Nio: Pionier der Akku-Wechseltechnologie erhält weitere Förderung aus China

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Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
  —  Lesedauer 2 min

Nio Power, eine Tochtergesellschaft des chinesischen Autobauers Nio, erhält weiteres Kapital zum Ausbau von Ladeinfrastruktur. Eine strategische Investition von 1,5 Milliarden RMB, umgerechnet etwa 190 Millionen Euro, vom Wuhan Guangchuang Emerging Technology Venture Capital Fund, zielt darauf ab, die Forschung und Entwicklung sowie die Produktion und den Betrieb in Bereichen wie Laden von Elektroautos, Energiespeicherung, Batteriedienstleistungen und Energienetzwerke sowie auch Nios Netzwerk an Akkuwechsel-Stationen voranzutreiben, so das Unternehmen per Linkedin.

Nio hat sich in den letzten Jahren als Vorreiter im Bereich der cloudbasierten Energiesysteme etabliert und bietet auch in Europa bereits die Möglichkeit an, Akkuwechsel von Elektroautos durchzuführen. Seit seiner Gründung im Mai 2017 in Wuhan hat Nio Power vor allem aber in China eine entsprechende Lade- bzw. Tauschinfrastruktur aufgebaut. Bis heute hat Nio 2427 Power Swap Stations in seinem Heimatland installiert. In Europa sind es derzeit etwa 30, mit dem Ziel, bis Ende 2024 über 100 solcher Wechselmöglichkeiten zu schaffen. Nios Infrastruktur, wozu in China auch 22.595 Ladepunkte gehören, steht dort nicht nur Nio-Fahrzeugen, sondern auch Elektroautos anderer Marken zur Verfügung. Nach eigenen Angaben sind 80 Prozent der Ladevorgänge sogar durch Fremdmarken erfolgt.

Ein wesentlicher Bestandteil der jüngsten Investition ist die Unterstützung der rasanten Entwicklung von Nio Power und die Optimierung der Kapitalstruktur. Die neuen Mittel sollen genutzt werden, um die Infrastruktur für Akkuwechsel- und Ladeeinrichtungen weiter auszubauen und weitere Technologien wie bidirektionales Laden (V2G) zu fördern. Dabei können Elektroautos dank ihrer großen Speicher zur Stabilisierung des lokalen Energienetzes beitragen.

Darüber hinaus hat Nio Power auch Partnerschaften mit mehreren namhaften chinesischen Automobilherstellern geschlossen, darunter Changan Automobile, Geely Holding, JAC, Chery Automobile, Lotus, GAC und FAW. Diese Kooperationen zielen darauf ab, den Ausbau und die Standardisierung des Lade- und Wechselnetzwerks für Elektroautos zu fördern und ein einheitliches System zu etablieren.

Wieder einmal zeigen die Chinesen, wie es gehen kann. Doch scheint ein flächendeckendes Akku-Wechselnetzwerk außerhalb Chinas, insbesondere in Europa, derzeit unwahrscheinlich. Europäische Automobilhersteller zeigen bislang wenig Interesse an dieser Technologie oder gar einer Kooperation mit Nio. Während in China die Akkuwechseltechnologie von staatlichen Förderungen und einer zentralisierten Planung profitiert, setzt Europa statt auf wechselbare Akkus auf die Schnellladetechnologien privatwirtschaftlicher Ladenetzwerke. Bis zu einer großflächigen Umsetzung in Europa könnten die Entwicklungen in China als Modell dienen. Nios Innovation und Partnerschaften mit verschiedenen Automobilherstellern aus China könnten dabei als Vorbild dienen.

Quelle: LinkedIn – NIO Power Receives RMB 1.5 Billion Strategic Investment

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Als Unternehmen würde ich für meine Mitarbeiter mit hoher Fahrleistung auf genau diese Technologie setzten.“

Aber Du »bist« kein Unternehmen und hast auch keins – gell?!

Wolfbrecht Gösebert:

„… Desertieren ist NIO in China nicht …“
Liest Du eigentlich, was Du so textest? Oder schreibt das schon „ausgelagerte Intelligenz“?

Wolfbrecht Gösebert:

Zitat Groß: „Die Wechselstationen von Nio sind keine Zwangsjacke. Keiner muss diese nutzen.“

… ja, ENTWEDER er zahlt lfd. eine hohe Leasingrate und ggf. auch noch zusätzliche Wechsel- und Stromkosten für den Akku ODER er zahlt einen prohibitiv hohen – wirtschaftlich unsinnigen – Preis für den Kaufakku. Beides kann wohl nur jemand ignorieren, der die Kosten nicht selber trägt und ggf. noch die Allgemeinheit (z.B. durch Steuer-Ersparnisse) dafür zahlen läßt!

Nochmal: Die geradezu vernachlässigbare Anzahl von Nio-Zulassungen (aktuelle Zahl Mai ’24 für -D- ist 35 [fünfunddreißig]) zeigt doch überdeutlich, dass diese „Angebote“ aus gutem Grund HIER so gut wie gar nicht angenommen werden!

Niko8888:

Als Unternehmen würde ich für meine Mitarbeiter mit hoher Fahrleistung auf genau diese Technologie setzten.

Das ist schnell wie tanken und spart damit wertvolle Zeit.

Groß:

Die Wechselstationen von Nio sind keine Zwangsjacke. Keiner muss diese nutzen.
Entsprechende Aussagen hier entsprechen nicht den realen Gegebenheiten.
Außerdem sind die NIO-Ladepunkte in der Regel schneller als die von regionalen Anbietern, deswegen sieht man in China an den NIO-Ladestationen auch sehr viele verschiedene Marken laden. Ach bei den Lieferdiensten sind die NIO-Stationen sehr beliebt.
Desertieren ist NIO in China nicht der einzige welche Akku-Wechselsysteme anbietet. Gerade in den großen Metropolen stehen teilweise verschiedene Systeme nebeneinander.
Warum wir über diesen Punkt nicht diskutiert? Wahrscheinlich deswegen weil nur NIO in Europa ist.

Wolfbrecht Gösebert:

„Zu den China-Autos zählen allerdings auch Tesla Model 3 und …“

Ja, DESWEGEN habe ich die aktuelle Quelle ja angegeben und jeder Interessent kann es genauer nachlesen :)
Mir ging es bei den genannten Zahlen oben um die »homöopathischen Mengen«, in denen Nio hier zugelassen wird …

Spiritogre:

Zu den China Autos zählen allerdings auch Tesla Model 3 und Dacia Spring. Der meiste Rest werden Volvo / Polestar, Smart und MG sein.

Wolfbrecht Gösebert:

Wie gut – oder eben nicht! – die Idee einer „Zwangsjacke“ von Akkuwechsel-Stationen ankommt, zeigen aktuell verfügbare Zulassungsdaten mit den Nio-Zulassungen aus -D- für Mai 2024:

Zulassung von China-EVs lt. carnewschina.com für den vergangenen Monat z.B.: Lotus=29, Nio=35, BYD=201, MG=2.699 Stk.

Insgesamt meldeten in -D- danach Chinesische Marken 5.173 Elektrofahrzeuge an – das macht für Nio gerade mal einen Anteil von knapp 0,7%. Insgesamt haben China-EVs einem Marktanteil von 12% auf dem größten europäischen Automarkt.

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