Aktuell gibt es noch keine verbindlichen Aussagen, wann der Elektro-XJ an den Markt kommen wird. Spekuliert wird aber über den Zeitraum 2020/2021. Was zumindest zu den Plänen einer Elektrifizierung des eigenen Portfolios von Jaguar passen würde.
Bekannt wurde allerdings, dass JLR an einer neuen E-Plattform für arbeite. Diese soll die Basis für einen “großen SUV und eine große Premium-Limousine” werden, wie der Autohersteller auf seinem Investorentag Anfang des Monats bekannt gab.
Jaguar XJ und Range Rover vollelektrifiziert auf Basis der MLA-Plattform
Die so genannte Modular Longitudinal Architecture, kurz MLA, wird künftig für reine Elektro-, Plug-in-Hybrid- und Mild-Hybrid-Antriebe angepasst werden. Die leichte Plattform soll dann schließlich die fünf Plattformen ersetzen, die das Unternehmen derzeit einsetzt.
Durch die Standardisierung und Vereinfachungen der Plattformen sollen Margen verbessert und Kosten gesenkt werden, wie Nick Rogers JLRs Leiter der Produktentwicklung zu verstehen gab. In der Tat soll der Jaguar XJ nun ein Jahr pausieren, bevor er ab nächstem Jahr wohl als reines Elektroauto auf die Straße kommen soll; auf Basis der MLA-Plattform von JLR.
Elektroautos, die die MLA-Plattform nutzen, werden eine Batteriegröße von 90,2 Kilowattstunden haben, um eine Reichweite von bis zu 470 km zu erreichen, sagte Rogers in der Präsentation. Der elektrische XJ würde mit dem Tesla Model S sowie der kommenden Porsche Taycan Limousine und dem Audi e-tron GT konkurrieren, die 2020 erwartet werden.
JLR wird mit dem Bau von Autos auf der MLA-Plattform in seinem Werk in Solihull, Mittelengland, beginnen, was darauf hindeutet, dass der XJ nicht zu seiner derzeitigen Castle Bromwich-Anlage zurückkehren wird.
Der große SUV auf MLA-Plattform-Basis dürfte wohl der neue Range Rover werden, der für 2021 erwartet wird. Diesem Modell soll dann der Range Rover Sport auf der gleichen MLA-Plattform folgen. Beide Modelle sind zunächst als Plug-in-Hybride für 2021 geplant. Eine 13,1-kWh-Batterie soll für eine elektrische Reichweite von bis zu 50 Kilometer sorgen.
I-PACE-Plattform bleibt weiterhin im Gespräch / Kooperation mit BMW geplant
Nicht uninteressant ist die Tatsache, dass die I-PACE-Plattform beinahe unerwähnt bleibt. Hier gab Jaguar zu verstehen, dass diese speziell für Jaguars erstes E-Auto konzeptioniert wurde. Diese wird nicht mit der MLA-Plattform in Verbindung stehen, ob weitere Fahrzeuge auf Basis des I-PACE folgen ist bisher ungewiss.
“Wir wechseln zu MLA, ja, aber das wird nicht die einzige Plattform sein. Es wäre verrückt, die I-Pace-Plattform nicht weiterzuentwickeln. Es ist nicht die billigste Plattform der Welt, aber die erste Plattform wird zwangsläufig teurer als die nächste.” – Ian Callum, scheidender Designchef von Jaguar
Des Weiteren wurde im Juni bekannt, dass die BMW Group sowie Jaguar Land Rover gemeinsame Sache machen werden, wenn es darum geht die eigene E-Antriebstechnologie weiterzuentwickeln. Durch den Fokus auf eine gemeinsame Kooperation will man den eigenen Kunden den neuesten Stand der Elektromobilität zum Start des nächsten Jahrzehnts verfügbar machen.
JLR steht vor Herausforderung Kosten zu senken und Gewinn zu steigern
Die indische Tata Motors Ltd – Mutterkonzern hinter JLR – gab bereits im November einen Turnaround-Plan für ihre Luxusauto-Einheit Jaguar Land Rover bekannt, die von den Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA, der geringen Nachfrage nach Dieselfahrzeugen in Europa und den Sorgen um Brexit hart getroffen wurde. Geplant sei die Kosten zu senken, um die Cashflows bei Jaguar Land Rover um 2,5 Milliarden Pfund (~ 2,86 Mrd Euro) über 18 Monate zu verbessern.
JLR-Chef Ralf Speth versprach bei einem Gewinnruf im Mai bessere Ergebnisse für 2020, warnte aber vor anhaltenden Verlusten für das im Juni endende Quartal.
Quelle: Automotive News Europe – Jaguar Land Rover readies electric XJ and new Range Rover