Mit dem NXT hat Scania ein neues batterieelektrisches, selbstfahrendes Stadtkonzeptfahrzeug vorgestellt, welches morgens und abends im Personenverkehr eingesetzt wird, tagsüber Ware ausliefert und Nachts Müll einsammelt. Durch seinen modularen Aufbau ist es möglich das Konzeptfahrzeug für unterschiedliche städtische Aufgaben anzupassen und einzusetzen.
„NXT ist eine Zukunftsvision für den Verkehr in Städten. Einige dieser Technologien sind noch nicht vollständig ausgereift, aber für uns war es wichtig, ein Konzeptfahrzeug zu bauen, um Ideen für das, was in Reichweite ist, sichtbar und technisch zu demonstrieren. NXT ist für 2030 und darüber hinaus konzipiert und verfügt über mehrere innovative Funktionen, die bereits verfügbar sind.“ – Henrik Henriksson, President und CEO von Scania
Beim NXT können die vorderen und hinteren Antriebsmodule an einer Buskarosserie, einer Verteilerwagenkarosserie oder einem Müllwagen montiert werden. Das Busmodul des Konzeptfahrzeugs ist im Rahmen des UITP Global Public Transport Summit in Stockholm vom 10. bis 12. Juni zu sehen. Scania sieht mit dem NXT die Zukunft des eigenen Produktportfolios also nicht nur rein elektrisch, sondern denkt schon weiter.
Um eine echte Veränderung des Verkehrsökosystems zu erreichen, spielen Fahrzeuge eine wichtige Rolle, aber es muss mehr vorhanden sein, so Scania. Es ist ein signifikanter Ausbau der Infrastruktur erforderlich, um sowohl elektrifizierte als auch autonome Fahrzeuge zu versorgen. Darüber hinaus muss der rund um die Uhr stattfindende Personen- und Warenfluss in den Städten kohärent angegangen und nicht uneinheitlich geplant werden.
Bekanntermaßen erwartet Scania den Hochlauf der E-Mobilität, gerade im LKW-Bereich erst ab dem Jahr 2025. Mit dem NXT-Konzept stellt man sich aber bereits heute dafür auf.
Ausschlaggebend sei es den dauerhaft schlagenden Puls der Stadt – gewerblicher Verkehr – hierbei nicht außer acht zu lassen. Denn dieser hält unseren Alltag am Leben. Derzeit sind die Ströme in den Städten noch lange nicht optimiert, da die Warenlieferung während der morgendlichen Hauptverkehrszeit erfolgt, während die meisten Menschen auch unterwegs sind. In der Zwischenzeit ist der gewerbliche Verkehr in den Nächten, in denen die Menschen schlafen, weitgehend von den Stadtzentren ausgeschlossen. Hier gilt es eine bessere Lösung zu finden.
Henrik Henriksson, President und CEO von Scania, ist aber durchaus auch klar, dass man bei „Scania nicht das gesamte Transportsystem für Städte neu gestalten kann. Was wir tun können, ist, den Wandel anzuregen, und das ist die Idee hinter NXT – Transport und Fahrzeuge anders und nachhaltiger zu betrachten“. Hierbei soll flexibles Design und modularisierte Einheiten zum Einsatz kommen, welche einen höheren Automatisierungsgrad und damit mehr Flexibilität im öffentlichen Verkehr mit sich bringen, wie Robert Sjödin, NXT-Projektmanager, zu verstehen gibt.
Das acht Meter lange Busmodul ist als eine Verbundeinheit aufgebaut, was das Gewicht deutlich reduziert. Die zylindrischen Zellenbatterien werden unter dem Boden platziert, wodurch der ansonsten tote Raum genutzt und zu einer besseren Gewichtsverteilung beigetragen wird. Bei einem geringen Fahrzeuggewicht von weniger als acht Tonnen wird die Reichweite mit heutigen Batterien auf 245 Kilometer geschätzt.
„Die kontinuierliche Verbesserung in kleinen Schritten ist das Markenzeichen von Scania. Wir machen jetzt einen großen Sprung in die Zukunft. Dieses Fahrzeug wird unschätzbare greifbare Daten für unsere weitere Entwicklung von elektrifizierten autonomen Fahrzeugen liefern.“ – Robert Sjödin, NXT-Projektmanager
Quelle: Scania – Pressemitteilung vom 10. Juni 2019