Handelsstreit: Audi-Chef erwartet „erträglichere“ Regeln

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Tobias Stahl
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Audi-Chef Gernot Döllner rechnet hinsichtlich der Handelsgespräche zwischen der EU und den USA mit einem positiven Ausgang. Während einer Branchenveranstaltung erklärte der Audi-Boss, dass er davon ausgeht, dass die laufenden Handelsgespräche zwischen Brüssel und Washington bald ein gewisses Maß an Klarheit über die Einfuhrzölle für importierte Fahrzeuge schaffen werden.

Audi produziert keine Autos in den USA und wird von den Zöllen deshalb besonders hart getroffen – zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, laut denen Audi plant, seine Fahrzeuge unter Zuhilfenahme des Volkswagen-Netzwerks auch in den Vereinigten Staaten zu produzieren, um die Zölle zu umgehen. Europäische Autohersteller sehen sich derzeit mit einem Zoll von 25 Prozent bei Einfuhr in die Vereinigten Staaten konfrontiert.

„Wir erwarten, dass wir in den kommenden Monaten Klarheit in dieser Frage haben werden und auch Regelungen, die das, was jetzt ansteht, erträglicher oder handhabbarer machen“, so Döllner in der vergangenen Woche. Döllner ging nicht weiter darauf ein, wie diese Regelungen konkret aussehen sollen oder könnten. Der Audi-Chef bestätigte allerdings, dass eine Entscheidung über die Produktion in den USA noch in diesem Jahr getroffen werden soll. Sowohl eine eigene Fabrik als auch die Produktion innerhalb der bestehenden US-amerikanischen Volkswagen-Werke sei demnach Teil der strategischen Überlegungen.

Auch BMW hatte sich in der vergangenen Woche optimistisch über ein mögliches Handelsabkommen geäußert. Der Münchener Autobauer erwartet, dass die US-Importzölle auf Autos ab Juli fallen werden.

Schon am Donnerstag hatten US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer ein begrenztes bilaterales Handelsabkommen angekündigt, das vorsieht, Trumps Zölle auf britische Exporte in Höhe von 10 Prozent beizubehalten, die Zölle auf britische Autoexporte allerdings zu senken.

Zu Beginn dieser Woche haben die USA und China zudem angekündigt, ihre gegenseitigen Zölle für einen Zeitraum von 90 Tagen zu senken. Die Vereinbarung zwischen den beiden Ländern sieht vor, dass die USA die Zölle auf chinesische Waren für einen Zeitraum von 90 Tagen von zuletzt 145 Prozent auf 30 Prozent senkt, China will im Gegenzug die Zölle auf US-Einfuhren von zuletzt 125 Prozent auf 10 Prozent senken.

Quellen: Reuters – Audi CEO expects ‚more bearable‘ tariff regulation in coming months / Euronews – Handelskrieg: USA und China kündigen Zollsenkungen für 90 Tage an

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Tobias Stahl

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Tobias Stahl kann sich für alle Formen der Fortbewegung begeistern, aber nachhaltige Mobilität begeistert ihn besonders. Da ist es kein Wunder, dass er schon seit 2019 über E-Autos, erneuerbare Energien und die Verkehrswende berichtet.

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