Zahlreiche Kündigungen bei Magna in Österreich

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Maria Glaser
Maria Glaser
  —  Lesedauer 2 min

Das Unternehmen Magna Steyr musste am österreichischen Standort Lannach 200 Mitarbeitende kündigen. Wegen der schlechten Auftragslage hat der Hersteller für Getriebe und Antriebssysteme Maßnahmen ergreifen müssen, so auch in dem steirischen Werk.

Nachdem im April bereits 500 Mitarbeitende aus dem Werk von Magna Steyr in Graz gekündigt wurden, muss das Unternehmen nun 200 weitere aus dem Werk Lannach in der Steiermark gehen lassen. Bereits im vergangenen Jahr wurden entsprechende Maßnahmen angekündigt. Es sei Führungskräften und Ingenieur:innen damals sogar nahegelegt worden, das Unternehmen freiwillig zu verlassen. So kamen die Entlassungen auch für den österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) kaum überraschend:

„Wir wissen von Magna Powertrain schon seit einiger Zeit, dass das Unternehmen einen Personalabbau durchführen muss. Wir haben auch die Größenordnung schon gewusst. Es sind jetzt 200 Personen – davon sind 90 Arbeiterinnen und Arbeiter – es sind ja fast nur Männer – und 110 Angestellte.“ – Karl Heinz Snobe, AMS-Chef Steiermark

Für das Straucheln des Herstellers Magna Steyr, der als Tochterunternehmen des nordamerikanischen Unternehmens Magna International u. a. Getriebe, Allrad-Antriebe und Motoren in Österreich produziert, gibt es verschiedene Ursachen. Während manche die Politik zur Verantwortung ziehen, sehen andere die nachlassende Wirtschaft und das stagnierende Geschäft mit Elektroautos als Problem.

Der Vorsitzende der FPÖ Steiermark, Mario Kunasek, sagte, dass die Kündigungen auf die Vernichtung des Wirtschaftsstandortes durch ÖVP und Grüne zurückzuführen seien, was jedoch nicht unwidersprochen blieb. Außerdem sollten in Lannach Elektromotoren für das US-Unternehmen Fisker hergestellt werden, das in diesem Jahr Insolvenz anmeldete.

Weitere Kündigungen von Magna sind derzeit nicht auszuschließen, da sich mit Jaguar und Ineos zwei große Kunden zunächst zurückgezogen haben.

Quellen: Kronen Zeitung – Magna Powertrain muss 200 Mitarbeiter kündigen // Der Standard – Magna Powertrain in Lannach kündigt 200 Mitarbeiter

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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Pheaton:

Das ist erst der Anfang, aber man wollte es ja nicht anderst. Mal sehen wie die kleinen E Autos angenommen werden, C3, Grande Panda, Crossland die jetzt doch erst in 2025 zu den Händlern kommen und wie sich der kleine von Leapmotor schlägt.

Daniel W.:

Die strauchelnde Autoindustrie wird zahlreiche Zulieferer mit in den Abgrund ziehen und viele Arbeitsplätze kosten.

Offenbar hat die Autoindustrie nur widerwillig auf politischen Druck hin und mit reichlichen Subventionen zum E-Auto umgeschwenkt und träumte weiterhin von alten Verbrenner-Renditen mit Premium-Fahrzeugen. Dabei hat sie Fortschritte bei E-Autos verschlafen und droht von Chinas Autoindustrie überrollt zu werden.

Sollten noch mehr Arbeitsplätze in der Autoindustrie und bei Zulieferern wegfallen, dann haben die privaten Autokäufer kein Geld mehr, um teure Premiumfahrzeuge der Flottenbetreiber als Gebrauchtfahrzeuge zu aktzeptablen Preisen zu kaufen, was die Flottenbetreiber zu „Made in China“ zwingen würde.

Das Ende vom Lied wären günstige E-Fahrzeuge aus China ohne unsere Autoindustrie – so wie jetzt bei der Unterhaltungselektronik.

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