Ford plant Schalthebel für Elektroautos

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Elektroautos fahren anders als Modelle mit Verbrennungsmotor. Sie brauchen kein Getriebe, keine Kupplung und keine Gänge. Trotzdem möchten einige Autohersteller das bekannte Gefühl vom Schalten zurückbringen. Ford arbeitet an einer Lösung, die dieses Erlebnis auch in ein E-Auto bringen könnte – ohne echte Gangwechsel, wie InsideEVs berichtet.

In einem neuen Patent beschreibt Ford demnach einen Schalthebel, der wie bei klassischen Sportwagen aussieht. Statt mit einem Getriebe ist er mit Sensoren verbunden. Diese erkennen, wie der Hebel bewegt wird, und senden Signale an die Steuerung. So kann das Auto die Leistung des Motors verändern – je nachdem, ob der Fahrer den Hebel nach vorne oder hinten bewegt.

Dabei entsteht kein technischer Vorteil. Im Gegenteil: Die Unterbrechung der Leistung kann das Auto sogar langsamer machen. Doch das ist nicht der Punkt. Es geht darum, das Fahrgefühl interessanter zu machen. Viele empfinden die Beschleunigung von Elektroautos als zu gleichmäßig. Schaltvorgänge sollen mehr bekannte Gefühle und gelernte Emotionen ins Fahren bringen.

Im Inneren des Hebels sorgen kleine Motoren für Rückmeldung. Beim Schalten spürt man einen leichten Widerstand. Der Hebel kann sogar vibrieren – ähnlich wie bei einem alten V8-Motor. Dadurch wirkt das Ganze realistischer. Auch verschiedene Schaltschemata sind denkbar: entweder wie ein klassisches Sechs-Gang-Getriebe oder wie bei modernen Sportautos mit sequentieller Schaltung.

Ford steht mit dieser Idee nicht allein. Hyundai hat im Ioniq 5 N bereits Schaltwippen eingebaut, die echte Gangwechsel imitieren. Auch Toyota testet ähnliche Systeme. In Japan gibt es Prototypen mit künstlicher Kupplung und der Möglichkeit, das Auto „abzuwürgen“. Das Ziel ist immer das gleiche: Mehr Fahrspaß für Menschen, die bisher mit E-Autos wenig anfangen konnten.

Ob diese Technik in Serie geht, ist offen. Das Patent stammt aus dem Jahr 2023, wurde aber erst jetzt veröffentlicht. Es zeigt, dass Ford sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Möglicherweise richtet sich das Angebot an Menschen, die sportliche Modelle wie den Mustang mögen, aber künftig elektrisch fahren wollen. So könnten auch eingefleischte Fans von Handschaltern auf den Geschmack der Elektromobilität kommen. Dies scheint zumindest die Vermutung des Automobilherstellers hinter dieser Entwicklung zu sein.

Quelle: Inside-EVs – Ford Patents A Manual Gear Shifter For EVs

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

„…[ ]wenn die so weitermachen[,] ist Ford bald ganz fort.“

Ford Köln vielleicht :)

Ford Otosan (Türkei) mit dem großen und erfolgreichen Transporterprogramm „E-Transit“ eher nicht.
Die Ford-Plattform ist soo überzeugend, dass VW dort für seine Transporter ein- und „umgelabelt“ weiterverkauft!

Floofman:

Na wenns den ein oder anderen auf Handschalter schwörenden Diesel-Dieter dazu bringt, sich das mal anzuschauen, ist das doch gar nicht mal so schlecht.
Solange man nicht draufzahlen muss, um es nicht drin zu haben ist das zumindest nicht der Grund, warum Ford aktuell kein für mich passendes Modell im Angebot hat.

Tom:

…wenn die so weitermachen ist Ford bald ganz fort.

rotzlöffel:

Hat der orange CLOWN etwa Ford aufgekauft?

Rolando:

Warum nicht gleich Stickoxide, Benzol und andere schädlichen Gase in Flaschen packen und während der Fahrt in den Innenraum abgeben. Dann bleibt auch das Fahren weiterhin schädlich für den Fahrer.

Yoyo:

Ich empfehle Ford, über eine Kurbel an der Frontseite nachzudenken, damit man den E-Motor vor der Fahrt anwerfen kann wie damals beo der Thin Lizzy…
Die spinnen in Köln.

Dr. Kralle:

Alllerdings. Ähnlich dämlich wie Motorsound in einem E-Fahrzeugen. Ford sollte sich eher auf eine ordentliche und bezahlbare Produktpalette fokussieren. Manchmal kann ich nicht nachvollziehen, wie Unternehmen auf solche Ideen kommen.

Stefan:

Was für ein überflüssiger Blödsinn. Vergleichbar mit: „Apple führt Wählscheibe am iPhone ein“

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