Mercedes will am Zeitplan für Luxusstromer EQS festhalten

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Lukas Haag / Mercedes-Benz

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Mercedes-Produktionschef Jörg Burzer sagte in einem Gespräch mit der Automobilwoche, dass der Marktstart für das Elektroauto EQS, ein reiner Stromer der S-Klasse, trotz Corona wie geplant für das kommende Jahr angepeilt ist: „Der Zeitplan für die neue S-Klasse und den EQS steht“, so Burzer. Konkrete Termine für die beiden Modelle nannte er allerdings nicht.

Zwar sei die Situation aufgrund der zwischenzeitlichen Werksschließungen und Verwerfungen in den Lieferketten herausfordernd. Strategisch relevante Themen wie der Anlauf der neuen S-Klasse und die laufende Elektrooffensive hätten bei Daimler höchste Priorität. Diese Themen habe der Hersteller sogar „von der Arbeitsunterbrechung sowie der Kurzarbeitsphase ausgenommen, denn sie sind absolut entscheidend für die Zukunft unseres Unternehmens“, so der Produktionschef von Mercedes-Benz.

Auch die Batteriefabriken in Kamenz seien von der Kurzarbeit ausgenommen gewesen, sagte Burzer der Automobilwoche, um die Elektrooffensive weiterhin voranzutreiben, unter anderem mit der Produktion des EQC. Auch der eine Nummer kleinere EQB solle wie geplant noch in diesem Jahr im französischen Werk in Hambach in Produktion gehen. Im chinesischen Werk in Peking sei das Produktionsvolumen bereits wieder bei 100 Prozent angekommen, teilte Burzer mit.

Zu den möglichen Folgen der Corona-Krise machte Burzer keine konkreten Angaben. Wie sich die weltweite Pandemie auf den Hersteller auswirkt, lasse sich „Stand heute aufgrund der dynamischen Situation weder absehen noch konkret beziffern.“ Zuletzt ist der Gewinn von Daimler massiv eingebrochen: Das Betriebsergebnis rutschte im Ersten Quartal 2020 um fast 80 Prozent auf 617 Millionen Euro ab. Experten vermuten sogar, dass „das zweite Quartal wahrscheinlich noch schlechter ausfallen“ werde als das erste Quartal, sagte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler Reuters zufolge.

Quelle: Automobilwoche — Mercedes-Produktionschef zu Corona-Folgen: S-Klasse entscheidend für Daimlers Zukunft // Reuters — Gewinn von Daimler fällt rasant in der Krise

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Andreas V.:

Weil Deutschland das Land mit der durchschnittlich ältesten Bevölkerung ist, muß Mercedes dan gezwungenermaßen den Fokus auf große Luxusschlitten setzen, oder was?
Eigene Erfahrung, oder woher stammen die Erkenntnisse?

Andreas V.:

VOLLKOMMEN RICHTIG !!
Erstmal die früheren Ankündigungen einlösen, erst dann den Focus auf die (vermeintlich) „noch tolleren“ Modelle zu lenken.
Ein solches abschätzbares Vorgehen könnte evtl. auch das verlorene Vertrauen langsam zurückholen.

Ralf Beat:

Der durchschnittliche deutsche Neuwagen Käufer ist Mitte 50. Für diese Generation(nen) ist ein Pkw oft Status Symbol, erweitertes Wohnzimmer oder gar Familien Mitglied. Im Ländern mit jüngerer Bevölkerung oder auch geringerer Kaufkraft wird der Pkw immer mehr Transportmittel. Der Nutzen und die Digitalisierung spielen eine große Rolle.
Hier fehlt es derzeit bei Mercedes.
Die Qualitätsfrage ist bei einem e-auto eine ganz andere als bei einem Verbrenner. Gute Software / Internet Anbindung gutes Akku Management, gute Ausstattung, bequemes Fahrwerk, keine Innenraum Geräusche.
Das ist schon alles.

Bruno Krauer:

Bk meint:
Es wäre höchste Zeit den EQA endlich mal zu produzieren. Ich bin gespannt, wann der EQA kommt.

Heinz Scherer:

Unterschätzen Sie mal nicht die Innovationskraft deutscher Firmen. Tesla mag sehr innovativ sein, genießt aber nicht gerade den Ruf beste Qualität zu liefern. Außerdem sind die Menschen viel zu individuell, als dass in einem freien Markt alle nur bei einem einzigen Hersteller einkaufen wollten. Da ist Platz genug für einige Firmen. Autos muss man nicht nur Herstellen und Verkaufen können, man muss die auch Warten und Reparieren können. Insbesondere nach einem Unfall o.ä..
Der BEV-Marktanteil ist noch absolut geringfügig und wird sich erst in den nächsten Jahren exponentiell entwicklen. Ich mache mir keine Sorgen um unsere deutschen Hersteller. Höchstens um diverse Zulieferer ohne Idee für ein zukünftiges Produktangebot für BEV.

Tobi:

Seh ich auch so. Luxus und Sinnfremdheit sollten nicht über einen Kamm gescheert werden. Und ja, Tesla hat auch im oberen Segment angefangen. Der entscheidende Unterschied: Tesla hat eine Strategie. Aber man kann sich hier locker zurücklehnen. 99% sind auch bei MB nur PR Blasen. Aber es sind ja genügend innovative Hersteller in den Startlöchern. Erleben wir bald die Post-MB Zeit?

klaus:

Nur mit dem einen unterschied, da diesen Luxus keiner mehr fahren will! sieht man ja auch an der Aktie und jetzt 10.000 Stellenabbau aber Hauptsache Größenwahn!

Heinz Scherer:

Sehe ich auch so. Tesla hat ja auch teuer begonnen und wollten zeigen was sie können. Allerdings kommt der EQB sicherlich vor dem EQS. Und der EQB könnte endlich mal ein brauchbares Familienauto sein. Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Und Preislich in der mittleren Klasse. Bin sehr gespannt was der kostet, wenn er auf den Markt kommt.

Egon Meier:

MB ist primär ein Luxuswagenhersteller. Da dürfen sie ruhig mit Luxus anfangen.
Hauptsache sie machen dann auch irgendwo weiter unten weiter.

@Klaus:
die Projekte dazu gibt es schon .. auch hier schon veröffentlicht. Lass die doch ein bisschen von EQS schwärmen.

klaus:

Wie wäre es den mal klein anfangen zbw. die A Klasse erstmal elektrisieren oder auch den Smart mal etwas größereres Akku als 17,6 kWh?

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