Polestar feiert Börsendebüt an der Nasdaq

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Polestar

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Die schwedische Elektroautomarke Polestar wird seit dem 24. Juni an der Nasdaq in New York gehandelt und dort unter dem Kürzel PSNY geführt. Die Börsennotierung in den USA bezeichnet das Unternehmen als einen weiteren wichtigen Meilenstein für die Marke, die sich seit ihrer Gründung 2017 zu einem globalen Elektroautohersteller entwickelt hat. Polestar, ein Tochterunternehmen des Volvo-Eigners Geely, habe den Vorteil, die Agilität eines Start-ups mit dem Know-how und den Fähigkeiten etablierter Automobilhersteller kombinieren zu können. Bislang hat Polestar zwei Fahrzeuge auf den Markt gebracht. Weltweit sind davon bereits mehr als 55.000 Exemplare auf den Straßen unterwegs.

Dies ist ein Moment, auf den das gesamte Team von Polestar stolz sein kann“, so Thomas Ingenlath, CEO von Polestar. Der E-Auto-Hersteller wolle nun ein neues Kapitel in seiner Geschichte aufschlagen, das sich in einem Wort zusammenfassen lasse: „Wachstum. Bis 2025 wollen wir 290.000 Autos pro Jahr verkaufen, zehnmal mehr als noch im Jahr 2021“, so der Polestar-CEO weiter. Das Unternehmen betreibe bereits ein reales und erfolgreiches Geschäft, und dieser Börsengang gebe Polestar „die Mittel und die Plattform, um unsere ehrgeizigen Zukunftspläne umzusetzen und unsere branchenführenden Nachhaltigkeitsziele voranzutreiben“, so Ingenlath.

Das Börsendebüt an der Nasdaq folgt auf einen laut Polestar starken Start im Jahr 2022. Der Hersteller meldete kürzlich einen Rekordabsatz für das bisherige Jahr und mehr als 32.000 globale Kundenbestellungen für die vollelektrische Fließheck Limousine Polestar 2, was einer Steigerung von 290 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht. Zudem hat Polestar seine Präsenz von 19 Märkten Ende 2021 auf mittlerweile 25 Märkte erhöht und verfügt über fast 130 Retail Standorte.

Bis 2024 will das schwedisch-chinesische Unternehmen seine Produktpalette um drei neue Elektroautos erweitern, beginnend mit der Markteinführung des ersten SUV, dem Polestar 3, im Laufe dieses Jahres. „Dieses attraktive Produktportfolio wird die Basis für Polestars Wachstum in den attraktivsten, margenstarken globalen Elektroauto-Segmenten sein“, so Ingenlath.

Die Börsennotierung erfolgte durch einen Unternehmenszusammenschluss mit Gores Guggenheim, Inc., über eine Special Purpose Acquisition Company (SPAC), gegründet von Tochtergesellschaften der Gores Group und Guggenheim Capital, LLC, der auf einer Versammlung der Aktionäre von Gores Guggenheim Mitte Juni 2022 offiziell genehmigt wurde. Die Fusion mit der Investmentfirma des US-Milliardärs Alex Gores hatte Polestar bereits im September 2021 angekündigt. Nun ist der Prozess abgeschlossen.

Polestar hat der Börsenstart gut 890 Millionen US-Dollar (etwa 845 Millionen Euro) eingebracht, etwas weniger als erhofft. Noch im Mai erwartete das Unternehmen, eine Milliarde Dollar einnehmen zu können. Das frische Kapital soll vor allem in die Entwicklung neuer Modelle fließen. Der Eröffnungskurs der Aktie lag am Freitag bei 12,98 Dollar und damit 15,5 Prozent über dem Schlusspreis bei der Spac-Finalisierung vom Donnerstag. Polestar kam zum Börsenstart auf eine Bewertung von etwa 20 Milliarden Dollar – damit ist das Unternehmen in einem ähnlichen Bereich unterwegs wie Mutterkonzern Volvo (21,7 Milliarden Dollar).

Quelle: Polestar – Pressemitteilung vom 24.06.2022 / Manager Magazin – Warum Polestar keine Angst vor einem Börsen-Desaster hat

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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