Stellantis bringt Wasserstoff-Transporter noch 2021

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Stellantis

Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Bei Stellantis gewinnt der Wasserstoff an Bedeutung. Der Konzern hat angekündigt, noch in diesem Jahr drei E-Transporter mit einem Brennstoffzellen-System anzubieten, das WLTP-Reichweiten von über 400 Kilometern ermöglichen soll. Konkret handelt es sich um die nahezu baugleichen Opel Vivaro, Peugeot Expert und Citroën Jumpy. Anstelle der bis zu 75 kWh großen Batterie sind im Unterboden der Fahrzeuge drei Wasserstoff-Tanks verbaut, die insgesamt 4,4 Kilo Wasserstoff speichern können.

Die Brennstoffzellen-Systeme stammen von Symbio, dem 2019 gegründeten Joint Venture von Faurecia und Michelin, und sollen vorne über dem E-Motor verbaut werden. Sie leisten 45 kW und damit weniger als der Motor eigentlich benötigt. Der Rest kommt aus einer Puffer-Batterie. Der 10,5 kWh große Akku ist unter den Vordersitzen verbaut und soll im Normtest für bis zu 50 Kilometer reichen. Im Gegensatz zu Plug-in-Hybriden soll der Akku aber mit bis zu 11 kW geladen werden können. Das entspräche einer Ladezeit von etwa einer Stunde.

Den Vortrieb soll der bereits bekannte 100-kW-Antrieb von Vitesco übernehmen. Stellantis gibt an, dass die Brennstoffzelle „genug Leistung für kontinuierliches Autobahn-Tempo“ bieten soll. Die Batterie soll nur bei höherem Leistungsbedarf zusätzlich Strom an dem Motor liefern – und in der Kaltstart-Phase bis zur optimalen Temperatur der Brennstoffzelle.

Gegenüber einem Range-Extender mit weniger Leistung und größerer Batterie erreiche man mit diesem Konzept die bessere Performance, so Carla Gohin, Senior Vice President für Forschung und Innovation bei Stellantis. Man habe das Beste aus zwei Welten in einem Konzept vereint. Über 80 Prozent der Kunden würden nicht mehr als 200 Kilometer am Tag fahren, heißt es, knapp die Hälfte nie mehr als 300 Kilometer. Nur eine Restklientel habe höhere Anforderungen.

Gebaut werden die Brennstoffzellen-Transporter bei „Opel Special Vehicles“. Zum einen sind die Rüsselsheimer innerhalb der PSA-Gruppe für die Wasserstoff-Aktivitäten verantwortlich – zum anderen wird die Kleinserie im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie mit 5,7 Millionen Euro von der Bundesregierung gefördert. Wie viele Exemplare entstehen sollen, gibt Stellantis noch nicht bekannt.

Die Transporter selbst sollen bis zu 6,1 Kubikmeter Ladevolumen und 1,1 Tonnen Zuladung bieten. Wie Vivaro-e und Zafira-e Life sollen auch die Brennstoffzellen-Varianten auf eine Anhängelast von 1000 Kilo kommen. Im Gegensatz zu den Batterie-Varianten gibt es den Wasserstoff-Antrieb nicht als Kurz-Version, sondern nur in den Längen 4,96 oder 5,30 Meter.

Quelle: stellantis.com / electrive.net

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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denkt!:

co2 steht erwiesenermaßen NICHT im direkten zusammenhang mit dem klimawandel!

Daniel W.:

Nachtrag 3:

Der Batterie-Lieferant des H2-Lkws von Hyundai (Akasol) hat eine leichte Batterie für große E-Fahrzeuge im Angebot – 98 kWh mit 535 kg – eine 550-kWh-Batterie für einen E-Lkw mit 400 km Reichweite würde ca. 3.000 kg wiegen.

Die 1.000-kWh-Batterie würde damit nur ca. 5.460 kg wiegen – wieder 1 Tonne weniger.

Mark Müller:

Nur weil Sie nicht alles verstehen oder nachvollziehen können, hat noch gar niemand gelogen.
Es gibt zahlreiche unterschiedliche CO2-Rechnungen für ein Fahrzeug, die einfach verschiedene Faktoren mit berücksichtigen. Man kann z.B. die CO2-Erzeugung über die ganze Lebenszeit anschauen, von der Produktion des Fahrzeugs bis zum Recycling und inkl. Bereitstellung der Energie. In diesem Fall produziert auch ein Wasserstoff-Fahrzeug CO2; nicht so viel, wie ein Batterie-Fahrzeug, weil bei diesem das CO2 für die Produktion der sehr energieintensiven Batterie dazu kommt. Aber es gibt auch andere sinnvolle Rechnungen; man muss immer die Details lesen.
Zu den Stückzahlen: Am 4. Oktober wurden die ersten 7 Stück in Luzern ausgeliefert (inkl. Farbe und Beschriftung für die verschiedenen Spediteure). Dazu gibt es News-Berichte und Fotos.
Gemäss einem NZZ-Artikel vom 26.3.2021 waren per März dieses Jahres 46 Fahrzeuge in der Schweiz im Einsatz und hatten zusammen 373’000 Kilometer zurückgelegt. Geplant ist der Einsatz von 1’600 schweren LKW bis 2025.

