett neues Auto zu entwickeln.

Das E-Mobilitätsportal Electrek hatte zuvor beschrieben, dass Tesla ursprünglich ein Modell unter 25.000 US-Dollar (ca. 21.300 Euro) geplant hatte und nun stattdessen ein bestehendes Modell vereinfacht. Ein ähnlicher Ansatz kam bereits in Mexiko zum Einsatz, wo der Model-3-Einstieg mit Stoffbezügen statt Ledersitzen auskam.

Im Mittelpunkt stehen Streichungen bei Komfort, Optik und Peripherie. Green nennt eine nicht beheizte Rückfahrkamera. Er spricht zudem von einem auf „Essential“ reduzierten Audio-System. Hintere Luftausströmer an der Mittelkonsole fehlen demnach ebenso. Ein Glasdach sei nicht vorgesehen. Reifendruckanzeigen sollen in dieser Variante ebenfalls entfallen – was allerdings nicht mit einer seit 2014 geltenden EU-Pflicht vereinbar wäre. Außenspiegel klappen nicht elektrisch an. Elektrische Sitzverstellungen bleiben auf eine Achse beschränkt. Ambiente-Licht bleibt außen vor.

Weitere Punkte betreffen Karosserie und Innenraumdetails. Eine vereinfachte Frontpartie ist vorgesehen. Die Beleuchtung im Innenraum konzentriert sich laut Fund auf den Fußraum. Ein Display in der zweiten Reihe ist nicht vorgesehen. Türbeleuchtung taucht nicht auf. Der Dachhimmel soll als einfache Glasfaser-Lösung kommen. Fahrwerkskomponenten erscheinen in vereinfachter Form. Räder in 18 Zoll sind ebenfalls simpler ausgeführt.

Tesla: Weniger ist mehr – die Logik hinter dem abgespeckten Model Y

Der Ansatz zielt auf weniger Bauteile, kürzere Montagezeiten und geringeren Materialeinsatz. Geringere Vielfalt bei Modulen und Zierleisten senkt Komplexität. Wegfallende Komfortelemente verschlanken Kabelbäume und Steuergeräte. Vereinfachte Sitze sparen Motoren, Schalter und Verkleidungen. Keine elektrisch anklappbaren Spiegel bedeuten weniger Mechanik. Eine nicht beheizte Rückfahrkamera spart Heizelemente und Ansteuerung. Der Verzicht auf ein Glasdach verringert Gewicht und Kosten für Glas, Dichtungen und Montage.

Erfahrungen aus dem mexikanischen Markt liefern ein Beispiel für diese Logik. Dort bot Tesla den Einstieg beim Model 3 mit Stoff statt Leder an, also mit einfacherem Interieur bei unverändertem Grundlayout. Die mögliche Y-Variante folgt demselben Muster: bekannte Plattform, reduziertes Paket, klarer Fokus auf Preis. Händlernetze und Serviceabläufe profitieren von Bauteilgleichheit, während Einkauf und Produktion die Einsparungen heben.

Unklar bleibt der Zeitplan, auch die Märkte sind offen. Preisangaben liegen nicht vor. Das Paket befindet sich nach aktuellem Kenntnisstand im Stadium der Vorbereitung in der Software, was Spielraum für Änderungen lässt. Regionale Regeln könnten Anpassungen erzwingen. Ein Beispiel dafür wäre die Reifendruckkontrolle, die wie bereits erwähnt in einzelnen Ländern verpflichtend ist. Tesla kann Funktionsumfänge je nach Markt zuschneiden und so auf Vorgaben reagieren.

Für Käufer:innen zählt am Ende der Kompromiss zwischen Preis und Ausstattung. Kund:innen, die auf Glasdach, Ambiente-Licht oder erweiterte Sitzmotoren verzichten können, erhalten ein günstigeres Angebot. Andere legen Wert auf Komfortdetails und greifen zu höheren Linien. Ein Einstieg unterhalb der heutigen Varianten vergrößert die Preisspreizung innerhalb der Baureihe.

Quelle: heise.de – In Tesla-Firmware entdeckt: So könnte ein mögliches Billigmodell aussehen

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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