Nur rund drei Ladepunkte pro Autobahn-Raststätte

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Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Der Aufbau eines Schnellladenetzes an deutschen Autobahnen kommt nur langsam voran. Das meldet „spiegel.de“ unter Berufung auf verschiedene Quellen. An den rund 400 Standorten des größten Betreibers Autobahn Tank & Rast GmbH finden sich demnach nur 224 Ladesäulen mit Anschlüssen von mindestens 150 kW Leistung für Elektroautos. Insgesamt seien das 715 Ladepunkte – durchschnittlich also nur rund drei pro Raststätte. Auch bei weniger schnellen Ladesäulen sind noch längst nicht genügend Anschlüsse errichtet. An 358 Tank-&-Rast-Standorten gebe es zusammen 1359 Ladepunkte.

Das Magazin beruft sich in dem Bericht auf Zahlen, die das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage des Linken-Politikers Victor Perli veröffentlicht hat. Dieser wird mit den Worten zitiert, auch mit dem neuen Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) gehe es beim Schnellladenetz kaum voran. Das „Quasimonopol“ von Tank & Rast an den Autobahnen hemme den ganzen Aufbau. Und das, obwohl der  Bund fast alle Flächen praktisch kostenlos zur Verfügung stelle.

Schnellladesäulen sind besonders an Autobahnen wichtig, um in verhältnismäßig kurzer Zeit viel Strom in die Akkus zu bringen. Nur so können auch längere Distanzen ohne allzu viel Zeitverlust gegenüber Verbrennern absolviert werden. Die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat in ihrem Koalitionsvertrag ein Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2030 vereinbart. Der Schwerpunkt soll bei Schnellladesäulen liegen. Aktuell gibt es rund 55.000 öffentlich zugänglicher Ladepunkte.

Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt, mangelndes Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur drohe „zum entscheidenden Engpass für den Hochlauf der Elektromobilität“ zu werden. Am Freitag veröffentlichte der VDA ein entsprechendes Positionspapier. Der Ausbau müsse dem Bedarf um zwei Jahre vorauseilen, heißt es darin. Bis 2025 solle dafür eine „Booster-Förderung“ von fünf Milliarden Euro eingesetzt werden.

Die Energieversorger bremsen hingegen eher. EnBW-Chef Frank Mastiaux hatte im Februar in der „FAZ“ erklärt, man brauche „nicht unbedingt an jeder Ecke“ eine Stromtankstelle. Gebe es zu viele Säulen würden in der Folge auch viele nur schwach genutzt.

Quelle: spiegel.de – Kaum Ladesäulen für Elektroautos an Raststätten

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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Juergen:

Ich möchte mir keinen Tesla kaufen. Aus diversen Gründen.

Wolfbrecht Gösebert:

„Ich bekomme bei 10 A und 230 V und 20% Ladeverlusten einfach und immer über 18 kWh in mein Auto.“

Hint: Die Einheit »kWh« paßt da ohne Zeitangabe nicht wirklich!
Stattdessen gilt –> 10 A x 230 V sind 2,3 kW …

Mein „Kleiner“ lädt an verstärkter Schuko-Dose max. 13A x 230 V –> 2,99 kW, das führt hier in ca. 6 h zu effektiv 12 kWh Akkuladung!

Philipp:

Keine Ahnung wie man mit dem Schukolader nur 5kWh in 10h reinbekommt. Da ist was bei Dir defekt.

Entweder Dein Ladeziegel lädt dann nur mit 2,5A bzw eben 500W oder Dein Motorrad hat Ladeverluste von 90%.

Ich bekomme bei 10A und 230V und 20% Ladeverlusten einfach und immer über 18kWh in mein Auto. 16A würde ich nicht bei Schukosteckern nicht machen, aber 10A gehen bei normaler Installation immer.

Nick8888:

Sofern man zu Hause laden kann empfehle ich den Ioniq VFL
der ist super und hat mich bisher immer ans Ziel gebracht. Fahre 3 bis 4 mal echte Langstrecke im Jahr > 500 km pro Strecke

Wolfbrecht Gösebert:

@ OPA und M3 Fahrer:

„Die Lösung ist einfach:

Kauft Euch einen Tesla“.

Pech nur:
Ich kriege praktisch für 20–25 TEuro keinen Tesla. Nicht mal gebraucht.
Und nu‘?

Helmut:

Du wolltest 3 Stunden schreiben, nicht 3 Sekunden, wohlgemerkt bei einem Tesla….
Ich fahre seit fast 3 Jahren und 6800 Km mit einem E-Motorrad aus China. Mit einem Schnellladegerät und Typ 2 Buchse an der Ladesäule ist der Akku in 3 Std. halbvoll. Gestern an einer 230V Steckdose und Schnarchlader fast 10 Std. für 5 Kwh gebraucht. Ich lache seit diesen 3 Jahren, wenn ich die Preise an den Tankstellen sehe….

Otto Gugau:

Das Problem wäre leicht zu lösen, zwischen den Autobahnmittelstreifen vertikale Mikrowindkraftanlagen installieren und den erzeugten Strom zu Pufferspeichern an den Autobahnrastätten leiten, Da wäre genug ENERGIE für Schnelllader da, Finanzierung ? Über ein Volksaktienfond, da wäre ich sofort mit dabei !

Bodo Panitzki:

Tesla baut keine guten Autos. Beleg für diese Aussage: Videos auf YouTube . Software und Ladeinfrastruktur sind vorbildlich, aber das reicht mir nicht als Autonormalo mit wenigen Langstreckenfahrten im Jahr. Für Vielfahrer ist Tesla ganz sicher erste Wahl.

OPA und M3 Fahrer:

Die Lösung ist einfach:
Kauft Euch einen Tesla.
Ich habe seit 2 Jahren ohne eine eigene Wallbox und ca 20000km pro Jahr nie ein Problem.
Das „tanken“ dauert 3 Sekunden:
Stecker rein, Pause machen, Stecker raus und weiterfahren.
Wartet nicht auf die Verbrenner- Penner, die wollen weiterhin Geld verdienen. Die Umwelt ist denen Wurscht.

Farnsworth:

Ihr seid ja auch nur 1/9 der deutschen Bevölkerung. Da man 1/3 Schnellader nicht aufstellen kann hat man großzügig auf 1 aufgerundet. Passt doch :-D

Farnsworth

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