Honda und Nissan beerdigen ihre Fusionspläne

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Die beiden japanischen Autohersteller Nissan und Honda haben heute vereinbart, ihre erst Ende Dezember des vergangenen Jahres unterzeichnete Absichtserklärung, um eine Fusion der beiden Unternehmen auszuloten, wieder aufzuheben, so Nissan und Honda in einer gemeinsamen Mitteilung.

Seit der Unterzeichnung der Absichtserklärung haben die Managementteams beider Unternehmen das Marktumfeld, die Ziele der Fusion sowie deren Managementstrategien und -strukturen erörtert und berücksichtigt. Darüber hinaus haben beide Unternehmen angesichts der Bedeutung einer Geschäftsintegration sorgfältige Konsultationen mit verschiedenen Interessengruppen durchgeführt.

Während der Diskussionen zwischen den beiden Unternehmen seien verschiedene Optionen hinsichtlich der Struktur der Geschäftsintegration in Erwägung gezogen worden. Honda schlug demnach vor, die Struktur von der Gründung einer gemeinsamen Holdinggesellschaft, bei der Honda die Mehrheit der Direktoren und den Geschäftsführer auf der Grundlage einer gemeinsamen Aktienübertragung ernennen würde, wie ursprünglich in der Absichtserklärung dargelegt, zu einer Struktur zu ändern, bei der Honda die Muttergesellschaft und Nissan durch einen Aktientausch die Tochtergesellschaft wäre.

Als Ergebnis dieser Gespräche kamen beide Unternehmen jedoch zu dem Schluss, dass es am besten wäre, die Gespräche einzustellen und die Absichtserklärung wieder aufzukündigen. Nissan und Honda wollen aber künftig im Rahmen einer strategischen Partnerschaft zusammenarbeiten, die auf das Zeitalter der vernetzten Fahrzeuge und der Elektromobilität ausgerichtet ist.

Zwischenzeitlich hatte es auch Verhandlungen mit dem Taiwanesischen Elektronik-Konzern Foxconn gegeben, der sich als Auftragsfertiger für Apple einen Namen gemacht hat und schon länger damit liebäugelt, nun auch vertieft ins Auto-Business einzusteigen. Auch Foxconn hat nun erklärt, kein Interesse an einer Übernahme von Nissan zu haben, wohl aber ebenfalls an einer Kooperation.

Während Honda in einer für die Autobranche schwierigen Zeit noch recht stabile Bilanzen vorzuweisen hat, verdüstern sich Nissans Aussichten zunehmend. Im November teilten Führungskräfte mit: „Wir haben 12 oder 14 Monate Zeit, um zu überleben.“

Quelle: Nissan / Honda – Pressemitteilung vom 13.02.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Wolfbrecht Gösebert:

Nur so nebenbei:
Schade, dass die EAN das Artikel-Foto so „vermurkst“ beschnitten hat: Was soll ich mit den Restköpfen unten im Bild, wenn die Firmennamen oben über den handelnden Personen fast bis zur Unkenntlichkeit „verstümmelt“ sind?

Wolfbrecht Gösebert:

„Wieso tun eigentlich alle so, als seien Firmen wie Nissan am Ende? Die haben 2024 noch 3,34 Millionen Autos verkauft.“

Zu Nissan:
1 • Das Mangement SELBST hat davor gewarnt (siehe Stefan)!
2 • VerkaufsZAHLEN alleine sagen NICHTS über die Rentabilität aus.
3 • Warte bis Ende 2025 und stelle DANN die selbe Frage nochmal … :P

Stefan:

Nissan selber hat die Warnung herausgegeben.

Der japanische Autobauer Nissan steckt in einer tiefen Krise und steht offenbar unmittelbar vor der Pleite: „Wir haben 12 oder 14 Monate Zeit, um zu überleben“, zitiert die Financial Times zwei ranghohe Führungskräfte. Aufgrund miserabler Quartalszahlen und dem teilweisen Rückzug des Allianzpartners Renault braucht Nissan einen neuen Partner, um überhaupt Überleben zu können

Spiritogre:

Wieso tun eigentlich alle so, als seien Firmen wie Nissan am Ende? Die haben 2024 noch 3,34 Millionen Autos verkauft. Bei Honda sind es sogar 4,1 Millionen. Das sind doch durchaus ansehnliche Zahlen, gerade im Vergleich mit den hier immer gelobten chinesischen Marken, die ja angeblich bald die Welt übernehmen.

Stefan:

Es wäre sehr schade, wenn Nissan verschwindet. Sie haben früh Kompakt EVs wie den Leaf oder NV 200 auf den Markt gebraucht. Aber beim Modellwechsel vom Leaf ZEO auf ZE1 nicht vollständig den Puls der Zeit getroffen. Eine Modellpflege auf ZE3 mit LFP Akku, CCS und gekühlten Akku würde die Absatzzahlen verbessern. Besonders, wo Kunden sich von Tesla abwenden und auch chin.EV nicht Jedermann haben möchte. Ich drücke die Daumen, das sich ein anderer Partner findet. Vielleicht ein Chinese, so wie bei Volvo. Oder ein Koreaner.

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