Eine aktuelle Analyse von Charge France vergleicht reine Elektroautos, Plug-in-Hybride und E-Autos mit Range-Extender. Grundlage sind Markt- und Nutzungsdaten, Berechnungen zu Gesamtkosten sowie eine Bewertung der CO₂-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus. Ergänzt wird dies durch Szenarien für Ladeinfrastruktur und Strommix bis 2030. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass E-Autos in den meisten Alltagsszenarien die Nase vorn haben. Kosten, Reichweite, CO₂-Bilanz und Infrastruktur sprechen zunehmend für den rein elektrischen Weg, auch wenn die Alternativen in einzelnen Nischen Vorteile bieten können.
Zunächst macht die Studie deutlich, dass sich die drei Konzepte klar unterscheiden. E-Autos fahren ausschließlich mit Strom, Plug-in-Hybride kombinieren Batterie und Verbrenner, während E-Autos mit Range-Extender kleine Motoren nutzen, die einen Generator zur Stromerzeugung antreiben. Damit stehen Flexibilität und Reichweite im Vordergrund, doch Charge France zeigt: In der Summe überwiegen die Stärken der reinen Elektroantriebe.
Kosteneinsparungen sprechen klar fürs Elektroauto
Ein zentraler Punkt sind die Kosten. Laut Analyse liegt der Verbrauch eines E-Autos im D-Segment bei rund 17,4 kWh pro 100 km, was bei einem gemischten Strompreis von 0,38 Euro pro kWh etwa 6,60 Euro pro 100 km bedeutet. Ein vergleichbarer Plug-in-Hybrid kommt bei realistischen 50 Prozent elektrischem Fahranteil dagegen auf 4,8 Liter Benzin plus 17,4 kWh Strom, was die Kosten deutlich steigen lässt. Über fünf Jahre ergibt sich so ein Vorteil von 9300 Euro bei überwiegendem Laden zu Hause und sogar 10.100 Euro bei Nutzung von Schnellladern, verglichen mit einem Plug-in-Hybrid.
Hinzu kommen geringere Wartungsausgaben: Ölwechsel entfallen, Bremsen halten länger, und die Zahl der Verschleißteile ist geringer. Für Vielfahrer zeigt die Studie am Beispiel von Uber-Fahrern, die täglich etwa 250 km zurücklegen, ein monatliches Einsparpotenzial von rund 300 Euro durch den Umstieg auf ein Elektroauto. Wer zusätzlich zu Hause oder am Arbeitsplatz laden kann, senkt die laufenden Kosten noch stärker. Damit Kosten aber nicht isoliert betrachtet werden, richtet die Studie den Blick direkt auf die Ladeinfrastruktur, denn erst sie entscheidet, wie praktisch sich der Vorteil nutzen lässt.
Hier zeigt sich, dass Schnelllader immer dichter verfügbar sind. Europa zählt inzwischen über eine Million öffentliche Ladepunkte, ergänzt durch geschätzt sieben bis acht Millionen private Ladepunkte in Haushalten und Unternehmen. In Frankreich kommt im Schnitt ein Ladepunkt auf zwölf E-Autos, in Deutschland liegt das Verhältnis bei eins zu 21. 58 Prozent der Bevölkerung leben bereits in maximal einem Kilometer Entfernung zu einer Ladesäule.
Neue Stationen liefern heute Ladeleistungen von 150 kW und mehr, wodurch sich die Zeit zum Laden auf 80 Prozent bereits auf 15 bis 30 Minuten verkürzt hat. Mit 800-Volt-Technik und kommenden Megawatt-Ladern soll dieses Zeitfenster künftig auf rund 10 Minuten sinken. Betreiber investieren zudem in Komfort: Lader stehen direkt vor Supermarkt-Eingängen, an Autobahnraststätten oder bieten Lounges mit WLAN und Arbeitsplätzen.
Digitale Funktionen verbessern das Nutzererlebnis zusätzlich. Plug & Charge ermöglicht das automatische Starten des Ladevorgangs ohne App oder Karte, manche Netze setzen sogar auf Kennzeichenerkennung. Damit werden Ladepausen einfacher und kalkulierbarer – ein Aspekt, der unmittelbar mit der Frage nach Reichweite verknüpft ist.
Reichweite im Wandel. Reichweitenangst kein Thema mehr.
Reichweite gilt weiterhin als emotionales Thema. Die Untersuchung betont jedoch, dass neue Modelle im Jahr 2024 im Schnitt bereits 544 Kilometer Reichweite bieten, womit der deutsche Durchschnittspendler fast zwei Wochen lang auskommt. Fortschritte bei Akkutechnik, Aerodynamik und Wärmepumpen senken den Energieverbrauch deutlich. Ein D-Segment-E-Auto kommt im Durchschnitt mit 17,4 kWh pro 100 km aus, während ein vergleichbarer Plug-in-Hybrid bei realistischem Nutzungsprofil fast 40,4 kWh pro 100 km verbraucht – davon rund 4,8 Liter Kraftstoff.
Auch das Fahrprofil spricht für das Elektroauto. Der europäische Durchschnitt liegt bei rund 13.200 Kilometern pro Jahr, was meist mit wenigen Ladevorgängen pro Woche abgedeckt wird. Die meisten täglichen Strecken liegen weit unter 50 Kilometern. Für Langstrecken reichen geplante Stopps am Schnelllader: Heute dauert ein Ladehalt von 10 auf 80 Prozent je nach Modell 15 bis 30 Minuten, perspektivisch sinkt dieser Wert mit 800-Volt-Technik auf 10 Minuten.
Am Ende verweist die Analyse auf die Perspektive des Alltags. Charge France zeigt, dass bereits heute in Europa bei rund 75 Prozent aller verkauften Autos die Gesamtkosten über fünf Jahre für ein Elektroauto günstiger ausfallen als für Plug-in-Hybride, Range-Extender oder Verbrenner. Bis 2028 soll dieser Anteil sogar auf 91 Prozent steigen. Damit deckt der reine Elektroantrieb immer mehr Anwendungsfälle ab.
Auch die Umweltbilanz spricht für diese Richtung. Über den gesamten Lebenszyklus verursacht ein D-Segment-E-Auto in Europa durchschnittlich 75 Gramm CO₂ pro Kilometer, während ein Plug-in-Hybrid bei realistischem Nutzungsprofil auf 86 Gramm und ein Range-Extender auf 111 bis 170 Gramm kommt. Der Vorsprung der E-Autos wächst weiter, je stärker die Stromerzeugung dekarbonisiert wird.
Der eigene Alltag steckt den Rahmen bei der Wahl des Antriebs
Für den Alltag bedeutet das: Wer kurze Strecken fährt und Zugang zu Strom hat, spart klar bei Betriebskosten. Wer regelmäßig Langstrecken fährt, erreicht mit Schnellladern nach 15 bis 30 Minuten Ladezeit zuverlässig sein Ziel – ab 2030 soll dieses Zeitfenster auf etwa 10 Minuten sinken. Plug-in-Hybride lohnen nur, wenn konsequent geladen wird, Range-Extender bleiben im europäischen Umfeld eine Übergangslösung.
Die Richtung ist eindeutig: Mit wachsender Modellvielfalt, fallenden Batteriepreisen und besserer Infrastruktur verschiebt sich der Markt Schritt für Schritt hin zum reinen Elektroauto.
Quelle: Charge France – Per Mail