Höhere E-Auto-Kaufprämie/ Umweltbonus wird bis Ende 2025 verlängert

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die Elektromobilität ist mittlerweile aus der Nische gekommen. Einen großen Teil dazu trägt gerade in Deutschland die vor fünf Jahren eingeführte Elektroauto-Kaufprämie/ Umweltbonus bei. Bereits seit Mai 2016 erhalten Käufer von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen eine Elektroauto-Kaufprämie von 4.000 Euro, Fahrer eines Plug-In-Hybriden mit Elektro- und Verbrennungsmotor erhalten eine Prämie in Höhe von 3.000 € bei der Anschaffung ihres Fahrzeugs.  Seit dem 04.11.2019 steht allerdings fest, dass die Höhe der Kaufprämie angepasst wird.

Getragen wird der Umweltbonus jeweils zur Hälfte vom Bund und den teilnehmenden Autoherstellern. Im letzten Jahr verdoppelte der Staat seinen Anteil im Rahmen des Coronavirus-Konjunkturpakets mit der „Innovationsprämie“. Letztere Initiative soll bis Ende 2025 fortgeführt werden. Das Bundeskabinett hatte vor einem Jahr rückwirkend zum 3. Juni die „Innovationsprämie“ betitelte Verdopplung der Kaufzuschüsse beschlossen. Die Zulassungszahlen – und die damit verbundenen Ausgaben – schossen quasi über Nacht in die Höhe. Betrachtet man die Zulassungszahlen zeigt sich, dass von Anfang Juni 2020 bis Ende Mai 2021 über 567.000 Elektroautos neu zugelassen wurden, im Juni kamen noch einmal knapp 65.000 dazu. Vergleicht man dies mit dem Zeitraum vom Jahr 2016 bis 2019 zeigt sich, dass insgesamt lediglich 256.000 Elektrofahrzeuge zugelassen wurden.

Mit steigendem Absatz der Zulassungen sind seither auch die Kosten der Zuschüsse in die Höhe geschossen: Diese summieren sich von Anfang Juni 2020 bis Ende Juni 2021 auf gut 1,9 Milliarden Euro, wie das für die Auszahlung der Zuschüsse zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) in Eschborn auf Anfrage mitteilte. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ordnet das Ganze wie folgt ein: „Wir sehen seit Einführung der Innovationsprämie einen deutlichen Schub bei Elektromobilität. Die Antragszahlen liegen weiter auf Rekordniveau. So wurden im ersten Halbjahr 2021 bereits mehr Prämien in Anspruch genommen als im ganzen letzten Jahr. Insgesamt 1,25 Milliarden Euro. Es wird in diesem Jahr eine Rekordförderung für Elektroautos geben. Deshalb haben wir auch in der Koalition beschlossen, die Förderung fortzusetzen bis Ende 2025, damit der Markthochlauf der Elektromobilität weiter an Fahrt gewinnt.“

Grundlage für die Förderung durch Bund und Unternehmen ist die Annahme, dass höheren Zuschüsse einerseits der deutschen Autoindustrie helfen und andererseits zur Verminderung der CO2-Emissionen beitragen sollen. Manche Fachleute und Verbände lehnen die hohen Subventionen ab, darunter der Bund der Steuerzahler. Positiv zu erwähnen ist, dass sich ein Kritikpunkt nicht bewahrheitet hat: Dass die Zuschüsse hauptsächlich ausländischen Herstellern zugute kommen würden. Denn bei den Verkaufszahlen von Batterie- und Plugin-Hybrid-Autos liegen in diesem Jahr vier deutsche Hersteller auf den ersten vier Plätzen. Erst dann folgt Renault, als erster ausländischer Hersteller.

Die Innovationsprämie als Verdoppelung des Bundesanteils am Umweltbonus wird gemäß Beschluss des Autogipfels im Bundeskanzleramt vom 17. November 2020 über das Jahr 2021 hinaus bis zum 31. Dezember 2025 verlängert. Diese Verlängerung werde das Bundeswirtschaftsministerium in Kürze vornehmen, heißt es in einer Mitteilung. Begrüßt wird diese Entscheidung vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK): „Es war höchste Zeit, die Verunsicherung sowohl im Automobilhandel als auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern abzuräumen“, so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn.

Der ZDK habe bereits im Frühjahr sowohl beim BAFA als auch beim Bundeswirtschaftsministerium immer wieder auf die Dringlichkeit der zeitnahen Verlängerung hingewiesen. Denn wer heute ein E-Fahrzeug bestelle, müsse mit Lieferfristen rechnen, die bis ins Jahr 2022 reichen. Bisher habe es keine Rechtssicherheit gegeben, ob und welcher Höhe die Innovationsprämie weitergezahlt wird. Eine Aufstockung des Fördertops sei unabdingbar laut dem ZDK, wenn man die E-Mobilität weiter voranbringen möchte.