Daniel W.:

Nachtrag 2:

Laut Migros soll er nur 7 kg H2 auf 100 km verbrauchen – weniger als der Hersteller angibt – wer hat die richtigen Zahlen und wer soll hier verdummt werden?

Wasserstoff-LKW.

Anzahl der LKW: Drei Hyundai XCient Fuel Cell werden diesen Herbst in Betrieb genommen, weitere folgen 2021.

Verbrauch: etwa 7 kg Wasserstoff/100 km

CO2-Emissionen: bis zu 80% weniger als ein herkömmliches Dieselfahrzeug

Reichweite: 400 km.

(Quelle: migros.ch)

Woher kommen die 20% (oder mehr) CO2 beim Wasserstoff?

Migros und Hyundai – wer ist jetzt „Baron von Münchhausen“?

Daniel W.:

Nachtrag:

Der Hyundai H2-Lkw braucht ca. 8,6 kg H2 auf 100 km, also 473 kWh Strom für die Elektrolyse, wäre die 3- bis 4-fache Strommenge wie ein rein-elektrischer Lkw.

Der Motor hat eine Leistung von 350 kW und das System wird ergänzt von einer 73,2 kWh-Batterie. Die 34,5 kg Wasserstoff an Bord des Lkw ermöglichen je nach Einsatz eine Reichweite von ca. 400 km.

(Quelle: hyundai-hm.com)

Dazu braucht er auch noch eine 73,2-kWh-Batterie. H2-Tankgewicht etwa 500 kg (oder mehr) entspricht einer 78-kWh-Batterie (Tesla) und schon sind wird bei über 150 kWh. Es fehlt noch das Gewicht der kompletten Brennstoffzellenanlage.

Daniel W.:

Der H2-Lkw braucht mehr Platz, bei Hyundai ist das hinter der Fahrerkabine, also muss auch der H2-Lkw länger werden, wenn er kein Volumen verlieren will.

Immer wieder kommt das Argument mit dem Gewicht – aber die Brennstoffzellenanlage ist kein Leichtgewicht, sie dürfte dem Gewicht eines Dieselmotors entsprechen, denn zu den Brennstoffzellen kommen auch noch die erforderlichen Nebenaggregate.

Toyota bietet Brennstoffzellenmodule für den stationären Bereich an und die wiegen mit Nebenaggregaten etwa 250 kg bei 60 oder 80 Kilowatt Leistung.

250 kg entspricht einer 34- bzw. 39-kWh-Batterie (Audi e-tron bzw. Tesla).

Die H2-Tanks (700 bar) sind einerseits teuer und mit ca. 80-100 kg (11-15kWh-Batteriegewicht) bei einem Auto keine Leichtgewichte, bei Lkws mal Faktor 6 (mindestens).

Den aufwändigen Leichtbau brauchen beide (H2- und rein-elektrische) Lkws, um genug Nutzlast zu haben, hier hat der H2-Lkw also keinen Vorteil.

Mit fehlt noch das Gewicht der kompletten Brennstoffzellenanlage für einen Lkw.

Daniel W.:

Die Schweiz hat einen Strom-Mix mit 19% Kernkraft (Umweltgefahr rund 1 Mio. Jahre) und wenn Migros 100% Wasserkraft verwendet, dann müssen Andere den Atomstrom verwenden.

Wenn in Zukunft alle Lkws und Autos in der Schweiz einen Elektromotor haben, dann wird auch die Schweiz das Problem des fehlenden Ökostroms bekommen und es würde sich die Stromverschwendung mit den sehr teueren H2-Fahrzeugen rächen.

Strauss:

Nein,weil ein Techniker weiss , dass die Zukunft beim H2 Antrieb beim Schwerverkehr liegt. Daniel, Tesla braucht dich nicht zum Fahrzeuge zu bauen.
Die wissen, dass um kein Lade Volumen und Gewicht verloren geht, beim E LKWdie Geamtlänge des Zuges länger werden muss. Sie haben den Antrag selber gestellt.
Die E Motoren sind immer gleich gross egal ob direkt von der Batterie gespeist oder über die Brennstoffzelle.Deshalb geht es nicht darum , aber über die Akkus.
Die mit 6500 Kg sperrigem Gewicht kann auch Tesla nicht verschweigen.

Daniel W.:

Ich habe mir den Aufbau der E-Transporter angesehen – rein elektrische und die Wasserstoffvariante – da ist Motor und Antrieb vorne, hinten nur die 2 Räder, siehe Durchsichtbilder:

1) In der Stellantis PDF-Datei, Link unterhalb dieses Artikels

2) https://www.mercedes-benz.de/vans/de/vito/e-vito-panel-van

Mark Müller:

Das ist weniger als die aktuelle Förderung von 1000 BEV.
Also ein Tropfen im Vergleich zu z.B. dem, was z.B. der amerikanische Hersteller Tesla für seine BEV in Deutschland vom deutschen Steuerzahler kassiert.

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