Telekom nimmt Tesla aus dem Dienstwagenangebot

Telekom nimmt Tesla aus dem Dienstwagenangebot
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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Immer mehr Unternehmen in Deutschland verabschieden sich von Tesla als Dienstwagenanbieter. Nach Rossmann und SAP hat nun auch mit der Telekom einer der größten Flottenbetreiber entschieden, keine neuen Modelle des US-Autobauers mehr einzuflotten. Die Telekom hat rund 18.000 Autos im Fuhrpark. Lange galt der Konzern als Pionier bei der Nutzung von Elektroantrieben. Schon 2019 fuhren erste Tesla-Modelle im Fuhrpark des Unternehmens. Ausschlaggebend war damals vor allem die hohe Reichweite der E-Autos, die im Alltag einen Vorteil gegenüber anderen Marken bot. Schwächen wie ein begrenzter Service oder eine direkte Kommunikation zwischen Hersteller und Fahrern wurden dafür in Kauf genommen.

Heute reicht dieser Bonus nicht mehr aus. Laut Telekom-Flottenchefin Olga Nevska war das Interesse unter den Mitarbeitenden zuletzt zu gering, wie die Automobilwoche berichtet. Die Fahrzeuge bleiben zwar weiterhin in der Flotte, doch neue Bestellungen gibt es nicht mehr. Stattdessen überprüft das Unternehmen regelmäßig die Angebote und sortiert aus, was nicht mehr passt. Neben der Nachfrage zählen auch der Preis und ein funktionierender Kundenservice zu den Auswahlkriterien.

Gerade bei Servicefragen komme Tesla häufig schlecht weg. Bundesweit gibt es nur wenige Dutzende Standorte, an denen Reparaturen möglich sind. Zwar bietet das Unternehmen mobile Hilfe bei kleineren Problemen an, doch das reicht vielen Flottenverantwortlichen nicht. In großen Konzernen zählt, wie zuverlässig ein Anbieter bei Wartung und Reparatur reagiert – und wie schnell betroffene Autos wieder einsatzbereit sind. Auch die Preisgestaltung sorgt für Unsicherheit. Tesla hatte die Kosten für Neuwagen in den vergangenen Jahren mehrfach stark gesenkt. Wer vorher gekauft hatte, musste dadurch hohe Wertverluste hinnehmen. Für gewerbliche Nutzer, die auf stabile Restwerte angewiesen sind, wurde das zum Problem.

Beim Auto-Abo-Anbieter Finn etwa führte diese Entwicklung zu einem herben finanziellen Rückschlag. Sinkende Wiederverkaufspreise belasteten die Bilanz mit rund 60 Millionen Euro. Inzwischen bietet das Unternehmen keine Tesla-Modelle mehr an. Laut Finn-Flottenchef Jürgen Lobach könnte sich das wieder ändern – vorausgesetzt, Tesla garantiert künftig eine bessere Preisstabilität. Auch SAP hat Konsequenzen gezogen. Der Softwarekonzern verzichtet inzwischen vollständig auf Modelle des kalifornischen Herstellers. Stattdessen setzen viele Firmen inzwischen auf andere Anbieter, deren Modelle im Alltag einfacher zu betreuen sind und die besser zu internen Abläufen passen.

Ein zusätzlicher Faktor belastet die Marke: das öffentliche Auftreten von Elon Musk. Seine Aussagen sorgen zunehmend für Diskussionen in der Geschäftswelt. Rossmann reagierte bereits im vergangenen Jahr und strich Tesla aus dem Angebot. Andere Firmen ziehen ähnliche Schritte in Betracht. Laut einer aktuellen Umfrage der Deutschen Automobil Treuhand denken über ein Drittel der befragten Fuhrparkverantwortlichen über einen Ausstieg aus der Zusammenarbeit mit Tesla nach. In einigen Fällen möchten Mitarbeitende ihre Dienstwagen sogar freiwillig zurückgeben.

Damit verliert Tesla zunehmend den Anschluss im hart umkämpften Flottengeschäft. Unternehmen fordern Planbarkeit, Service vor Ort und stabile Werte. Solange der Hersteller hier keine überzeugenden Lösungen bietet, dürften weitere Absagen folgen.

Quelle: Automobilwoche – Exklusiv: Darum streicht die Telekom Tesla von der Liste

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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