Fastned konnte sich gegen den Anstieg der Strompreise auf dem Großhandelsmarkt zunächst durch den Verkauf von Gutschriften für erneuerbare Energien (HBEs) absichern. Doch dies reicht anscheinend nicht mehr aus, um profitabel zu wirtschaften. Aus diesem Grund hat sich Fastned entschlossen den Verkaufspreis pro Kilowattstunde anzuheben. Künftig zahlen E-Autofahrer an Fastned-Ladestationen, ab dem 11.11.2021, 0,69 Euro pro kWh. .
Eine solche Entwicklung war schon bei Bekanntgabe der Quartalszahlen 03/2021 absehbar und wurde entsprechend kommuniziert. Ob es sich dabei um eine dauerhafte Erhöhung oder den Übergang zu einer dynamischeren Preisstrategie handelt, um die Preisentwicklung auf dem europäischen Stromgroßhandelsmarkt zu berücksichtigen, steht noch offen. Festhalten lässt sich jedoch, dass die fünf Jahre zuvor der Strompreis stabil gehalten werden konnte.
“Wie Sie wahrscheinlich den Nachrichten entnommen haben, sind die Energiepreise in den letzten Monaten in ganz Europa auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen. Bisher konnten wir diese Preiserhöhungen auffangen. Jetzt mussten wir uns jedoch dazu entschließen, unsere Preise in bestimmten Ländern ab dem 11. November zu erhöhen. Dies tun wir nicht gern. Wir sind sogar sehr stolz darauf, dass wir unsere Preise seit fünf Jahren konstant halten konnten und gleichzeitig unser Netzwerk erweitert und vielerorts schnellere Ladesäulen installiert haben, die Ihren Ladestopp immer komfortabler machen. Aber damit wir weiter so investieren können, ist es wichtig, dass wir auf diese neuen Gegebenheiten reagieren.” – Fastned
Zumindest teilen die Niederländer noch am Rande mit, dass man diese “Preisstruktur erneut überprüfen, wenn sich die Situation ändert.” Doch eins ist eigentlich auch klar, einmal angehobene Preise werden nicht mehr zu ihrer Herkunft zurückkehren. Dies ist sehr schwer vorstellbar. Im direkten Vergleich zum europäische Schnellladesäulen-Betreiber Ionity, mit 79 Cent pro kWh, schneidet man immer noch ein weniger günstiger ab, wenn man bei Fastned lädt.
Das niederländische Unternehmen hebt ab Anfang Dezember zudem die Preise für sogenannte Gold Member von 0,35 auf 0,45 Euro/kWh am. Die monatliche Grundgebühr für das Abo bleibt laut Emobly unverändert bei 11,99 Euro.Die Mindestvertragslaufzeit bei Fastend beträgt nur einen Monat. Noch Mai stand uns der Fastned-CEO Rede und Antwort und gab über seine Vision für die Zukunft folgendes zu verstehen:
“Wenn die richtigen Standorte zur Verfügung stehen, werden wir entlang der Autobahn Ladestationen mit Dutzenden von Schnellladepunkten bauen, an denen man in nur 15 bis 20 Minuten bis zu 300 Kilometer Reichweite aufladen kann. Wir wollen, dass Fahrer von Elektroautos das gleiche Erlebnis haben wie Fahrer von Verbrennern. Das heißt: bequeme Durchfahrstationen ohne viel Rangieren, mit einem Dach zum Schutz vor Regen, einem Shop mit zeitgemäßem Angebot und sanitären Anlagen.”
Quelle: Fastned – Pressemitteilung