Vergangenes Jahr haben wir über die hundertprozentige Bekenntnis zur Elektromobilität bei IKEA berichtet. Eines der Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie „People & Planet Positive“ ist es die Treibhausgas-Emissionen resultierend aus dem Transport von Kunden und Mitarbeitern und aus Kundenlieferungen im Vergleich zu 2016 um 50 Prozent absolut zu senken. Man hat sich auf die Fahne geschrieben bis 2025 jeden Artikel weltweit per Elektrofahrzeug auszuliefern.
Gestartet ist die Umstellung auf 100% Auslieferung mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen in fünf Städten – New York, Los Angeles, Paris, Amsterdam und Shanghai – welche bereits bis 2020 vollkommen emissionsfrei ausliefern sollen.
Mitte Januar 2019 hat Shanghai dieses Ziel bereits erreicht. So teilte IKEA Shanghai mit, dass man bereits heute, in der Shanghaier Innenstadt alle Auslieferungen nun mit einem Elektrofahrzeug durchführe.
“Wir wollten uns und andere herausfordern, und Shanghai ist eine der größten Städte der Welt. Wine Stadt, die mit Luftverschmutzung zu kämpfen hat, genau das Problem, das wir zu lösen versuchen, schien ein perfekter Ausgangspunkt zu sein.” – Angela Hultberg, Verantwortlich für nachhaltige Mobilität bei der Ingka Group
Lokale Partnerschaften führen zum Erfolg
In Shanghai arbeitet Ikea mit einem lokal ansässigen Lager- und Distributionsunternehmen, Beiye New Brother Logistics Co. zusammen, um das selbstgesteckte Ziel zu erreichen. IKEA hat hierbei seinen Plan durch lokale Partnerschaften zur Beschaffung von Fahrzeugen und den Aufbau einer ausreichenden Ladeinfrastruktur erfolgreich umgesetzt.
Ein wesentlicher Teil dieses Veränderungsprozesses war die Partnerschaft mit DST, einem in Shenzen ansässigen Unternehmen, das Elektrostapler und Lieferwagen vermietet. DST verwaltet über 16.000 Logistikfahrzeuge wie Lastwagen und verfügt über Tausende von Ladestationen in Großstädten wie Shanghai. New Brother, der Logistikpartner von Ikea in China, hat ebenfalls eine Handvoll Elektro-LKWs gekauft.
Ein Blick auf den Ladesäulenausbau bei IKEA offenbart, dass nach der jüngsten Infrastruktur-Offensive 37 der 53 Ikea-Filialen in Deutschland mit entsprechenden Ladevorrichtungen ausgestattet sind. Weitere sollen folgen.
IKEA gab im Zusammenhang mit der Umstellung auf 100% E-Mobilität zu verstehen, dass Lieferwagen und Lastkraftwagen natürlich entscheidend sein werden, aber man erforscht auch Lösungsansätze für kleinere Lieferungen mit einem Elektrofahrrad oder ähnlichem.
Nicht nur IKEA wird sich verändern, auch deren Kunden
Während dieses Prozesses versucht Ikea auch, das Kundenverhalten zu ändern, um einen emissionsarmen Transport zu fördern. Teil der Expansionsstrategie des Unternehmens wird es sein, kleinere Geschäfte in städtischen Zentren zu errichten – anstatt riesige Geschäfte am Rande zu errichten -, um die Kunden zu ermutigen, sie mit öffentlichen Verkehrsmittel, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. In Shanghai wird ein neuer Ikea-Markt, der 2020 eröffnet werden soll, direkt an das Metro-System der Stadt angeschlossen.
Alle diese Entwicklungen sind Teil der größeren Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens, die darauf abzielt, den gesamten CO2-Fußabdruck jedes seiner Produkte bis 2030 um 70% zu reduzieren. Dazu gehört die Entfernung aller Einweg-Kunststoffe aus Ikea-Produkten und -Läden bis 2020 und noch im selben Jahr, mit dem Ziel, 100 % erneuerbare Energie in allen Betrieben zu nutzen.
Die partnerschaftliche Strategie mit Lieferanten und Partner in Shanghai will das Unternehmen auch an anderen Standorten umsetzen. “Was wir gelernt haben und was in allen Märkten angewendet werden kann, ist, dass wir für den Erfolg die richtigen Partner und den Mut brauchen, unsere derzeitige Arbeitsweise in Frage zu stellen”, fügt Hultberg in diesem Zusammenhang hinzu.
Quelle: fastcompany.com – In Shanghai, every Ikea delivery is now made with an electric vehicle