Österreich stockt E-Mobilitätsförderungen 2022 deutlich auf

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Iris Martinz
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Bereits 2021 hat die österreichische Bundesregierung ein üppiges Förderprogramm für E-Fahrzeuge und die dazugehörige Ladeinfrastruktur geschnürt. Von den 101 Millionen Euro sind nach derzeitigem Stand noch etwa 21,4 Millionen verfügbar. Wer sich also noch heuer für einen Stromer entscheidet, kommt sicher noch zum Zug. Und die Förderung wirkt: im September diesen Jahres wurden in Österreich erstmals mehr vollelektrische PKW zugelassen als Diesel-PKW! Bis November 2021 beliefen sich die Neuzulassungen auf knapp 30.000, fast dreimal so viel wie im Vorjahr.

Die grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat nun angekündigt, das Förderbudget für 2022 noch einmal deutlich zu erhöhen. Möglich wird das durch eine Kofinanzierung über den Corona Wiederaufbaufonds der Europäischen Kommission, der rund die Hälfte des Budgets beisteuert. In den Genuss der bereitgestellten 167,2 Millionen Euro kommen wiederum private und gewerbliche Käufer von vollelektrischen PKW, Plug-in-Hybriden und E-Zweirädern, ein neuer Schwerpunkt wird allerdings auf vollelektrische Busse und Nutzfahrzeuge für Betriebe gelegt. Die Förderungshöhe für PKW soll für Private mit 5.000 Euro für das Auto und € 600 für die Lademöglichkeit gleichbleiben. Automobilimporteure und Bund werden sich die Förderpauschale wieder teilen (Importeure: 2,000 Euro, Bund: 3,000 Euro). Die genauen Details befinden sich laut Ministerin Gewessler allerdings noch „in Ausarbeitung„.

Starten soll das neue Förderprogramm nach Angaben des Klimaschutzministeriums im Februar 2022, über den bewährten zweistufigen Prozess: Das Fahrzeug oder die Ladestation müssen zuerst auf der Website www.umweltfoerderung.at registriert werden, dann ist die Förderungspauschale reserviert. Ist das Fahrzeug oder die Ladestation bezahlt (und im Fall eines Autos auch zugelassen), erfolgt der eigentliche Antrag. Bis zur Auszahlung der Förderung dauert es dann erfahrungsgemäß einige Wochen.

Österreich setzt damit „den Weg in eine saubere und klimafreundliche Zukunft fort„, wie Klimaschutzministerin Gewessler betont.

Quelle: Electrive.net – Österreich: 167 Millionen Euro für eMobility-Förderung in 2022//BEÖ – E-Mobilität in Zahlen//umweltfoerderung.at – Freies Förderbudget

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Iris Martinz:

Lieber Herwig,
da stimme ich dir voll und ganz zu! Und auch das Klimaschutzministerium ist sich offenbar dessen bewusst. Ab 2022 werden auch Schnellladestationen von Unternehmen und Betreibern großzügig gefördert!
Energieversorger lassen sich den Ausbau des Netzes ohnehin aus anderen Quellen kofinanzieren.
Beste Grüße, Iris

Herwig:

Eine der größten Ängste der Autofahrer ist die mangelnde Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten – und daher lange Wartezeit am Ladepunkt oder sogar Liegenbleiben mit leerem Akku.
Vor diesem Hintergrund wäre es doch besser, die Fördergelder in den Ausbau von Ladeinfrastruktur zu stecken. Davon würden ALLE E-Mobilisten DAUERHAFT profitieren. Einzelnen das Fahrzeug zu sponsern (und dazu noch PHEV!!), ist eindeutig der falsche Weg!

Wührli:

Dass die Grünen den Schwachsinn mit der Förderung von Plug-In-Hybriden mitmachen, kann ich nicht verstehen. Das geht ja vollkommen am Ziel vorbei. Wie geht sich das mit der CO2-Bilanz aus? Ein stinkender Verbrenner gepaart mit einem ach so umweltschädlichen Akku samt E-Motor, der gerade Mal ca 30 km elektrische Reichweite zustande bringt – sofern dies überhaupt genutzt wird – ist nur eine Mogelpackung und dient lediglich zur Abschöpfung der Umweltprämie für PS-starke Verbrenner.

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