Microlino: Kampf für faire Regeln in der Mikromobilität

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Andrea Zahler / CH Media | Microlino-Gründer: Oliver Ouboter (schwarzer Blazer) und Merlin Ouboter (grauer Blazer)

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

In der aktuellen Podcast-Folge hatte ich das Vergnügen, mit Merlin Ouboter, Mitgründer von Microlino, über die Zukunft der Mikromobilität und die Herausforderungen in der Automobilindustrie zu sprechen. Microlino setzt mit seinen leichten Elektrofahrzeugen auf eine Alternative zum klassischen Pkw und sieht sich als Vorreiter in der L6E- und L7E-Kategorie. Seit Ende 2022 wird der kleine City-Flitzer produziert und erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Ein zentrales Thema unseres Gesprächs war die politische Vernachlässigung der Mikromobilität. „Es kann nicht sein, dass ein Zwei-Tonnen-SUV von Emissionscredits profitiert, während wir mit unseren effizienten und ressourcenschonenden Fahrzeugen nicht einbezogen werden“, betonte Merlin. Microlino kämpft dafür, dass leichte Elektroautos in die Berechnungen der Flottenemissionen aufgenommen werden. Ein solcher Schritt würde nicht nur für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen, sondern könnte auch den Preis für Endkunden senken.

Auch das Thema Kaufprämien war ein Diskussionspunkt. In Deutschland wurde die Fahrzeugklasse von Microlino bisher nicht gefördert, während in Frankreich, Italien, Spanien oder Österreich bereits angepasste Fördermodelle existieren. „Wenn Förderungen auf EU-Ebene kommen, dann bitte nicht nach deutschem Vorbild, wo wir komplett ausgeschlossen sind“, so Merlin. Denn neben finanziellen Vorteilen geht es auch um die Anerkennung von Mikromobilität als ernsthafte Alternative.

Die Effizienz von Microlino überzeuge: „Unser Fahrzeug wiegt inklusive Passagiere weniger als die Batterie eines Elektro-SUVs. Das zeigt, wie viel Ressourcen und Energie wir sparen“, erklärte Merlin. Mit einem Verbrauch von 7,5 kWh auf 100 km liegt der Microlino in einem Bereich, der mit dem Energieverbrauch eines Bahnreisenden vergleichbar ist.

Ein weiteres Thema war die Stärkung europäischer Produktion. Statt höherer Importzölle auf chinesische Fahrzeuge setzt Microlino auf eine gezielte Förderung für in Europa gefertigte Autos. „Wenn chinesische Marken hier Standorte aufbauen, sollten sie genauso profitieren. Das wäre ein fairer Ansatz“, so Merlin. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass Microlino weiterhin für eine faire Behandlung der Mikromobilität kämpfen wird. Sollte das Thema beim anstehenden EU-Autogipfel erneut ignoriert werden, ist sogar eine Petition in Planung. „Am liebsten wären uns eigentlich keine Subventionen für niemanden – dann wäre es wirklich fair. Aber solange es sie gibt, sollte Mikromobilität nicht außen vor bleiben“, betonte Merlin abschließend. Nun aber genug der Vorworte, lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen.

Gerne kannst du mir Fragen zur E-Mobilität, die dich im Alltag beschäftigen, per Mail zukommen lassen. Die Antwort darauf könnte für andere Hörer des Podcasts ebenfalls von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Lobmeier Rudi:

Ich verfolge den microlino seit Jahren. Ursprünglich für rund 12000 Euro geplant, kostet das Fahrzeug nun rund 20000 Euro. Das ist ein Preis, der nicht mehr angemessen ist. Dafür wären schon 15000 Euro zu viel. Der Microlino wird ein Nischenprodukt bleiben. Wir müssen wohl auf die Chinesen warten. Schade eigentlich.

