Nissan erzielte im zweiten Quartal von Juli bis September einen Betriebsgewinn von 51,5 Milliarden Yen (ca. 288 Millionen Euro) und meldete damit vergangene Woche das beste Quartalsergebnis seit mehr als einem Jahr. Gegenüber 31,9 Milliarden Yen (ca. 178,7 Millionen Euro) im Vorjahr konnte der japanische Autobauer sich um 61 Prozent steigern und schrieb damit, für Analysten unerwartet, schwarze Zahlen.
Nissan selbst begründete die Rückkehr in die Gewinnzone mit den langsam greifenden Maßnahmen zur Kostensenkung im Rahmen des Sanierungsplans und stärkeren Verkäufen in Nordamerika. Die globalen Verkaufszahlen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent zurückgegangen und lagen im ersten Halbjahr 2025 bei 1,48 Millionen Einheiten. Der operative Verlust lag bei 27,7 Milliarden Yen (ca. 155 Millionen Euro).
Nissan laut CEO auf dem richtigen Weg
„Wir sind weiterhin auf Kurs, um ohne Berücksichtigung der Auswirkungen der Zölle die Gewinnschwelle zu erreichen“, sagte CEO Ivan Espinosa bei einer Pressekonferenz vergangene Woche. „Es ist ein Übergangsjahr, daher sind die absoluten Zahlen nicht besonders gut. Aber im Vergleich zu unseren Prognosen sind wir auf dem richtigen Weg“, ergänzte er.
Nissan befindet sich derzeit mitten in einem Sanierungsprozess, der neben der Kürzung der weltweiten Belegschaft um 15 Prozent auch die Reduzierung von 17 Produktionsstätten auf nur noch zehn vorsieht. Das Unternehmen hatte erst kürzlich bekannt gegeben, dass es seinen Hauptsitz im japanischen Yokohama für 97 Milliarden Yen (ca. 542 Millionen Euro) verkauft und rückmietet.
Positives Ergebnis in Nordamerika
In Nordamerika haben laut Espinosa gezieltere Marketingmaßnahmen für regional produzierte Modelle, vereinfachte Händlerprogramme und ein stärkerer Fokus auf den Einzelhandel anstatt auf Flottenverkäufe zu einem starken Ergebnis im zweiten Quartal beigetragen.
Espinosa sagte, dass die Verkäufe in Nordamerika im zweiten Quartal stark waren, was auf gezieltere Marketingmaßnahmen für regional produzierte Modelle, vereinfachte Händlerprogramme und eine stärkere Konzentration auf das Einzelhandelsgeschäft gegenüber Flottenverkäufen zurückzuführen sei. Reuters verweist zudem auf einmalige Faktoren wie geringere Kosten im Zusammenhang mit den US-Emissionsvorschriften, die Nissans Ergebnis begünstigt haben.
In der japanischen Heimat gingen die Verkäufe sogar um 16,5 Prozent zurück, was laut Espinosa auf die Sorge der Kunden um Nissans finanzielle Situation zurückzuführen ist. Der CEO ergänzte, dass sich die Stimmung dank des gefragten neuen Kei-Car-Modells Roox verbessere.
Nissan hält an Prognose für zweite Jahreshälfte fest
Bereits Ende Oktober hatte Nissan seine Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2025 abgegeben. Demnach erwartet der Autobauer einen Nettoumsatz von voraussichtlich 117 Milliarden Yen (ca. 616 Millionen Euro) und rechnet ohne die Berücksichtigung der US-Zölle damit, die Gewinnschwelle zu erreichen. Unter Berücksichtigung der Auswirkungen der geschätzten Zölle erwartet das Unternehmen einen operativen Verlust von 275 Milliarden Yen (ca. 1,5 Milliarden Euro).
In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres rechnet Nissan mit einer stärkeren Performance aufgrund des produktgetriebenen Wachstums und der anhaltenden Dynamik aus dem zweiten Quartal, wie Espinosa erklärte. An der Prognose für das Gesamtergebnis bis März 2026 hält das Unternehmen dennoch fest, da sie die Auswirkungen der US-Zölle und Risiken in der Lieferkette, was beispielsweise die Lieferung von Nexperia-Chips betrifft, berücksichtigt.
Quellen: Nissan – Pressemitteilung vom 06.11.2025 / Reuters – Nissan returns to operating profit in second quarter, maintains forecast







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