Quelle: Ecomento.de – Höhere Elektroauto-Kaufprämie wird bis Ende 2025 verlängert // Automobilwoche – Verdoppelter Zuschuss kostet Bund zwei Milliarden Euro

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Christian Mau,Risum:

Die verdoppelte Umweltprämie muß es bis 2025 geben,denn sie bezahlt sich schon aus den erhöhten Mehrwertsteuereinnahmen der fast doppelt so teuren Elektroautos.
Bezahlung aus dem Haushalt des Verkehrsministeriums.Keine weitere Versiegelung
der wertvollen landwirtschaftlichen Flächen.Der Weizenpreis hat sich verdoppelt. .
Nahrungsmittel werden knapp.
Grüße
Christian
Mau,Risum

Keine Förderung von Hybridautos
Erhöhung der CO2
Abgabe in 10 ct Schritten jedes Jahr

Andreas:

Leider nur eine weitere Subvention der Hersteller. Das Fahrzeug wird damit für den Kunden nicht günstiger. Bestes Beispiel Dacia Spring..verarsche auf Kosten aller Steuerzahler. Aber das sind ja sowieso immer weniger, stört also wahrscheinlich nicht so viele.

Mike:

Ich begrüße die Entscheidung. Jetzt die Unterstützung der gerade erst aufkommenden Early Adopters einzustellen wäre etwas unfair.

Farnsworth:

Für mich steht heute schon fest, dass es kein anderes Auto mehr gibt. Nachdem ich nun auch Reisen mit meinem E-Up mit nur 260km Reichweite getätigt habe und die eher entspannend fand als stressig, gibt es für mich kein Argument mehr für Verbrenner.

Farnsworth

Farnsworth:

Nö, siehe Preise vom Dacia Spring in anderen Ländern.

Wenn Du ein Produkt für 10.000 Euro verkaufen kannst und ein Staat verlangt von Dir einen Anteil von 3.500Euro, dann kannst Du den nicht für 6.500 Euro anbieten. Das wäre Dein wirtschaftlicher Ruin. Also kostet Dein Produkt 13.500 Euro und Du kannst den Anteil wieder abziehen. Der Herstelleranteil ist eine Farce und gehört abgeschaff.

Farnsworth

Farnsworth:

Der Hersteller zahlt keinen Herstelleranteil. Der ist einfach eingepreist. Die Zoë gab es mal für 17.000 Euro inkl. 5.000€ „Renault-Bonus“. Kaum wurde der Bonus vom Staat eingeführt, war der Renault-Bonus weg und der Wagen kostete 21.000Euro. 2.000€ mehr für Renault.

Sieht man beim Dacia Spring ja auch. Oder beim E-Go.

Farnsworth

Farnsworth:

Ich sehe es differenziert. Am Schnelllader darf es ja durchaus mehr kosten(obwohl ich früher Autobahntankstellen auch gemieden habe, meistens gab es meistens eine Abfahrt weiter ein Dorf mit einer Tankstelle mit normalen Preisen). Aber diejenigen, die nicht zu Hause laden können und auf die öffentliche AC Ladeinfrastruktur angewiesen sind, sind schon benachteiligt. Da wäre eine Förderung der städtischen Infrastruktur schon förderlich, dass jeder mit seinem Haushaltsstromtarif laden kann.

Farnsworth

Robert:

also dann sollte der Herstelleranteil sofort abgeschafft werden weil er nutzlos ist und nur unnötig Verwirrung stiftet. Übrigens hatte sich dazu aauch schon Dr..Schuh sich beschwert da er um die 6000 Euro Prämie von Staat zu bekommen er auf den E-Go Life die 3000 Euro Draufsatteln müsste
Deswegen bin aich auch der Meinung die ganzen Prämien gehören abgeschafft da das nur nutzlose Steuerverschwendung für den Steuerzahler ist

Niro:

Sicher ist das so, aber die Konzerne möchten diesen Herstelleranteil nicht und würden in ihrer Gier die 3000 € zusätzlich kassieren. Wenn viele Bürger solche korrupten Parteien wählen, ist keine andere Regierung zu erwarten.

Niro:

Auch das ist eine Bestätigung meines Beitrags. Es bestätigt doch die Tatsache, dass die deutschen Konzerne die 3000 € Herstelleranteil nur widerwillig zahlen, da das die Rahmenbedingungen so vorsehen. Dort wo sie die Möglichkeit haben sich das zurückzuholen, machen sie das, da sie die 3000 € als „Verlust“ betrachten.

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