Gastschreiber:

Gab es das Thema nicht schon vor einigen Tagen?
Ändert nichts an meiner Meinung zu dem Fahrzeug, zu teuer, Vorteil zu gering für den Endnutzer. Im Kollegenkreis hat sich jetzt jemand einen Tipolino angeschafft, halber Preis, nahezu gleiches Konzept, die 45km/h reichen hier vollkommen aus. Für den doppelten Preis des Einstiegsmicrolino bekommt man keinen echten Mehrwert. Sicherheit immer noch nicht vorhanden aus meiner Sicht. Wenn ich fordere, die gleichen Begünstigungen zu bekommen, dann sollte ich auch andere Dinge übernehmen. Bspw. NCAP Mindestanforderungen und Sicherheitsausstattung.
Für den Preis bekommt man auch einen Dacia Spring der vollwertiger ist oder einen Leapmotor. Wenn es um Ressorucen geht, wäre der Verzicht dann vermutlich die bessere Variante, da schon die HP von einem Zweitfahrzeug spricht.
Wenn man so die Nachrichten liest, kommt einem Mocrolino wie ein Unternehmen vor, das jetzt um das Überlegen mit den letzten Mitteln kämpft.
Es fehlt der Nutzen für den Endnutzer, nur ein paar kW gespart reicht nicht aus meinem Blickwinkel.

Pedro G.:

Microlino >> Made in Italy: Über 80 % der Teile eines Microlino werden in Europa hergestellt, die meisten davon in Italien.
Darum so Teuer ⁉️
Mobilize Duo >> Produktion im Werk Tanger ist in Marokko Preis ab 9.990 € ⁉️

Pedro G.:

Eine gute “ E-Auto Förderung “ vom Staat wäre
Der Autogrundprieß + Zusatzausstattung – Rabatt = Gesamtpreis
und darauf die Umsatzsteuer !
Für vollelektische Autos eine gestaffelte Umsatzsteuer
♧ bis 20.000 € wäre es 5%
♧ bis 25.000 € wäre es 7%
♧ bis 30.000 € wäre es 9%
♧ bis 35.000 € wäre es 11%
♧ bis 40.000 € wäre es 13%
♧ bis 45.000 € wäre es 15%
♧ bis 50.000 € wäre es 17%
Auch für Gebrauchte bis 2035 wäre eine gute Idee !
z.B.
Tesla gebraucht 20.000 €
Mit 5% Steuer ist 21.000 €
Jetzt wären es 23.800 €

Das wäre für Endverbraucher die richtige Entlastung !

Auch für die Kleinst/Microfahrzeuge die es jetzt schon gibt !

Alle Steuererleichterungen auf CO² Kraftstoffe streichen !

MKU:

Dafür bekommst du aber nur ein Billig-Rad.Nach drei längeren Ausfahrten mit Gepäck und mal den Berg hoch, macht das Ding kein Spaß mehr

roland:

Dieses Fahrzeug bringt dich von A nach B.
Das ist derselbe Nutzen, der auch ein schwereres Auto bringt. Ein angemessener Preis ist da OK.

PowerPeter:

10 000€ und (etwas) mehr wäre ja noch halbwegs ok.
Aber der Microlino kostet in der kleinen 45km/h Version schon ab 18.000 €. In der 90km/h Version mit brauchbarer Reichweite sind es dann 23.000€. Einfach nur lächerlich

Gregor:

Wenn ein Microlino ein Kaliber hätte, dann würde ihn auch jemand kaufen… ;)

Gregor:

Ich nehme die Expertise aus den Verkaufszahlen. Wenn keiner dein Produkt kauft, dann ist der Preis zu hoch für das was du bietest.
Lustig wie man hier mit einfachen Aussagen so viele Daumen nach unten bekommt. Kann mir nicht vorstellen das es die Microlino Fanbase ist. ;)

Marcel Gleißner:

90% der Bevölkerung kann das nicht, mein teuerstes Auto hat 7000€ gekostet(3 Jahre alter Skoda Fabia 60PS), mehr als 10.000€ gebe ich nicht aus, für ein Auto bzw. mehr kann ich nicht ausgeben, trotz Vollzeit- Arbeit.

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