EU-Pläne: Bis 2025 Ladesäulen alle 60 Kilometer

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Wolfgang Plank
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Noch wird heftig darum gerungen, bis wann die EU-Kommission den CO2-Ausstoß von Neuwagen auf null senken und damit das Ende des Verbrenners besiegeln will. Klima-Kommissar Frans Timmermans macht sich für 2035 stark, Binnenmarkt-Kommissar Thierry Bre­ton wolle frühestens 2040 akzeptieren, heißt es in Brüssel. Die Entscheidung dürfte im Rahmen des „Fit for 55“-Klimapakets am 14. Juli fallen. Darin will die EU-Kommission Vorschläge machen, wie die EU den CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 senken kann. Eines aber ist schon jetzt klar: Ohne ein enges Netze aus leistungsstarken Ladesäulen kann der Wandel zur E-Mobilität nicht gelingen.

Die Ladeinfrastruktur müsse rechtzeitig stehen, heißt es in Brüssel. Die Kommission will deshalb Vorgaben für die Jahre 2025, 2030 und 2035 machen. Das berichtet die F.A.Z. Nach deren Informationen sollen die Mitgliedstaaten verpflichtet werden, bis Ende 2025 entlang der wichtigsten europäischen Schnellstraßen im Abstand von höchstens 60 Kilometer mindestens eine leistungsstarke Ladestation zu garantieren. Fünf Jahre später soll dieser Wert für das erweiterte Schnellstraßennetz der EU gelten – also auch auf allen deutschen Autobahnen und wichtigen Bundesstraßen. Für den Schwertransport soll zudem alle 150 Kilometer eine Wasserstoff-Tankstelle zur Verfügung stehen.

In der Kommission wird in diesem Zusammenhang betont, dass damit keine Vorentscheidung für die E-Mobilität verbunden sei. Die Senkung des Ausstoßes von Neuwagen auf null erfolge technologieneutral. Mit den Vorgaben für Ladestationen und Wasserstoff-Tankstellen sei aber faktisch eine klare Richtung vorgegeben, so die F.A.Z. Demnach werde in der Kommission hinter vorgehaltener Hand gesagt, dass es keine wirtschaftliche Alternative gibt.

Die Bundesregierung will zugleich an den höheren finanziellen Anreizen für den Kauf von E-Autos festhalten. Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte, werde die „Innovationsprämie“ bis Ende 2025 ausgedehnt. In der Spitze erhalten Käufer von reinen E-Autos einen Zuschuss in Höhe von 9000 Euro (6000 vom Bund, 3000 vom Hersteller). Seitdem die erhöhte Subvention gezahlt wird, steigen die Absatzzahlen hierzulande stark an. Inzwischen kommen elektrifizierte Autos auf einen Marktanteil von mehr als 22 Prozent.

Quelle: F.A.Z. – EU-Kommission will alle 60 Kilometer eine Ladestation

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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KonaFan:

Die 60km gelten sicher für die EU in Gänze. Für Deutschland sind wir ja schon weiter. Der nächste Schnelllader soll ja nicht weiter als 10 Minuten entfernt sein. Also etwa 20km bei Autobahngeschwindigkeit.

Farnsworth:

Bitte Schnellladesäulen wie bei Fastned in den Niederlanden bauen. Also quasi wie eine Tankstelle. Dann ist es egal, ob man einen Nasen oder Seitenlader hat. Gerade auf diesen schrägen Parkplätzen vor einigen deutschen Ladesäulen muss ich mit meinem E-Up bei den kurzen Kabeln parken wie der letzte Asi. Erst Recht wenn ein Ladeplatz schon belegt ist. Meine Ladebuchse ist hinten rechts. Da muss man manchmal echt abenteuerlich stehen um Laden zu können. In den Niederlanden fährt man seitlich Ran, wie an der Tankstelle. Das ist deutlich komfortabeler.

Farnsworth

Daniel W.:

Alle 60 Kilometer eine Ladesäule? – dann säße ich wohl genau im „Ladesäulenloch“, da die nächsten Ladesäulen rund 30 km entfernt bei Stuttgart, Heilbronn, Schwäbisch Hall oder Schwäbisch Gmünd wären.

Nur gut, dass es dazwischen schon viele Ladestationen gibt bzw. noch geben wird.

David:

Da kann ich dich beruhigen, ja. Und ich habe nicht einen Euro Förderung für mein neues BEV bekommen. Aber ich komme zurecht und fühle meine Steuergelder nicht verschwendet.

Anonymous:

Schön, daß auch Deine Steuergelder dafür verschwendet werden – hoffentlich bezahlt du auch kräftig Steuern ;-)

Anonymous:

Manche können das – andere eben nicht
Aber das ist dann ja das Problem von Ionity
;-)

Marco Z:

Mein Kommentar bezog sich lediglich auf Sinnhaftigkeit der 150/1000 km, ohne Bewertung des Wasserstoffs. Das Argument ist in dem Zusammenhang schlicht unlogisch.

David:

„In der Kommission wird in diesem Zusammenhang betont, dass damit keine Vorentscheidung für die E-Mobilität verbunden sei.“

Das stimmt. Es ist keine Vorentscheidung, es ist die Entscheidung. Und das ist gut so.

Robert:

wenn die LKW Fahrer regelmässig Pause machen müssen dann erschliesst sich mir nicht warum man dann nicht gleich kostengünstigen E-LKW nimmt „steht er dann lädt er“ Zitat von Ove Kröger
die wartungskosten beim Wasserstoff LKW sind ja enorm z.B. Membranfilter muss alle 10.000 km gewechselt werden beim Toyota Mirai kostet das 300 Euro bei einem großen LKW mit sicherheit deutlich mehr

Niro:

Dass die Bundesregierung die Innovationsprämie bis 2025 ausdehnen will, ist die richtige Richtung
und bringt die E-Mobilität voran. Wahrscheinlich ist die Tatsache, dass H2- Antrieb auch für den Schwertransport ungeeignet ist, noch nicht in der zuständigen EU-Kommission angekommen, bzw. die Lobbyisten sind zu stark.

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